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Fußball | WM Bayern-Vertreter nennt WM-Pläne "aktuell unmöglich"

Stand: 07.09.2021 15:18 Uhr

Michael Gerlinger, Direktor Recht bei Bayern München, hat zum Abschluss der Generalversammlung der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA) Kritik an den Plänen für einen Zweijahresrhythmus der WM geäußert. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei dies "unmöglich zu bewerkstelligen".

"Wir haben keinen Vorschlag erhalten, wie das aussehen könnte. Es gibt keinen Platz im aktuellen Kalender für eine WM alle zwei Jahre", sagte Gerlinger, der auch stellvertretender Vorsitzender der ECA ist, bei einer Pressekonferenz der Organisation am Dienstag (07.09.2021). "Man kann gar nicht sagen, wie das ablaufen könnte. Vorerst ist es aus unserer Sicht so: Es ist unmöglich, das zu bewerkstelligen."

Vereinbarung der europäischen Klubs mit der FIFA laufen 2022 aus

Gerlinger erinnerte daran, dass es eine laufende Absichtserklärung zwischen der ECA und der FIFA gebe, die 2022 auslaufe. In der "Profifußballabteilung" der FIFA hat die ECA seitdem einen festen Platz und darüber eine Mitsprache beim Internationalen Spiel-Kalender, in dem die Länderspielfenster stehen. Dieser Kalender ist derzeit bis einschließlich 2024 festgelegt.

Für die Zeit danach ist die Gestaltung derzeit offen, die FIFA forciert das Vorhaben, die WM alle zwei Jahre auszurichten. Arsène Wenger, der als FIFA-Direktor für globale Fußballentwicklung das Vorhaben derzeit antreibt, sagte zuletzt in der französischen Sporttageszeitung "L'Équipe", dass er sich eine Entscheidung bis zum Jahresende wünsche.

"Wir haben keinerlei Details"

"Wir haben noch keinerlei Details - nicht zu den Abläufen, nicht zu den Inhalten", sagte Gerlinger. "Der Kalender ist ein sehr schwieriges Thema, das braucht viel Zeit." Für eine neue Vereinbarung mit der FIFA seien zudem zahlreiche andere Themen zu verhandeln. Gerlinger ist seit 2017 Teil des ECA-Vorstands.

Der ECA-Vorsitzende Nasser Al-Khelaifi, Präsident von Paris Saint-Germain, kritisierte die FIFA dafür, beim aktuellen Streit um die Abstellung von Nationalspielern "einseitige Entscheidungen" getroffen zu haben. Die Klubs müssten einbezogen werden.

Infantino: "Es gibt keine Tabuthemen"

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte in einer Videobotschaft am Montag zum Auftakt der Generalversammlung der Europäischen Klub-Vereinigung ECA klar gemacht, dass ein Zweijahresrhythmus weiter in Betracht kommt. Infantino sagte unter Bezugnahme auf den Internationalen Spiel-Kalender, dass es "keine Tabuthemen gibt". UEFA-Präsident Aleksander Ceferin äußerte dagegen deutliche Ablehnung.

Eine Expertengruppe der FIFA beschäftigt sich in dieser Woche unter Leitung von Wenger in Doha/Katar mit der Zukunft des Männerfußballs. Am Donnerstag will die FIFA in einer Pressekonferenz öffentlich Stellung nehmen.