
Remis in Hannover Fürth muss weiter um den Klassenerhalt zittern
Den Auswärtssieg vor Augen kassierte die SpVgg Greuther Fürth bei Hannover 96 spät noch einen Treffer zum 1:1 (0:1). Und plötzlich muss wieder schwer um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga gezittert werden. Vor dem letzten Spieltag liegen die Franken nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz 16.
Sportlich ging es für das Team von Hannovers Interims-Trainer Lars Barlemann nur noch um einen versöhnlichen Saisonabschluss. 96 hat den Aufstieg erneut verpasst - mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz gab's schon vor dem Spiel keine realistischen Chancen mehr, die Konkurrenz aus Elversberg und Co. noch einmal anzugreifen. Unter Barlemann zeigte die Formkurve von Hannover zuletzt allerdings wieder nach oben: Der ehemalige Co-Trainer holte zum Start gegen den 1. FC Köln und SSV Ulm zwei Siege nacheinander.
Ganz anders die Ausgangslage der Fürther, die in der Liga um das nackte Überleben kämpfen - punktgleich mit Braunschweig, das auf dem Relegationsplatz liegt, ging es für die Franken darum, irgendwie in Hannover zu punkten. Und dafür hatte Fürth auf der Trainerposition interimsmäßig Thomas Kleine installiert, nachdem man sich von Jan Siewert getrennt hatte. Kurios: Noch vor zwei Wochen war Kleine Co-Trainer bei Hannover 96 - so ist das heutzutage im Trainergeschäft der 2. Liga.
Kleine erklärt, Futkeu triffft - Fürth geht in Führung
Kleine jedenfalls dürfte gewusst haben, wie man den 96ern beikommen kann. Und sein Team hatte das verstanden. In der 15. Minute scheiterte Felix Klaus mit einem Kopfball aus kurzer Distanz hauchdünn an 96-Keeper Ron-Robert Zieler, der den Ball mit tollem Reflex wegboxte.
Die Niedersachsen versuchten, die Regie zu übernehmen, hatten auch eine Menge Ballbeseitz. Torchancen aber sprangen beim letzten Heimauftritt von Kapitän Marcel Halstenberg kaum heraus. Also schlug Fürth zu, und das nach recht einfachem Schema: Nach einem Eckstoß von Julian Green lief Noel Futkeu punktgenau ein, erwischte die Kugel mit dem Kopf und erzielte aus kurzer Entfernung das 0:1 (33.).
96 bemüht, aber lange harmlos
So blieb das auch bis zur Pause: Hannover bemüht, aber harmlos. Fürth auch nach dem Seitenwechsel zunächst gefährlicher: Nach einer schnellen Seitenverlagerung machte Daniel Kasper den Ball am Strafraum fest, legte ab für Branimir Hrgota, der zehn Meter vor dem Tor noch einen Haken nach innen machte, mit seinem Schuss aber am blockenden Halstenberg hängen blieb.
96 hatte kaum Chancen, aber dafür eine richtig gute: Nach einem Eckstoß segelte der Ball durch den Strafraum auf den im Hintergrund lauernden Lars Gindorf, der volley abzog. Aber irgendein Fürther Abwehrbein verhinderte vor der Torlinie den Einschlag. Fünf Minuten vor Ultimio scheiterte Halstenberg mit einem fulminanten Fernschuss an SpVgg-Keeper Noll.
Spätes Ausgleichstor für Hannover
"Wir wollten es erzwingen", sagte Hannovers Coach Barlemann. Das gelang dann eine Minute später, als auch der SpVgg-Keeper machtlos war: Nach einem Eckstoß stieg Phil Neumann am höchsten und köpfte ins lange Eck - 1:1. Die SpVgg hatte den ersehnten Sieg ganz spät doch noch aus der Hand gegeben. Und in der Nachspielzeit hätte es fast noch den völligen K.o. gesetzt: Nach einem Tor von Havard Nielsen stand es vermeintlich 2:1 für 96. Nach langer Überprüfung behielt der Trefffer aber wegen einer Abseitsstellung des Torschützen keinen Bestand.
"Wir sollten erstmal positiv denken, dass wir heute einen Punkt gehabt haben", sagte Fürths Trainer Kleine nach der Partie. "Mir ist nicht bange. Wir haben alles selber in der Hand."
Der Gegner ist allerdings kein schlechter: Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV ist zu Gast (18.05.2025, 15.30 Uhr). Zeitgleich hat Hannover am 34. Spieltag ein Auswärtsspiel in Berlin vor der Brust.