FC Villarreal - Bayern München 1:0 Knappe Niederlage - FC Bayern in Villarreal noch bestens bedient

Stand: 07.04.2022 13:32 Uhr

Für Bayern München droht das Viertelfinale in der Champions League zur Endstation zu werden. Offensiv ideenlos und defensiv planlos unterlag der FCB beim FC Villarreal - und war sogar noch gut bedient.

Das 1:0 (1:0) für die von vielen Experten als "Glückslos" bezeichneten Spanier ist zwar durchaus im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales in München am 12. April noch zu korrigieren. Zu was der FC Villarreal aber auch auswärts in der Lage ist, hat er schon im Achtelfinale mit dem 3:0 bei Juventus Turin bewiesen - da war das Hinspiel 1:1 ausgegangen.

"Irgendwann wurde es Harakiri"

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gab nach der Partie bei "DAZN" ehrlich zu: "Verdient, dass wir verloren haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit wenig Power, in der zweiten war es wild. Das war kein gutes Spiel von uns. Irgendwann wurde es Harakiri, wir hatten zu viele leichte Ballverluste."

Auch Thomas Müller wollte nichts beschönigen: "Wir haben nicht das Spiel abliefern können, das wir wollten. Wir hatten offensiv nicht diese Power, diese Vielzahl an Chancen. Wir sind in der zweiten Halbzeit mit mehr Wut angelaufen, dann wurde es aber auch ein bisschen wild. Dieses 1:0 nehmen wir so mit. Das hätte auch höher ausgehen können. Wir müssen uns aufs Rückspiel vorbereiten und zurückschlagen."

Robert Lewandowski komplett abgemeldet

Schon die erste Halbzeit hatten die Bayern am Mittwochabend (06.04.2022) komplett vermasselt. Dabei gab Villarrealsv Coach Unai Emery seinen 17 Kollegen in der Bundesliga ein Lehrbeispiel dafür, wie man Robert Lewandowski aus dem Spiel nehmen kann. Der Dauer-Torschützenkönig kam in den ersten 47 Minuten auf ganze 13 Ballaktionen und hatte nicht einen einzigen Abschluss. Bis zum Abpfiff wurde das nicht besser.

Das lag aber nicht nur an der intelligenten Defensivstrategie der "Gelben U-Boote", wie die heimischen Fans den derzeitigen Tabellensiebten der Primera Division nennen. Aus dem zentralen Mittelfeld der Bayern mit den weitgehend unsichtbaren Joshua Kimmich und Jamal Musiala kam praktisch nichts Brauchbares, Müller fand ebenso wenig statt wie die Außenbahnspieler Kingsley Coman und Serge Gnabry.

Bayern-Abseitsfalle zweimal ausgehebelt

Dass die Bayern nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gehen durften, war daher noch schmeichelhaft. In der 8. Minute hatte Arnaut Danjuma die Führung für die Gastgeber erzielt, nachdem die Münchener Abseitsfalle gleich zweimal ausgehebelt worden war. Beim Pass von Gerard Moreno auf Lo Celso spielten nur einige, aber eben nicht alle Bayern auf Abseits. Auch beim anschließenden Zuspiel von Dani Parejo auf Danjuma stand Lucas Hernandez zu tief, sodass sich der Reklamierarm von Manuel Neuer nicht wirklich lohnte.

Kurz vor der Pause jubelten Villarreals Spieler erneut, und diesmal reklamierte nicht mal Neuer: Francis Coquelin hatte den Bayern-Keeper mit einer leicht verrutschten Flanke, die im langen Eck einschlug, schwer überrascht. Doch zum Glück für die Münchner schaltete sich der Video Assistant Referee ein: Coquelin hatte zuvor minimal im Abseits gestanden.

Neuers Patzer bleibt unbestraft

Trotz all dieser Unzulänglichkeiten sah sich Nagelsmann zu keinem Wechsel in der Pause veranlasst - und die Partie lief auch kaum verändert weiter. Größer und größer wurden allerdings die Konterchancen von Villarreal. Vor allem den überragenden Moreno bekamen die Münchner nie in den Griff. In der 53. Minute rettete der linke Pfosten für den schon geschlagenen Neuer, vier Minuten später verhinderte die Grätsche von Antonio Davies das 0:2.

Das hätte sich Neuer in der 63. Minute dann beinahe selbst eingeschenkt. Bei einem versuchten Steilpass spielte der Keeper an der Mittellinie direkt in den Fuß von Moreno, der das komplett leere Tor vor sich hatte - seinen Schlenzer aber rechts vorbeisetzte.

Kein großes Aufbäumen

Danach merkten die Bayern zunehmend, dass ihr zu riskantes Rausrücken aus der Defensive auch komplett ins Verderben führen könnte. Von einem wirklichen Aufbäumen war danach keine Rede mehr, und dennoch ergaben sich immer wieder mal Räume, die locker zum 2:0 und 3:0 für Villarreal hätten führen können. Mal zögerte Lo Celso aber zu lange mit dem Abschluss (73.), dann verpasste Pedraza die Großchance zum zweiten Treffer und zielte links vorbei.