Angelo Stiller vom VfB Stuttgart verletzt sich im Spiel gegen den FC Augsburg und verlässt den Platz

Nationalspieler übel umgeknickt Sorgen um Stiller nach VfB-Sieg gegen Augsburg

Stand: 12.05.2025 00:01 Uhr

Der VfB Stuttgart hat seinen souveränen 4:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Augsburg am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga teuer bezahlt.

Nationalspieler Angelo Stiller knickte bei einem Foul von Manuel Essende übel mit dem Fußgelenk um und verließ das Feld humpelnd und unter Tränen. Später kehrte er auf Krücken auf die Ersatzbank zurück, eine Diagnose steht noch aus.

Augsburgs Essende hatte Stiller mit der offenen Sohle seitlich an der Wade getroffen und dafür zunächst die Gelbe Karte gesehen. Nach Ansicht der Videobilder verschärfte Schiedsrichter Timo Gerach die Strafe auf Rot (12.).

"Wir müssen davon ausgehen, dass es eine Bänderverletzung gibt", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß bei "DAZN": "Wie schwer sie ist, werden wir dann morgen erfahren."

Stuttgarts Stiller und Keitel könnten Pokalfinale verpassen

Die Tore erzielten am Sonntag Atakan Karazor (8.), Nick Woltemade (51.), Enzo Millot (80.) und Ermedin Demirovic (87.). Der VfB verdrängte durch den Sieg Borussia Mönchengladbach von Platz neun, beide Teams haben weder Abstiegssorgen noch Chancen auf den Europapokal. Stuttgart polierte seine schwache Heimbilanz auf, hatte zuvor sechs Heimspiele in Folge verloren.

Der VfB hat den Saisonhöhepunkt noch vor Augen: das Pokalfinale gegen Arminia Bielefeld am Samstag, 24. Mai (20 Uhr), in Berlin. Neben Stiller droht dort auch Yannik Keitel auszufallen. Er war gegen Augsburg für Stiller ins Spiel gekommen, prallte aber mit seinem Mitspieler Finn Jeltsch mit den Knien zusammen und musste nach 34 Minuten selbst angeschlagen vom Feld. Keitel hatte bereits 2022 ein Pokalfinale verletzt verpasst, damals als Profi vom SC Freiburg.

Nick Woltemade jubelt mit Pascal Stenzel nach seinem Treffer gegen den FC Augsburg

Frühester dritter Wechsel der Bundesliga-Geschichte

Hoeneß sprach mit Blick auf Keitel von einem "sehr starken Pferdekuss", gab aber zumindest leichte Entwarnung. Er gehe nicht davon aus, dass er schwerer verletzt sei. Gleiches gelte für Jeltsch, den Hoeneß ebenfalls angeschlagen austauschen musste. Drei Wechsel bereits nach 34 Minuten - das ist Bundesliga-Rekord.

Stuttgarts Karazor staubt ab

Der VfB hatte gegen Augsburg aktiver begonnen und sich den frühen Führungstreffer dadurch verdient. Nach einem Eckball von rechts verlängerte Jeff Chabot per Kopf, Jamie Leweling zwang Finn Dahmen zu einer starke Parade und Kapitän Karazor staubte ab.

Nach der Roten Karte verlor der VfB in Überzahl zunächst den Faden und Augsburg wurde besser. Nach etwa einer halben Stunde kam Stuttgart aber wieder in Schwung, ohne vor der Pause noch einen weiteren Treffer zu erzielen.

Woltemade mit schönem Stürmertor für den VfB

Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann nur sechs Minuten bis zum 2:0. An der Strafraumgrenze legte sich Woltemade nach Ablage von Millot den Ball geschickt auf den rechten Fuß und traf satt in die linke Ecke - ein schönes Stürmertor. Es war Woltemades elfter Saisontreffer, alle erzielte er nach dem 10. Spieltag.

In der Folge verwaltete der VfB den Sieg, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen - bis zur Schlussphase. Nach Ablage von Woltemade hatte Deniz Undav 15 Meter vor dem Tor eine ideale Abschlussposition, mit dem Standfuß lenkte er den Ball aber selbst ab und verzog dann deutlich.

Millot und Demirovic erhöhen für VfB gegen Augsburg

Kurz darauf fiel dann das dritte Tor: Erst traf Ermedin Demirovic noch die Latte, dann traf Millot perfekt in die linke Ecke. Die Vorlage war unfreiwillig von Augsburgs Phillip Tietz, der eine Bogenlampe in Bedrängnis annehmen wollte, den Ball aber mit dem Schienbein in Richtung Millot beförderte.

Kurz vor Schluss erhöhte der ehemalige Augsburger Demirovic mit seinem 14. Saisontreffer per Kopf noch auf 4:0.

Sportschau Bundesliga Highlights, 11.05.2025 21:31 Uhr

Am letzten Spieltag tritt Stuttgart am Samstag um 15.30 Uhr in Leipzig an, Augsburg empfängt zeitgleich bei Union Berlin zu Gast.