Schweden vor dem Achtelfinale Schweden - Wie sich Emil Forsberg in den Mittelpunkt gespielt hat

Stand: 24.06.2021 11:57 Uhr

Bei seinem Klub RB Leipzig spielte Emil Forsberg eine gute Saison, auch wenn er häufig ein- oder ausgewechselt wurde. Dennoch gelangen dem Mittelfeldspieler sieben Tore und sechs Vorlagen. Diesen Schwung hat der 29-Jährige auch mit zur EURO gebracht. Dort avancierte er zum Anführer einer schwedischen Mannschaft, die überraschend die Spanien-Gruppe gewann.

Natürlich stechen die drei Tore von Forsberg ganz besonders heraus. Die Schweden haben schließlich nur vier Treffer insgesamt erzielt. Doch die genügten, um mit sieben Punkten ins Achtelfinale der EURO einzuziehen, wo das Team am Dienstag (29.06.2021, live im Ersten und bei sportschau.de) auf die Ukraine trifft.

Der Mittelfeldspieler von RB Leipzig hat gezeigt, dass er ein Unterschiedsspieler sein kann. Nach der verletzungsbedingten EM-Absage von Zlatan Ibrahimovic war fraglich, wer die die Rolle des Anführers bei den "Tre Kronor" einnehmen könnte. Forsberg konnte. Schon den 1:0-Siegtreffer gegen die Slowakei hatte er erzielt. Und gegen Polen ragte der 29-Jährige nicht nur wegen seiner beiden Treffer endgültig heraus.

Andersson: "Er kann der entscheidende Spieler sein"

"Er macht einfach immer weiter und macht den Unterschied für uns. Zwei Tore sind fantastisch", sagte Trainer Janne Andersson über Forsberg, der auch zum Spieler des Spiels gekürt wurde. "Er war immer ein guter Fußballer, aber er hat sich auch als Typ verbessert. Er war immer wichtig für unser Nationalteam, aber es ist großartig, dass er nun der entscheidende Spieler für unser Team sein kann."

Perfekte Technik, viel Gefühl für den Raum

Im Nationaltrikot ist Forsberg dank seiner Präsenz im Mittelfeld und seiner überragenden Technik zum Fixpunkt geworden. Seine Ballan- und -mitnahme sind hervorragend. Forsbergs sicheres Gefühl für den freien Raum, in den er mit oder wie beim Konter zum 2:0 gegen die Polen ohne Ball hineinstößt, stellt die Gegner immer wieder vor Probleme.

Als Anführer gefragt

Und auch nach hinten arbeitet der Mann mit der Nummer 10 mit. Forsberg, der 2014 sein Länderspieldebüt gab und bisher auf 61 Länderspieleinsätze (zwölf Tore) kommt, ist sich auch im Spiel gegen den Ball und in der Rückwärtsbewegung für nichts zu schade. So spielt keine "Ibra-Ersatz-Eintagsfliege". So spielt ein Anführer.

"Wir haben großartige Mentalität gezeigt. Ich bin sehr stolz", stellte Forsberg seine eigene Leistung nach dem spektakulären 3:2 gegen Polen nicht in den Mittelpunkt. "Jeder verdient großes Lob. Das ganze Team ist großartig drauf."

Lieblingsspielort St. Petersburg

In der Tat zeigt die Mannschaft, der nach dem 0:0 gegen Spanien schon destruktives Spiel und "schwedischer Catenaccio" vorgeworfen wurde, dass sie auch anders kann. Forsbergs 1:0-Führung nach nur 83 Sekunden - der zweitschnellste Treffer der EM-Geschichte - half da natürlich. Aber klar ist nun auch: Die "Tre Kronor" können auch dreimal in 90 Minuten treffen.

Kleiner Fakt am Rande: In St. Petersburg brilliert Forsberg eigentlich immer: Siegtor bei der WM 2018 im Achtelfinale, Siegtor in der EM-Vorrunde gegen die Slowakei und nun sein Doppelpack zum 3:2 über Polen. "Es fühlt sich super an. Es ist eine fantastische Stadt, und ich fühle mich hier sehr wohl."

Im Achtelfinale wartet die Ukraine

Von der Zarenstadt muss sich Forsberg nun aber verabschieden. Das machbar scheinende Achtelfinale gegen die Ukraine steigt nun in Glasgow, das mögliche Viertelfinale gegen England oder Deutschland in Rom. Egal wo: Wer seine Vorrundengruppe mit dem dreimaligen Europameister Spanien gewinnt, der kann bei diesem Turnier weit kommen.