
Trotz frühem Eigentor Remis in Wolfsburg dürfte Hoffenheim reichen
Wohl auch kommende Saison wird Hoffenheim in der Bundesliga spielen. Das Remis in Wolfsburg hilft - dabei hatte die Partie unglücklich begonnen.
Die TSG 1899 Hoffenheim hat am Freitag mit einem leistungsgerechtem 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg einen Riesenschritt Richtung Verbleib in der Fußball-Bundesliga gemacht. Am vorletzten Spieltag sorgten Leo Östigaard (1., Eigentor) und Jonas Wind (81.) für die Wolfsburger Tore, Pavel Kaderabek (34.) und Marius Bülter (84.) trafen für Hoffenheim.
"Es war vielleicht ein glücklicher Punkt, aber er könnte am Ende zum goldenen Punkt werden", sagte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer.
Comeback-Bestwert in der Bundesliga
Theoretisch kann Hoffenheim zwar noch auf den Relegationsplatz abrutschen, dafür müsste der aktuelle Tabellen-16. Heidenheim aber noch zwei deutliche Siege einfahren. Zudem würde der TSG ein Punkt am letzten Spieltag beim Meister FC Bayern München reichen.
"Wir haben wieder Moral bewiesen", sagte Hoffenheims Torschütze Bülter. "Wir sind wieder zweimal in Rückstand geraten, wieder zurückgekommen - das spricht für uns, spricht für den Charakter der Mannschaft." Bereits zum neunten Mal punkteten die Comeback-Experten aus Hoffenheim nach einem Rückstand - das ist Bundesliga-Bestwert in dieser Saison.
Daniel Bauer als Interimstrainer im Einsatz
Bei Wolfsburg hatte der bisherige U19-Coach Daniel Bauer seinen ersten Einsatz als Interimstrainer. Sein Vorgänger Ralph Hasenhüttl war nach der jüngsten 0:4-Niederlage gegen Dortmund entlassen worden. "Natürlich kommt damit neue Energie und ein neuer Blick auf die Spieler", sagte VfL-Angreifer Wind. "Es war eine gute Woche, wir haben gut trainiert."

Wolfsburgs Interimstrainer Daniel Bauer gestikuliert an der Seitenlinie
Der lang ersehnte Sieg gelang Bauer aber auch nicht, Wolfsburg ist nun seit neun Bundesligaspielen sieglos. Von den jüngsten 16 Pflichtspielen gewann der VfL nur zwei, die Europapokalplätze gerieten so außer Reichweite.
Amoura erzwingt Östigaards Eigentor
Schon nach 18 Sekunden war der erste Treffer gefallen, es war das schnellste Wolfsburger Tor in der VfL-Klubgeschichte. Patrick Wimmer erkämpfte sich den Ball von Bülter, bediente Mohamed Amoura auf halbrechts und dessen scharfe Hereingabe von der Torauslinie prallte von Östigaards Bein ins Tor. "Ich darf den Ball da nicht verlieren, dann fällt das Tor nicht. Das war mein Ding", sagte Bülter.
In dieser Bundesliga-Saison war nur ein Treffer noch früher gefallen: Jamal Musiala von Bayern München traf am 3. Spieltag gegen Holstein Kiel schon nach 15 Sekunden.
Nach einer ausgeglichenen halben Stunde kamen die mutig agierenden Hoffenheimer zum verdienten Ausgleich - und der war sehenswert. Kaderabek nach nahm eine Bülter-Flanke am zweiten Pfosten mit der Seite volley und traf satt und technisch stark ins rechte Eck.
Hoffenheim antwortet schnell
Die zweite Halbzeit war arm an Höhepunkten, Hoffenheim war noch das gefährliche Team. Der nächste Treffer gelang aber Wolfsburg: Nach einer Ecke köpfte Angreifer Wind aus kurzer Distanz ein.
Hoffenheim brauchte nur drei Minuten für die Antwort, profitierte dabei von einem Ausrutscher von Joakim Maehle. Nach dessen Luftloch flankte Adam Hlozek auf Bülter, der den Ball mit der Brust annahm und platziert in die rechte Ecke traf. In der Nachspielzeit hatte Hoffenheim noch großes Glück, beim Pfostentreffer von Wolfsburgs Konstantinos Koulierakis fehlten nur Zentimeter.
Wolfsburg in Gladbach, Hoffenheim in München
Beide Klubs dürften froh sein, wenn die verkorkste Saison in der kommenden Woche zu Ende geht. Zum Abschluss spielt Wolfsburg in Mönchengladbach, während Hoffenheim zeitgleich beim Meister München antritt und der Übergabe der Meisterschale beiwohnen kann.