Fußball | Bundesliga Lizenzierung in der Bundesliga: Mehrere Corona-Lockerungen zurückgenommen

Stand: 14.12.2021 20:00 Uhr

Die 36 Klubs der Deutschen Fußball Liga (DFL) haben sich auf die Rücknahme mehrerer Lockerungen im Lizenzierungsverfahren zur Saison 2022/23 verständigt, die im Zuge der Pandemie eingeführt worden waren. Zugleich sollen ab 2023/24 Kriterien für mehr Nachhaltigkeit gelten.

Zahlreiche finanzielle Kriterien des Lizenzierungsverfahrens waren zur Saison 2020/21 ausgesetzt worden, damit die Klubs in der Pandemie mehr Spielraum haben. Zur Saison 2021/22 wurde wieder die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, was auch 2022/23 gelten soll. Nun treten weitere Regelungen wieder in Kraft.

Im Vergleich zur Vorsaison kann es wieder Kapitalauflagen geben. Bei Fehlverhalten sind entsprechend Sanktionen vorgesehen, allerdings gibt es wegen der Pandemie dabei noch ein paar Lockerungen. So muss beispielsweise eine Liquiditätslücke statt wie bisher zum Saisonstart erst bis zum 15. September geschlossen werden, erst dann gäbe es einen Abzug von sechs Punkten.

Ebenfalls Pflicht: Dialog mit Fans und Notfallvorsorge

Die Vereine müssen ihre Lizenzierungsunterlagen für die kommende Spielzeit bis zum 15. März einreichen. Die Lizenzierungsordnung beinhaltet dabei auch erstmals klare Kriterien für den Dialog zwischen Klubs und Fans. Demnach müssen sich die Vereine künftig in strukturierten Dialogformaten mit ihren Anhängern austauschen und deren Meinung zu unterschiedlichen Themen einholen. Regelmäßig sollen daran auch die Führungskräfte der Klubs teilnehmen.

Dies beschlossen die Vereine ebenso auf ihrer Sitzung in Frankfurt am Main wie die neuen Richtlinien im Bereich der Notfallvorsorge. Demnach muss das medizinische Personal künftig jährlich an Notfallschulungen teilnehmen. Zudem sind die in den meisten Stadien ohnehin bereits als Standard vorhandenen automatisierten externen Defibrillatoren für jede Spielstätte fest vorgeschrieben.

Ab 2023: Mehr Nachhaltigkeit verankert

Zudem verabschiedete die Mitgliederversammlung einen Grundsatzbeschluss, der ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in der Satzungspräambel des Ligaverbandes verankert. Wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien wurden als neue Kategorie in die Lizenzierungsordnung aufgenommen.

Auf den Weg gebracht worden war die Initiative von der Taskforce "Zukunft Profifußball", die in ihrem Abschlussbericht eine entsprechende Handlungsempfehlung gegeben hatte. Die exakten Inhalte werden momentan von einer Arbeitsgruppe entwickelt und sollen zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet werden. "Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber wir haben das Thema auf den Weg gebracht", sagte der scheidende DFL-Boss Christian Seifert.