
Heimsieg gegen Leverkusen Traumtore und Tränen - VfL Wolfsburg furios zur Vizemeisterschaft
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg spielen auch in der nächsten Saison in der Champions League. Die "Wölfinnen" sicherten am Sonntag mit einem 3:1 (3:0)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen im letzten Saisonspiel Platz zwei und das Ticket für die neue Königsklassen-Ligaphase.
Der 16. Bundesliga-Sieg der Spielzeit war zudem ein gelungener Abschied für die vielen Spielerinnen, die den VfL verlassen. Denn bei aller Freude über die gerade zu Beginn gute Leistung gegen Leverkusen, die Vizemeisterschaft und die direkte Champions-League-Qualifikation gab es im Wolfsburger Stadion auch viel Wehmut. Auf einem Spruchband, das hinter einem der Tore fast ein Drittel der Tribünen-Breite einnahm, war neben den aufgelisteten Rückennummern zu lesen: "Danke für alles!"
Zehn Spielerinnen verabschiedet
Gleich zehn Spielerinnen verabschiedeten Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball, sowie Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen vor der Partie: Jule Brand, Merle Frohms, Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Lynn Wilms, Sveindis Jonsdottir, Lisa Schmitz und Anneke Borbe verlassen den Verein. Kristin Demann und Tabea Sellner hatten jeweils ihr Karriereende angekündigt. Es gab Blumen, Umarmungen und Abschiedsfotos.
Es war der versöhnliche Abschluss einer schwierigen Saison. Erstmals seit der Spielzeit 2011/2012 ist der Club ohne nationalen oder internationalen Titel geblieben. Immerhin eine persönliche Auszeichnung gab es: VfL-Stürmerin Lineth Beerensteyn wurde mit 16 Treffern gemeinsam mit Hoffenheims Selina Cerci Torschützenkönigin. Und das, obwohl sie gegen Leverkusen wegen einer Verletzung fehlte.
"Wölfinnen" überrennen Leverkusen zu Beginn
In Teilen bereiteten sich die Spielerinnen, die es wegzieht aus Wolfsburg, den grandiosen Abschied am Sonntag selbst. Speziell Brand und Jonsdottir spielten in der Anfangsphase groß auf und sorgten mit zwei Treffern am Ende traumhafter Passtafetten für die schnelle 2:0-Führung (4. und 8.). Die Gastgeberinnen überrannten die Rheinländerinnen förmlich, pressten früh und waren körperlich robust.
Caitlin Dijkstra erzielte noch vor der 15-Minuten-Marke nach einer Ecke das 3:0 per Kopf (14.). Es war die vielleicht beste Viertelstunde der Saison der Niedersächsinnen, die sich in der Folge ein bisschen weiter zurückzogen, sodass nun auch Leverkusen allmählich an der Partie teilnahm.
Viele Einwechslungen - und ein bisschen zittern
Beide Teams spielten munter nach vorne, ließen in der Defensive die Zügel aber etwas arg locker. So entwickelte sich bei strahlendem Sonnenschein ein unterhaltsamer Sommerkick mit zahlreichen Chancen hüben wie drüben. Die größten aus Wolfsburger Sicht vergaben Brand (34. und 70.) sowie die eingewechselte Lena Lattwein (64.).
Und apropos Wechsel: Von denen gab es im Verlauf der zweiten Hälfte viele. Und die meisten von ihnen waren - wie für Hegering, Sellner und Wilms - Einwechslungen für Abschiedsminuten.
So verständlich die Wechsel aus emotionaler Sicht waren, der Spielstruktur der "Wölfinnen" taten sie überhaupt nicht gut. Bayer war in den letzten 20 Minuten das deutlich bessere Team, hatte einige große Gelegenheiten, traf aber nur durch Cornelia Kramer (75.). Der VfL zitterte, rettete den Vorsprung aber über die Zeit und konnte so am Ende neben den Abschieden auch die Qualifikation für die Königsklassen-Ligaphase feiern.
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Sport aktuell | 11.05.2025 | 16:17 Uhr