
SCF auf Champions-League-Kurs Heimniederlage gegen Freiburg - Kiel steigt in die 2. Bundesliga ab
Holstein Kiel muss den Gang in die 2. Fußball-Bundesliga antreten: Während Konkurrent Heidenheim gewann, verloren die Kieler am Samstagmittag (10.05.2025) ihr Heimspiel gegen Freiburg und stehen damit neben dem VfL Bochum als Absteiger fest. Die Gäste aus Freiburg durften indes jubeln - der Champions-League-Einzug ist durch den Auswärts-Dreier in greifbarer Nähe.
Lasse Rosenboom (24. Spielminute) brachte die Gastgeber in Führung, die Tore von Johan Manzambi (45.+2) und Lucas Höler (58.) drehten die Partie zugunsten der Gäste zum 2:1 (1:1). Kiel bleibt damit auf Tabellenrang 17 und hat vier Punkte Rückstand auf Heidenheim, das parallel bei Union Berlin siegte. Bei einem verbleibenden Spiel steht fest: Holstein steigt in die 2. Bundesliga ab.
Kiels Trainer "traurig und stolz"
"Ich bin traurig - und stolz", sagte Kiels gefasster Trainer Marcel Rapp nach der Partie am Sportschau-Mikrofon: "Traurig, weil wir abgestiegen sind, stolz auf die Art und Weise, wie wir auch heute wieder Fußball gespielt haben. Wir wussten um unsere Rolle in der Liga. Die Jungs haben Woche für Woche alles auf dem Platz gelassen, deswegen sind sie jetzt natürlich enttäuscht."
Freiburg darf sich über drei enorm wichtige Punkte freuen, mit denen der SC Platz vier festigt. Der erste Champions-League-Einzug der Vereinsgeschichte ist in greifbarer Nähe, doch die Konkurrenz aus Dortmund (15.30 Uhr in Leverkusen) und Frankfurt (17.30 Uhr gegen St. Pauli) ist am Sonntag noch im Einsatz. Am letzten Spieltag trifft Freiburg selbst auf die momentan drittplatzierte Eintracht - es könnte zum echten Königsklassen-Endspiel werden.
"Es ist noch nicht zu Ende", wollte Trainer Julian Schuster im Sportschau-Interview noch nicht in Euphorie ausbrechen - auch wenn der SC mit dem Sieg zumindest den Europa-League-Einzug schon sicher hat. "Wir haben nächste Woche nochmal ein tolles Heimspiel. Wir können die Großen ärgern mit unseren tollen Fans und freuen uns auf die Herausforderung", so Schuster.
Freiburg schießt ans Aluminium, Kiel ins Tor
Beide Klubs brauchten für ihre Ziele dringend einen Sieg, entsprechend waren die Akteure von Beginn an um Offensive bemüht. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit hohem Unterhaltungswert: Freiburgs Ritsu Doan (4.) sowie Kiels Steven Skrzybski (9.) und Alexander Bernhardsson (21.) kamen dem Torerfolg bereits in der Anfangsphase nahe.
Aus einer Freiburger Riesenchance entwickelte sich der Konter, der die Kieler in Führung brachte: Der aufgerückte Freiburger Innenverteidiger Matthias Ginter traf mit seinem Abschluss die Latte, die Kieler spielten den Gegenstoß blitzsauber aus. Top-Torjäger Shuto Machino (elf Tore) bewies Übersicht und setzte Rosenboom ein, der Freiburgs Torwart Noah Atubolo im Eins-gegen-Eins überwand. Freiburg reagierte prompt: Vincenzo Grifo legte sich die Kugel zurecht und traf mit seinem favorisierten Schlenzer-Abschluss den Pfosten (28.) - der frühe zweite Aluminiumtreffer der Gäste.
Freiburg macht mächtig Druck
Freiburg blieb dran, kam nach einem Eckstoß zur nächsten Riesenchance auf den Ausgleich. Junior Adamu köpfte an Kiels Torwart Thomas Dähne vorbei, Machino rettete für die Kieler auf der Linie (35.). Kurz darauf parierte Dähne stark gegen Doan, der sich in den Strafraum gedribbelt hatte.
Die Gäste schnürten Kiel immer mehr ein und belohnten sich kurz vor dem Halbzeitpfiff. Dähne griff nach einer Hereingabe daneben, Manzambi stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Torlinie. Adamu vergab in der packenden Schlussphase der ersten Halbzeit per Kopf sogar noch die Chance auf die SC-Führung.

Freiburgs Manzambi dreht nach seinem Ausgleichstor zum Jubeln ab
Kiel unter Druck, Joker Höler lässt Freiburg jubeln
Die "Störche" waren damit im zweiten Durchgang wieder gefordert - zumal der große Konkurrent aus Heidenheim im Parallelspiel führte. Wirklich Druck konnten die Gastgeber aber nicht machen. Stattdessen schlugen erneut die Gäste zu: Grifo flankte gefühlvoll auf den langen Pfosten, Höler - erst zur Pause für den wohl angeschlagegenen Torschützen Manzambi gekommen - köpfte freistehend zur verdienten Freiburger Führung ein.
Was kam jetzt noch von Kiel? Zunächst nicht viel. Trainer Rapp wechselte logischerweise offensiv, klare Einschussmöglichkeiten erspielten sich die "Störche" trotz mittlerweile mehr Spielanteilen aber lange nicht. Erst in der Schlussphase drängten die Gastgeber Freiburg in den eigenen Strafraum, die Schuster-Elf hing nun in den Seilen und wollte den Auswärtssieg nur noch über die Zeit retten. Das gelang: Kiels Abschlüsse fielen auch in der Nachspielzeit zu harmlos aus. Der Abstieg war besiegelt.
Die Kieler sanken nach Schlusspfiff enttäuscht zu Boden, Spieler wie Lewis Holtby vergossen Tränen. Die Freiburger erwiesen sich als faire Gewinner, zollten dem Gegner applaudierend Respekt, bevor man mit den mitgereisten Fans die eigene Leistung feierte.
Kiel in Dortmund, Freiburg gegen Frankfurt
Kiel ist am 34. Spieltag am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) bei Borussia Dortmund zu Gast. Währenddessen spielt Freiburg zuhause gegen Frankfurt um die Königsklasse - falls der Champions-League-Einzug dann nicht sogar schon feststeht.