Der englische Ex-Stürmerstar Gary Lineker arbeitet als Kommentator der BBC und wird auch aus Katar berichten.

In Hinblick auf WM in Katar Lineker fordert schwule Fußballer zu Coming-out auf

Stand: 14.10.2022 10:47 Uhr

Der englische Ex-Stürmerstar Gary Lineker hat schwule Fußballer zum Coming-out während der Weltmeisterschaft in Katar aufgefordert.

Er kenne schwule Premier-League-Spieler, die kurz davor gestanden hätten, ihre Homosexualität öffentlich zu machen, sagte Lineker der Zeitung "Daily Mirror". "Es wäre großartig, wenn einer oder zwei von ihnen während der WM ihr Coming-out hätten", sagte der 61-Jährige.

In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Turnierchef Nasser Al Khater sagte dem britischen Sender Sky News, Besucher würden nicht diskriminiert werden. Homosexuelle Fans dürften Hände halten. "Alles, worum wir die Leute bitten, ist, Respekt für unsere Kultur zu zeigen", sagte Al Khater. Solange man nichts tue, was andere Menschen verletze, seien alle willkommen. Die WM beginnt am 20. November und dauert bis zum 18. Dezember.

Jake Daniels vom englischen Zweitligisten Blackpool sowie Josh Cavallo vom australischen Erstligisten Adelaide United sind die einzigen aktuell höherklassig spielenden Fußballer, die ihre Homosexualität öffentlich gemacht haben. Auf die Frage, warum es nicht mehr seien, sagte Lineker: "Angst vor dem Unbekannten, denke ich. Vielleicht sind sie besorgt, was ihre Mitspieler denken könnten, obwohl die es vermutlich schon wissen."

Lineker sagte, er hoffe auf weitere Coming-outs, weil viele Spieler mit einer Lüge leben müssten. "Das ist sicherlich sehr schwierig." Aber die Reaktionen auf Daniels und Cavallo zeigten, dass es äußerst positiv aufgenommen werden würde. Als Berater eines bekannten Fußballers würde er zum Coming-out raten, sagte Lineker. "Ich würde sagen: Sei der erste große Spieler."

Lineker ist als Kommentator der bekannteste und am besten bezahlte Mitarbeiter der BBC und wird auch aus Katar berichten. Er betonte, der Sender werde vom ersten Tag auch kritisch über Menschenrechtsverletzungen und die Ausbeutung von Migranten berichten.