Finale in Gruppe D Kroatien - frühes Feuer für die "Feurigen"

Stand: 21.06.2021 21:01 Uhr

Vor drei Jahren verzückten Luka Modric und Co. bei der WM die kroatischen Fans. Jetzt kann das frühe Aus in der EM-Vorrunde nur mit einem Sieg gegen Schottland abgewendet werden.

Beim letzten Großturnier, der Weltmeisterschaft 2018 in Russland, da fegte die kroatische Mannschaft eindrucksvoll durch die Gruppe. Drei Siege gab es in der gar nicht mal so einfachen Vorrunde gegen Argentinien (3:0-Sieg!), Nigeria und Island. Die bemerkenswerte Reise endete bekanntlich erst im WM-Finale mit einer Niederlage gegen Frankreich.

Erste dicke Überraschung?

Aktuell scheint das Erreichen des Endspiels bei dieser Europameisterschaft weit entfernt. 0:1 gegen England, 1:1 gegen die Tschechen. Sollte auch die dritte Begegnung in Glasgow gegen Schottland am Dienstag (22.06.2021, 21 Uhr, Live-Ticker auf sportschau.de) nicht gewonnen werden, wäre einer der Mitfavoriten ausgeschieden und eine der ersten großen Überraschungen dieses Turniers perfekt.

Es geht also um alles oder nichts, entsprechend kampfeslustig schwören sich die "Vatrenti", die "Feurigen", auf das Duell mit den Schotten ein. "Wir müssen alles geben und hoffen, dass wir durchkommen", sagt Verteidiger Josko Gvardiol, der künftig für RB Leipzig spielt.

Modric - Taktgeber mit harter Saison

"Mein ganzes Leben und meine ganze Karriere waren bisher ein einziger Kampf, aber ich bin nie davongelaufen", stellte Trainer Zlatko Dalic mit viel Pathos klar. Der Glaube des Trainers an sein Ensemble um Kapitän Luka Modric ist weiter groß.

Wie seine Teamkollegen auch hatte Starspieler Modric bislang wenige Lichtblicke bei diesem Turnier. 61 Saisonspiele stecken dem Mittelfeldpartner von Toni Kroos bei Real Madrid bereits in den Knochen. Der müde wirkende Taktgeber im kroatischen Spiel ist eine Erklärung für die insgesamt behäbigen Auftritte.

"Es ist, als hätte sich eine Art Unsicherheit eingeschlichen. Das muss sich gegen die Schotten ändern, sonst werden sie es uns sehr schwer machen", sagte Modric selbst vor dem entscheidenden Spiel. 

"Immer da, wenn wir mussten"

In der Heimat werden sogar schon Stimmen laut, dass Vizeweltmeister-Trainer Dalic drei Jahre nach dem großen Triumph von Russland bei einem Scheitern zurücktreten und Platz machen sollte für seinen Vorgänger Slaven Bilic. Es sind wohl nur Spekulationen, denn mit einer überzeugenden Leistung beim dritten Turnierauftritt lässt sich auch eine Trendwende einläuten.

Der positive Coronafall bei Schottlands Jungstar Gilmour sollte dabei nicht groß ins Gewicht fallen. "Wir müssen uns auf unser Spiel, unser Team und den Sieg konzentrieren", sagte der frühere Bundesligaprofi Ivan Perisic, bislang einziger Turniertorschütze der Kroaten. Perisic erwartet nun eine Leistungssteigerung.

Bislang habe man nicht das wahre Können gezeigt. "Es wird nicht einfach. Aber in der Vergangenheit haben wir immer unser wahres Gesicht gezeigt, wenn wir mussten", meinte Perrisic. Sollte sich seine Voraussage wiederholen, steht einem doch noch positiven Turnierverlauf der "Feurigen" nichts im Wege.