
Klassenerhalt praktisch geschafft Auf Schalke müssen mal wieder Veränderungen her
Schalke 04 hat zwar den Klassenerhalt in Liga zwei fast sicher, doch die Baustellen bei den "Knappen" sind trotzdem nicht zu übersehen.
Nach dem so gut wie geschafften Klassenverbleib kam beim FC Schalke 04 keine Feierstimmung auf. Zu mies war das Gekicke, was die mitgereisten gut 10.000 Schalker Fans beim 0:2 (0:0) am Samstag bei Fortuna Düsseldorf zu sehen bekamen. Ein gellendes Pfeifkonzert nach dem Spiel aus dem blau-weißen Gästebereich war die Konsequenz.
Karaman: "Nicht angenehm, wenn andere das erledigen"
Dabei steht dank der 0:3-Niederlage von Konkurrent Eintracht Braunschweig bei der SV Elversberg so gut wie fest, dass der Super-GAU - der Abstieg in die Drittklassigkeit - vermieden wird. Bei drei Punkten und 14 Toren Vorsprung auf Braunschweig kann nach menschlichem Ermessen am letzten Spieltag eben gegen Elversberg nichts mehr schiefgehen. "Es ist natürlich nicht angenehm, wenn es andere für dich richten", sagte Kapitän Kenan Karaman.
Seit Wochen mahnt der Angreifer grundlegende Veränderungen an. "Vom ganzen Mindset her. Es muss uns bewusst sein, für welchen Verein wir spielen", sagte Karaman. "Ganz klar: wenn man es noch schlechter macht, steigt man ab." Auch Abwehrspieler Ron Schallenberg forderte: "Es muss sich auf jeden Fall etwas tun."
Sportdirektor Mulder fordert mehr Biss
Was genau, formulierte später Sportdirektor Youri Mulder: "Ein bisschen mehr Biss, ein bisschen mehr Zug, ein bisschen mehr Gewinnermentalität." Den Haken an der Sache formulierte Mulder indes gleich auch: "Kaufen ist schwierig." Denn das nötige Kleingeld beim nach wie vor hoch verschuldeten Revierclub ist nicht vorhanden.
Trotzdem steht das ehrgeizige Ziel der Clubführung, in der kommenden Spielzeit um den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu spielen. Mit dem aktuellen Kader fehlt dafür die Fantasie. Schallenberg legte den Finger in die Wunde: "Ich weiß ja gar nicht, wie der Kader nächste Saison aussieht, welcher Trainer dann da ist." Letzteres scheint der größte Hebel zu sein, den Schalke derzeit hat.
Neuer Sportvorstand mit Priorität Trainersuche
"Wir müssen schnellstmöglich die Dinge im Verein klären. Natürlich wird die Trainerposition sehr entscheidend sein", sagte Karaman, der darauf vertraut, dass der neue Sportvorstand Frank Baumann ein glücklicheres Händchen hat als die frühere sportliche Leitung um Peter Knäbel und André Hechelmann.
Interimscoach Jakob Fimpel ist bereits der dritte Schalker Trainer in dieser Spielzeit, der diese nun zu Ende führen soll. "Ich bin sehr froh, dass er da ist. Er ist sehr klar. Und er weiß, wie eine Kabine funktioniert", sagte Karaman über Baumann, der offiziell am 1. Juni seinen Dienst antritt, hinter den Kulissen aber längst an der Trainerlösung arbeitet. Ob diese schnell gelingt, ist ungewiss. Noch gibt es keinen Favoriten.
Unsere Quellen:
- Deutsche Presse-Agentur