Auftakt in Gruppe E Spanien gegen Schweden - Angst vor dem nächsten Abstrich

Stand: 09.06.2021 13:43 Uhr

Sowohl bei Spanien als auch bei Schweden gibt es bereits zwei Coronafälle. Beide Teams treffen am Montag in ihrem ersten Gruppenspiel aufeinander.

Es ist ein Szenario, das in diesen Zeiten eingeplant werden musste. Schon vor dem Start der EM am Freitag (11.06.2021) beherrscht die Corona-Pandemie die Schlagzeilen. Nachdem am Dienstag die spanische Nationalmannschaft mit Kapitän Sergio Busquets einen positiven Test vermelden musste, zog Schweden wenig später mit zwei Fällen nach. Bei den Skandinaviern sind Dejan Kulusevski und Mattias Svanberg betroffen. Am Mittwoch kam dann auch noch der Spanier Diego Llorente hinzu. Vier Corona-Fälle vor dem EM-Start - und alle betreffen auch noch eine Partie der ersten Spielrunde.

Steht Spanien gegen Schweden auf der Kippe?

Am Montag treffen Spanien und Schweden in der Gruppe E aufeinander. Ob die Partie stattfinden kann, scheint unter den aktuellen Umständen zumindest nicht sicher - denn weitere Fälle bei den Teams sind nicht auszuschließen. "Es können noch mehr Fälle kommen. Es ist wahrscheinlich, dass das passiert", hatte Spaniens Verbandschef Luis Rubiales am Dienstagabend gesagt. Wenig später wurde seine Befürchtung bereits bestätigt.

Am Mittwochabend ergab eine weitere Testreihe der Spanier keine positiven Ergebnisse, Rubiales' Aussage hat jedoch wohl erstmal weiter Bestand.

Deswegen sorgt Spanien auch bestmöglich vor. Nationaltrainer Luis Enrique hat bereits 17 Spieler für den Notfall auf den Trainingsplatz geschickt. Dies sei ein "Vorgriff auf mögliche Konsequenzen", sagte Nationaltrainer Luis Enrique. Diese Akteure könnten nachnominiert werden, wenn es weitere Fälle im spanischen Team gibt. Sie bereiten sich in einer "Parallel-Blase" fernab des A-Teams auf das Worst-Case-Szenario vor. Diese "Schatten-Elf" soll ermöglichen, dass Spanien gegen Schweden antreten kann. Zudem entschied das Gesundheitsministerium, die Nationalspieler noch vor EM-Beginn zu impfen

Nationen können für Spieler-Nachschub sorgen

Laut UEFA-Regularien müssen einem Team 13 Spieler inklusive eines Torhüters für ein Spiel zur Verfügung stehen. Um diese Zahl zu erreichen, können die Nationen bis zur ersten Partie Spieler nachnominieren, dafür müssten aber Profis aus dem ursprünglichen Kader wieder gestrichen werden.

Sollten Quarantänemaßnahmen eine Austragung verhindern, kann eine Partie um bis zu 48 Stunden verschoben werden. Ansonsten verliert der "Verursacher" der Absage das Spiel am grünen Tisch mit 0:3.

Aufgrund der Nachrichten in den vergangenen 24 Stunden besteht die Gefahr, dass solche Szenarien eintreffen. Spanien macht alles dafür, dass wenigstens die Spielabsage und damit die 0:3-Wertung ausgeschlossen werden kann. Und die Schweden warten mit großer Sorge auf die nächsten Ergebnisse der Corona-Tests.

Svanberg ging infiziert noch mit den Kollegen auf den Platz

Denn während sich Kulusevski sofort in Isolation begab und keinen weiteren Kontakt zu Mannschaftskollegen hatte, betrat Svanberg zunächst noch den Trainingsplatz in Göteborg. Erst kurz vor dem Aufwärmprogramm wurde er nach einem Gespräch mit dem Teamarzt Anders Valentin ins Mannschaftshotel gebracht. Kurz darauf kam die Nachricht, dass auch Svanberg positiv getestet wurde.

"Natürlich bin ich traurig", sagte Nationaltrainer Janne Andersson. Doch seine Maßnahmen vor der Vorbereitung sind ein Teil des Problems. Nach dem Testspiel gegen Finnland am 29. Mai gab Andersson seinen Spielern drei Tage frei. Genau in dieser Zeit soll sich Kulusevski das Virus eingefangen und es dann ins schwedische Nationalteam geschleppt haben. Vier Spieler wurden als Kontaktpersonen ausgemacht und stehen unter Beobachtung.

Unterschiedliche Maßnahmen nach Corona-Fällen

Die Maßnahmen bei beiden Teams sind unterschiedlich: Die Spanier können erst am Donnerstag oder Freitag zurück auf den Trainingsplatz, sie müssen ihre Sitzungen online abhalten. Die Schweden dagegen dürfen weiter aufs Feld, die Team-Besprechungen sollen mit weniger Teilnehmern in größeren Räumen stattfinden, Behandlungen ins Freie verlegt werden und im Bus möglichst wenig Personen sitzen.