Finnland - Belgien 0:2 Hradecky im Pech - Finnland hält Belgiens Druck nicht stand

Stand: 21.06.2021 22:57 Uhr

Lukas Hradecky war der Pechvogel beim 0:2 (0:0) der Finnen bei der EURO 2020 gegen Belgien. Mit einem unglücklichen Eigentor entschied er die richtungsweisende Partie selbst. Der Mitfavorit auf den EM-Sieg zieht damit ohne Punktverlust ins Achtelfinale ein.

Viel mehr "David gegen Goliath" als an diesem Montagabend (21.06.2021) in Sankt Petersburg wird es bei dieser EM nicht mehr geben. Das Duell des Ersten gegen den 54. der FIFA-Weltrangliste geriet von Beginn an zu einem einzigen Sturmlauf des Favoriten auf das Tor von Lukas Hradecky im Kasten der Finnen, die lange auf ein Unentschieden und damit auch auf den sicheren Einzug ins Achtelfinale hoffen durften.

Die Belgier waren nach ihren beiden Auftaktsiegen schon durch. Für sie ging es "nur" noch um den Gruppensieg. Und den machten sie durch das 2:0 (0:0) perfekt. Die Finnen müssen als Gruppendritter jetzt um das Weiterkommen zittern.

Finnland mit Herzblut und Einsatz

Trotz seines unglücklichen Eigentores: An Hradecky lag es nicht. Der Keeper von Bayer Leverkusen und seine Vorderleute machten es lange gut. Mit viel Herzblut und letztem Einsatz hielten sie gegen technisch überlegene Belgier die Null. Die "Roten Teufel" liefen immer wieder an und scheiterten entweder am starken Hradecky oder spielten ihre Angriffe im Sechzehner nicht präzise genug zu Ende.

Gleich acht Wechsel hatte Coach Roberto Martinez gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Dänemark vorgenommen. Lediglich Torhüter Thibaut Courtois, Verteidiger Jaso Denayer und Mittelstürmer Romelu Lukaku waren in der Startelf verblieben. Aber es kann sich glücklich schätzen, wer dann immer noch Spieler wie Eden Hazard, Kevin De Bruyne oder Dortmunds Axel Witsel aufbieten kann!

Belgien dominant, aber nicht zwingend genug

Und so lief Angriff auf Angriff aufs finnische Tor, die ganz dicken Chancen sprangen aber zunächst nicht heraus. Zwar drangen Lukaku, De Bruyne und auch Hazard immer wieder gefährlich in den Strafraum der Finnen ein. Am Ende fehlte dann aber die Präzision beim letzten Pass - oder es war doch noch irgendein Bein oder Hradecky dazwischen.

Ein Kopfball von Lukaku (37. Minute) und ein Schuss von Jérémy Doku (42.), den Hradecky zur Ecke lenkte, waren die besten Torgelegenheiten für die Belgier, die kurz vor der Halbzeit nach einem vermeintlichen Foul an Hazard Elfmeter forderten. Der Pfiff von Schiedsrichter Felix Brych (München) blieb aber aus.

Ideenlos gegen Finnlands Beton

Auch nach dem Wechsel änderte sich nichts: Die Finnen rührten weiter Beton an, während die Belgier versuchten, sich immer und immer wieder in den Sechzehner zu spielen. Sehr kreativ waren sie dabei nicht. Auf die Idee, es mal mit einem Fernschuss zu probieren, kam bei den "Roten Teufeln" niemand.

In der 65. Minute wähnten sie sich dann endlich am Ziel: Lukaku hatte getroffen. Fast zwei Minuten warteten Brych und die Akteure auf die Entscheidung des Video Assistant Referee (VAR), der schließlich auf Abseits entschied: Kein Tor, weiter 0:0.

Pechvogel Hradecky legt sich Ball selbst rein

Es sollte weitere neun Minuten dauern, ehe die Belgier dann doch noch jubeln durften: Ein Kopfball von Thomas Vermaelen ging zunächst an den Pfosten. Von dort sprang er Hradecky an die Hand und über die Linie.

Die Finnen hatten in der 62. Minute zum ersten Mal aufs Tor der Belgier geschossen. Nach dem 0:1 riskierten sie nun etwas mehr, kamen aber nur noch einmal gefährlich vors belgische Tor. Stattdessen sorgte Lukaku in der 81. Minute mit seinem dritten Turniertreffer für die Entscheidung in dieser einseitigen Partie.

Da Dänemark das Parallelspiel gegen Russland mit 4:1 gewann, hätte den Finnen ein Punktgewinn also tatsächlich zum garantierten Weiterkommen gereicht. Offensiv war das Team über drei Spiele gesehen aber zu limitiert.