Kevin Schade springt beim Jubeln

Starke Saison beim FC Brentford Kevin Schade - ein Top-Talent unter dem Radar?

Stand: 09.05.2025 07:05 Uhr

Kevin Schade spielt in Brentford die bislang beste Saison seiner Karriere. Wird er wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft?

Von Oliver Wichmann

Beim ohnehin schon wilden 4:3 des FC Brentford gegen Manchester United am vergangenen Wochenende stach ein Spieler besonders hervor: Kevin Schade. Mit seinem Doppelpack hatte er entscheidenen Anteil am Sieg, der die "Bees" wieder von Europa träumen lässt.

"Er hat sich in dieser Saison enorm gesteigert, er hat zehn Tore geschossen. Nicht viele Spieler haben in ihrer Karriere zehn Tore in der Premier League geschossen", sagte Brentfort-Trainer Thomas Frank nach dem Spiel.

Schade hat es sogar geschafft, diese zehn Premier-League-Tore in nur einer Saison zu schießen - dieses Kunststück ist bislang nur wenigen deutschen Spielern in der englischen Top-Liga gelungen: Uwe Rösler, Jürgen Klinsmann, Lukas Podolski, Leroy Sané, Ilkay Gündogan, Kai Havertz - und eben Kevin Schade.

Was diese Namen, bis auf von Rösler, gemeinsam haben? Sie alle waren oder sind verdiente Nationalspieler. Kevin Schade ist das (noch) nicht, erst vier Einsätze in der DFB-Elf stehen auf seinem Konto.

Kevin Schade spielt bei Brentford die beste Saison seiner Karriere

Gründe für eine Nominierung liefert Kevin Schade im Augenblick aber genug, in Brentford spielt der 23-Jährige die bislang stärkste Saison seiner Karriere. Zu seinen zehn Toren kommen zwei Vorlagen, dazu fällt er als dribbelstarker Unruheherd auf der linken Seite auf. Zuletzt entdeckte er auch das Kopfballspiel für sich, seine beiden Tore beim 4:3 gegen Manchester United erzielte er per Kopf.

Wenn es nach seinem Trainer geht, ist die Entwicklung von Kevin Schade noch nicht abgeschlossen: "Nächstes Jahr wird er höchstwahrscheinlich noch besser. Das ist der Plan“, sagt Thomas Frank. Im Fokus steht für Schade und Brentford gerade aber der Kampf um Europa: Auf Platz neun haben die "Bees" derzeit einen Punkt Rückstand auf Platz acht, der in dieser Saison zur Qualifikation zur Conference League reichen könnte.

Kevin Schade wechselt für Rekordablöse nach Brentford

Dass es für Schade so gut läuft, ist keine Selbstverständlichkeit. Im Winter 2023 wechselte der damals 21-Jährige vom SC Freiburg für 25 Millionen Euro zum FC Brentford - eine Rekordablöse für den Klub aus Westlondon.

In Brentford konnte Schade diese hohe Summe zunächst nicht rechtfertigen, kam meist von der Bank. Erst im Saisonendspurt brachte ihn Trainer Frank öfter von Beginn an. Die Bilanz des Flügelspielers: kein Tor, eine Vorlage.

Der Start in die zweite Saison lief für Schade dagegen verheißungsvoll: In den ersten fünf Spielen stand er dreimal in der Startelf, am dritten Spieltag schoss er sein erstes Premier-League-Tor. Das blieb auch beim damaligen Bundestrainer Hansi Flick nicht unbemerkt, der Schade im September 2023 ein halbes Jahr nach seinem Debüt Ende März 2023 wieder für die Nationalelf nominierte.

Schwere Verletzung wirft Schade lange zurück

Seine Karriere schien nun endgültig Fahrt aufzunehmen, doch nur zwei Wochen später folgte die ungewollte Notbremse. Beim Warmmachen vor dem Spiel gegen den FC Everton schoss Schade mit dem linken Fuß auf das Tor und blieb danach mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Diagnose: schwere Adduktorenverletzung.

Kevin Schade reagiert enttäuscht

Eine schwere Verletzung hat Kevin Schade lange zurückgeworfen.

Knapp ein halbes Jahr stand Schade nicht mehr für Brentfort auf dem Platz. Im Saison-Endspurt führte sein Trainer ihn wieder ans Team heran, immerhin ein Tor und eine Vorlage gelangen Schade noch in sechs Spielen.

Leistungsträger in Brentford

In der laufenden Saison ist er aus der Brentforder Mannschaft aber nicht mehr wegzudenken: In allen 35 Spielen stand der Offensivspieler auf dem Platz, davon 23 von Beginn an. Seit Ende Januar steht er durchgängig in der Startaufstellung.

Als der etatmäßige Mittelstürmer Yoane Wissa im September 2024 verletzt ausfiel, rückte Schade auf die Mittelstürmer-Position vor. Eine Rolle, die ihm offenbar gut liegt.

Im November schoss er fast im Alleingang Leicester City ab, erzielte beim 4:1 den ersten Hattrick seiner Karriere und legte ein weiteres Tor auf. „Der ‚shining star‘ heute war Kevin Schade", sagte sein Trainer nach dem Spiel.

Kevin Schade beim Jubel

Starke Leistungen in Brentford - ist Kevin Schade bald wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft?

Geht der Stern für Schade auch bald in der Nationalmannschaft wieder auf? Sein bislang letztes Spiel für die DFB-Elf machte er im Oktober 2024 in der Nations League gegen die Niederlande.

Im Augenblick, so scheint es, taucht Kevin Schade noch nicht wieder auf dem Radar von Julian Nagelsmann auf. Auf der Außenbahn hat im Augenblick Karim Adeyemi die Nase vorn. Angesichts seiner Statistiken scheint es aber nicht unwahscheinlich, dass Schade bald wieder im DFB-Dress zu sehen ist.