
Rückspiel gegen Arsenal Paris dank Donnarumma im Champions-League-Finale
Paris Saint-Germain ist auch dank einer Top-Leistung von Gianluigi Donnarumma ins Finale der Champions League eingezogen - der FC Arsenal vergab zu viele Torchancen.
Beim 2:1 (1:0) im Prinzenpark traf Fabián Ruiz in der 27. Minute zur Führung für PSG, Achraf Hakimi legte in der 72. Minute das 2:0 nach. Der Anschlusstreffer von Bukayo Saka in der 76. Minute reichte den Londonern nicht, sie hatten bereits das Hinspiel mit 0:1 verloren.
Arsenal muss nun zusehen, wie Paris am 31. Mai in München auf Inter Mailand trifft. Inter hatte sich am Abend zuvor spektakulär gegen den FC Barcelona durchgesetzt.
"Viele Leute haben nicht an uns geglaubt, aber wir haben es geschafft", sagte PSG-Verteidiger Achraf Hakimi bei "Canal+": "Wir haben hart gearbeitet, wir sind ein Team, wir sind eine Familie, wir verdienen diesen Moment, mit allen Fans, allen Parisern."
Donnarumma hält Paris im Rennen
Dabei spielte in den ersten zehn Minuten in Paris nur eine Mannschaft: Arsenal. Die "Gunners" schnürten die Gastgeber komplett in der eigenen Hälfte ein, hatten Ballbesitzwerte von rund 70 Prozent und gleich drei Großchancen.
Declan Rice vergab die erste per Kopf nach einer präzisen Flanke von Mikel Merino, dann wuchs Gianluigi Donnarumma über sich hinaus, parierte erst brillant gegen den Volleyschuss von Gabriel Martinelli aus kurzer Distanz, dann lenkte der Italiener ein 18-Meter-Geschoss von Martin Ödegaard so gerade noch um den Pfosten.
Nach dieser Szene ließ sich der italienische Torhüter zunächst einmal zwei Minuten lang behandeln, ohne dass ein Grund dafür erkennbar war - und er konnte gleich danach auch prima weiterspielen. Doch dieses Break hatte Wirkung, fast wie eine Auszeit: Paris sortierte sich neu, Arsenal verlor den Schwung, die Partie wurde ausgeglichener.
Fabián Ruiz bringt PSG in Führung
Und sie kippte sogar in die andere Richtung. Nach einer guten Viertelstunde kam PSG erstmals mit Nachdruck über die Mittellinie und stellte die Londoner sofort vor Riesenprobleme: Khvicha Kvaratskhelia zog von links ins Zentrum und schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze an den rechten Pfosten. Prompt machte sich Verunsicherung breit, William Saliba verlor den Ball im Spielaufbau und ermöglichte Paris die nächste Chance - doch Désiré Doué vertändelte die Gelegenheit frei vor David Raya.
Kurz danach war Raya aber chancenlos. Rice hatte Kvaratskhelia nahe der Seitenlinie umgegrätscht, den folgenden Freistoß von Vitinha an den Fünfmeterraum der Londoner wollte Thomas Partey per Kopf klären, doch das misslang komplett.
Der Ball flog genau ins Zentrum an die Strafraumgrenze, wo Fabián Ruiz ihn mit der Brust annehmen konnte und mit dem linken Vollspann abzog - leicht abgefälscht schlug die Kugel im rechten Eck ein.

Fabian Ruiz (m) feiert sein Tor für PSG
Arsenal: Ohne Havertz und Gabriel Jesus fehlt Torgefahr
Danach verflachte die Partie ein wenig, beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, es fehlten die ganz großen Momente in der Offensive. Bei Arsenal merkte man die Ausfälle von Kai Havertz (Oberschenkel-Operation) und Gabriel Jesus (Kreuzbandriss), PSG musste nicht viel mehr machen als konzentriert zu verteidigen.
Erst im zweiten Durchgang kam wieder mehr Drive ins Spiel, doch erst in der 64. Minute wurde es noch mal gefährlich: Bukayo Saka, bis dahin mit einem weitgehend enttäuschenden Auftritt, zirkelte den Ball vom rechten Strafraumeck auf den linken Winkel, fand aber seinen Meister in Donnarumma.
Plötzlich meldet sich VAR Benjamin Brand
Saka schien nun aber besser in die Partie zu finden, bei seinem nächsten Dribbling fiel er im Strafraum hin und forderte Elfmeter, doch Felix Zwayer zeigte sofort "weiterspielen" an. Paris startete den Gegenzug, doch der Schuss von Achraf Hakimi aus halblinker Position war kein Problem für Raya.
Die Partie lief auch nach dieser Szene noch weiter, ehe bei der nächsten Unterbrechung plötzlich Hektik aufkam: Zwayer zeigte die Bildschirm-Geste an, und alles deutete darauf hin, dass bei dem Saka-Zweikampf doch Überprüfungsbedarf bestand.
Doch die Meldung von VAR Benjamin Brand ging in die andere Richtung: Beim Hakimi-Schuss hatte Arsenal-Verteidiger Myles Lewis-Skelly den Ball minimal mit der Hand berührt, dabei aber ohne jede Körperspannung nicht mal die Schussbahn verändert - doch das deutsche Schiedsrichter-Team entschied auf Strafstoß.
Vitinha sorgte schließlich dafür, dass die Szene nicht weiter diskutiert werden musste: Nach einem provokativ langsamen Anlauf kam ein so schwaches Schüsschen heraus, dass Raya den Ball mühelos parieren konnte.
Hakimi nutzt den nächsten Partey-Patzer
Das brachte Paris aber nicht mehr vom Weg ab. Als sich erneut Partey einen weiteren schweren Patzer leistete, sorgte Hakimi für die Vorentscheidung: Seinen knallharten Flachschuss ins rechte Eck konnte Raya nicht mehr erreichen.
Arsenal gab aber nicht auf und kam durch Saka doch noch zum Anschluss - zuvor hatte sich Marquinos im Zweikampf gegen Leandro Trossard viel zu leicht abdrängen lassen, dann fälschte Lucas Hernández den Ball genau vor die Füße von Saka ab.
Erneut Saka hätte die Partie in der 80. Minute tatsächlich noch einmal spannend machen können. Doch als sich Donnarumma bei einer Hereingabe von Riccardo Calafiori zum einzigen Mal an diesem Abend verschätze und am Ball vorbeisegelte, schoss der englische Nationalstürmer kläglich über das leere Tor.