Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Sportministerkonferenz DOSB-Präsident Weikert fordert "Pakt für den Sport"

Stand: 16.08.2022 17:41 Uhr

Wie kann der Sport in Krisenzeiten bestehen und sogar stärker gefördert werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Sondersitzung der Sportministerkonferenz. Der DOSB hat eine konkrete Forderung.

Einen "Pakt für den Sport" hat DOSB-Präsident Thomas Weikert bei der Sondersitzung der Sportministerkonferenz (SMK) in München gefordert.

"Wir müssen uns fragen, was wir für einen Leistungssport haben wollen. Wir müssen uns fragen, wie wir unsere Athleten und Trainer noch besser unterstützen können", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes. "Wir müssen uns fragen, wie wir die Bedeutung von Bewegung und Sport im gesamten Lebenszyklus der Menschen in unserem Land erhöhen können, im Leistungs- und im Breitensport."

Die Diskussionen müsse in der SMK und beim von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigten Bewegungsgipfel der Bundesregierung sowie in der gesamten Gesellschaft geführt werden. Deshalb regt der DOSB an, eine wissenschaftliche Studie zu initiieren, wie die Gesellschaft den Sport und den Leistungssport bewerte. Auf den Gesamtergebnissen aufbauend, müsse ein "Pakt für den Sport" geschlossen werden, der eine Trendumkehr im Sport und damit auch im Leistungssport ermögliche, hieß es in der Mitteilung.

Entbürokratisierung der Sportförderung

Um eine Trendwende zu schaffen, bräuchte es ein klares Rollenverständnis im Leistungssport, erklärte Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport. Außerdem müsse die Sportförderung entbürokratisiert und flexibler gestaltet werden, Talente gesichtet und entwickelt sowie mehr qualifizierte Trainer und Leistungssportpersonal gewonnen werden. "All das müssen wir konsequent verfolgen und konkret umsetzen, damit wir auf lange Sicht wieder zurück in die Weltspitze kommen, im Sommer- und im Wintersport", sagte Schimmelpfennig.

Bei der SMK unter dem Vorsitz des Landes Rheinland-Pfalz am Rande der European Championships wurde über die Weiterentwicklung des Spitzensports in Deutschland beraten. Dabei wurde Hilfe bei der Bewältigung der Energiekrise zugesichert. "Die Sportvereine haben schon unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie leiden müssen. Wir plädieren deshalb dafür, Sportstätten und -hallen möglichst lange offen zu halten", sagte Bayerns Sportminister Joachim Herrmann.