Acgraf Hakimi diskutiert mit dem Schiedsrichter

FIFA WM 2022 Nach Halbfinal-Aus - Marokko beschwert sich über Schiedsrichter

Stand: 15.12.2022 18:09 Uhr

Marokkos Fußballföderation (FRMF) hat nach dem Aus im WM-Halbfinale gegen Titelverteidiger Frankreich Beschwerde über Schiedsrichter Cesar Arturo Ramos bei der "zuständigen Stelle" des Weltverbandes FIFA eingelegt.

Dies teilte die FRMF am Donnerstag (15.12.2022) mit. Insbesondere stören sich die Marokkaner an der Wertung zweier Szenen, die aus ihrer Sicht den Ausgang des Spiels gegen Frankreich (0:2) am Mittwoch maßgeblich beeinflusst hat. Ob Marokko überdies Protest gegen die Wertung des Spiels einlegen wird, wurde aus der Mitteilung nicht deutlich.

"Mit großer Verwunderung registriert"

"Der marokkanische Verband wird keine Mühen scheuen, die Rechte der Nationalmannschaften zu verteidigen und zu wahren", hieß es in dem Schreiben. Bei den beiden Situationen hatte Marokko jeweils einen Elfmeterpfiff gefordert, Ramos entschied jedoch anders. Man habe "mit großer Verwunderung registriert", dass sich der Videoassistent in diesen Szenen nicht eingeschaltet habe, hieß es weiterhin.

Frankreichs Torschütze Theo Hernández hatte in der 27. Minute im eigenen Strafraum den Ball und den Fuß von Marokkos Sofiane Boufal berührt. Bei einer weiteren strittigen Situation hatte Aurelien Tchouameni den marokkanischen Stürmer Youssef En-Nesyri zu Fall gebracht.

Lutz Wagner verteidigt Ramos-Entscheidung

In der Szene mit Hernández hatte Boufal sogar Gelb gesehen, obwohl er eigentlich vom Franzosen umgetreten worden war. Sportschau-Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner hält die Entscheidung von Cesar Ramos dennoch für richtig: "Das war eine Szene, die man auf keinen Fall isoliert betrachten darf, man muss den Vorlauf sehen. Wenn man nur den letzten Tritt sieht - glasklarer Elfmeter. Aber: Unmittelbar vorher spielt Hernández eindeutig den Ball an Boufal vorbei und hat damit quasi die Rechte auf seiner Seite. Von daher war die Entscheidung an sich - bis auf die Karte gegen Boufal - vollkommen richtig.“

Protest wohl aussichtslos

Ein Protest der Marokkaner erscheint aussichtslos. Bereits am Samstag (16 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) geht es im Spiel um Platz drei gegen Vizeweltmeister Kroatien. Am Sonntag (16 Uhr, live in der ARD und bei sportschau.de) folgt das Endspiel zwischen Frankreich und Lionel Messis Argentinier.