Nach Deutschland-Aus Reaktionen - "Selbst ein schlechtes England ist eine Nummer zu groß"

Stand: 29.06.2021 22:21 Uhr

Aus, vorbei, EURO-Knock-out - Deutschland ist nach einem 0:2 gegen England im Achtelfinale ausgeschieden. Es war auch das letzte Spiel von Joachim Löw als Bundestrainer. Die Reaktionen der Sportschau-Experten, aus dem Netz und die Pressestimmen.

Zweite Enttäuschung in Folge für die deutsche Nationalmannschaft. Nach dem blamablen Aus in der Vorrunde bei der WM 2018 in Russland, war diesmal bei der EURO 2020 im Achtelfinale Schluss. Es war auch das letzte Spiel von Bundestrainer Joachim Löw. Eine Ära geht damit nach 15 Jahren zu Ende. Sein größter Triumph war der Weltmeistertitel 2014.

Lob und Kritik halten sich die Waage

Dafür wird Löw in den sozialen Medien auch gewürdigt, die Anerkennung für seine Arbeit ist groß. "Die positiven Spiele und Momente überwiegen klar", schreibt TSchimbo1974 auf Twitter.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die den Bundestrainer dafür kritisierten, dass er nach dem WM-Triumph nicht aufgehört habe. "Die Ära #Löw war über Jahre eine fantastische. Doch spätestens 2018 hätte Schluss sein müssen", twittert DemiG0rgon.

Hauptkritikpunkt: "Es fehlt die Leidenschaft"

Hauptkritikpunkt ist wie so oft in den letzten Jahren die Einstellung der Mannschaft. Vor allem die Leidenschaft im DFB-Team vermissen viele User, so wie JoergSobottka. "Selbst ein schlechtes England ist eine Nummer zu groß. Am Schlimmsten ist, es fehlt die Leidenschaft."

Und weiteres Dauerthema seit 2018: Löws Mannschaftsaufstellung und Taktik. "Wie kann man bei 0:1-Rückstand einen Verteidiger bringen?", fragt iamnoph.

"Mach doch, was du willst"

Die Süddeutsche Zeitung schreibt zum Ende der Ära Löw: "Auf der Schule würde man einem wie Löw nach so einer rätselhaften Gesamtleistung die Versetzung weder verweigern noch empfehlen. Man würde ihm zurufen: Mach doch einfach, was du willst! Macht er ja. Er geht jetzt."

"Der Selbstbetrug ist aufgeflogen"

"Der Selbstbetrug ist aufgeflogen", so lautet die Schlagzeile in der Frankfurter Rundschau zum EM-Aus. Die Zeitung geht mit der Nationalmannschaft hart ins Gericht: "Überraschend ist das Aus der Nationalelf in der ersten Runde der K.o.-Phase der EM nicht. Der Absturz des deutschen Fußballs unter Joachim Löw hat sich in Wembley in all seiner traurigen Konsequenz vollzogen. Die Nationalelf bot eine enttäuschende Vorstellung in einem vergleichsweise schwachen Achtelfinalduell."

Der Spiegel schreibt: "Dem DFB-Team hat bei der EM und gegen England der ganz große Plan gefehlt."

DFB-Team wird "neues Gesicht bekommen"

Der Tagesspiegel richtet in seinem Kommentar den Blick nach vorne: "Joachim Löw geht, Hansi Flick wird kommen und die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen, anders und womöglich auch erfolgreicher spielen. Das System Löw hatte sich verbraucht, das war schon vor diesem EM-Turnier klar. Insofern sollten die Diskussionen um die Zukunft des Teams diesmal kürzer werden. Hansi Flick wird seine Vorstellungen haben."