
Verstärkungen für Drittligisten "Brutale Ziele": TSV 1860 mit Niederlechner und Volland
Dem Drittligisten TSV 1860 München sind zwei absolute Transfercoups gelungen. Mit Kevin Volland und Florian Niederlechner will der Giesinger Verein nach sieben Jahren in der 3. Liga wieder zurückkehren zu alter Größe.
Christian Werner dürfte dieser Tage ziemliche Schmerzen im Schulterbereich beklagen. Dem sportlichen Geschäftsführer des TSV 1860 wird es aktuell schwerfallen, sich auf dem Geschäfts- und Trainingsgeländer der Münchner Löwen zu bewegen, ohne andauernd anerkennende Klopfer auf die Schultern zu bekommen. Der 43-Jährige, der im Januar des vergangenen Jahres zum Verein stieß, hat es geschafft, zwei spektakuläre Transfers einzutüten - und wurde dafür von den beteiligten Akteuren auch öffentlich hervorgehoben.
Niederlechner lobt TSV-1860-Geschäftsführer Christian Werner
Erst war er es, der den spektakulären Transfer von Kevin Volland realisieren und schließlich verkünden durfte. Einen "Transfer mit Signalwirkung" nannte Werner die Heimkehr des 32-jährigen Stürmers. Und tatsächlich konnte Werner keine drei Wochen später wieder einen spektakulären Spieler begrüßen. Nun saß Florian Niederlechner auf der Bühne und erklärte: "Mit Christian Werner hatte ich lange Kontakt. Mit Kevin Volland habe ich oft darüber gesprochen, dass wir gerne zurückkommen wollen. Christian hat sich um uns bemüht. Für Kevin und für mich war es klar, dass wir das unbedingt machen wollen."
Verzicht auf Millionen: Volland mit 95 Prozent Löwen-Rabatt
In Niederlechner und Volland stellt der TSV 1860 in der kommenden Saison ohne Frage das prominenteste Sturmduo der 3. Liga. Diesen Coup alleine Werner zuzuschreiben, käme dann allerdings doch ein wenig zu kurz. An diesen Transfers war bei weitem nicht nur Werner beteiligt. Möglich machten diesen auch so Löwenlegenden wie Petar Radenkovic, Rudi Brunnenmeier, Peter Nowak, Martin Max, Thomas Häßler, Rudi Völler oder der kürzlich verstorbene Werner Lorant.
Wegen Personen wie ihnen besitzt der TSV 1860 auch nach sieben Jahren in der Drittklassigkeit, die Strahlkraft, um Spieler mit dem Format von Volland und Niederlechner zu ihrem Jugendverein zurückzuholen - die dafür auf einen dicken Batzen Geld verzichten. Glaubt man der "Bild", sinkt Vollands Monatssalär von 250.000 Euro bei Union Berlin auf 12.000 Euro bei 1860 - ein Minus von satten 95 Prozent. Es war die einzigartige Anziehungskraft der Münchner Löwen, die aufgrund ihrer langen Tradition voller legendärer Gestalten und einer emotionalen Anhängerschaft bei Volland und Niederlechner, gestandenen Erstliga-Profis, den Ausschlag für das Comeback gab.
Niederlechner: "Habe Benny Lauth angehimmelt"
Volland, der jahrelang für Bayer Leverkusen und die AS Monaco spielte, erklärte bei seiner Vorstellung: "Es ist eine Ehre, wieder zurückzukehren. Alleine heute bei der Unterschrift wieder an der Grünwalder Straße zu sein und die alten Räumlichkeiten zu sehen, das war ein Gänsehautmoment für mich." Und auch Niederlechner wählte jetzt emotionale Worte: "1860 ist mein Verein. Ich bin in der Nordkurve im Olympiastadion gestanden - ich habe Benny Lauth angehimmelt. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich bin. Ich weiß nicht, ob man als Spieler noch mehr Fan sein kann als ich."
Aufstieg? Werner: "Wir haben brutale Ziele"
Werner gab am Montag noch einmal Einblick in die Verhandlungen: "Bei beiden Spielern, also Kevin und Flo, hat man nie über Zahlen gesprochen. Man hat mehr über Ziele gesprochen." Welche Ziele das sind, beantwortete Werner gleich selbst: "Wir haben brutale Ziele." Übersetzt heißt das wohl ganz klar: Aufstieg. Zurück in die zweite Liga. Zurück zu alter Größe. Zurück zu der Bühne, die die Löwen einst groß gemacht und einst die Liebe in die Herzen von Niederlechner und Volland gepflanzt hatte.
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Quelle: BR24Sport 12.05.2025 - 18:30 Uhr