Frankreichs Cheftrainer Didier Deschamps beim Trainig seiner Mannschaft vor den WM-Finale gegen Argentinien

FIFA WM 2022 Vor dem Finale - Frankreich besorgt über kranke Spieler

Stand: 18.12.2022 09:12 Uhr

Einen Tag vor dem Endspiel der WM 2022 gegen Argentinien zeigen mehrere Spieler Frankreichs Erkältungssymptome.

Raphaël Varane, Ibrahima Konaté, Adrien Rabiot und Dayot Upamecano sollen unter Fieber leiden, wie bekannt wurde. Am Samstagnachmittag sollen französischen Medien zufolge aber alle Spieler des Kaders zumindest am Training teilgenommen haben. Ob sie vollständig fit für das Finale gegen Argentinien am Sonntag (18.12.2022/16 Uhr MEZ, live im Ersten) sind, bleibt unklar.

Ursachen könnte es viele geben: Coronavirus, RS-Virus oder eine Grippe sind derzeit alltäglich. Auch die in Katar allgegenwärtigen Klimaanlagen könnten in überklimatisierten Innenräumen für Erkrankungen gesorgt haben. Als Konsequenz bleibt, dass Trainer Didier Deschamps vor dem wichtigsten Fußballspiel der Welt möglicherweise Personalsorgen bekommt.

Deschamps: "Wir versuchen, uns zu schützen"

Die FIFA hatte für die WM größere Kader mit bis zu 26 Spieler ermöglicht und nannte als Begründung den ungewöhnlichen WM-Termin sowie die möglichen Unwägbarkeiten durch das Coronavirus. 23 ist die Mindestzahl, Deschamps nominierte aber wie alle Trainer die volle mögliche Anzahl von 26 Spielern. Nach den Verletzungen von Karim Benzema und Lucas Hernández bleiben Deschamps noch 24 Spieler.

"Mir geht es gut", sagte Deschamps bei einer Pressekonferenz am Samstag (17.12.2022). "Was die Spieler betrifft, ich bin heute früh gegangen, sie haben alle geschlafen, also weiß ich es nicht wirklich." Am Abend oder in den Stunden vor dem Finale gegen Argentinien werde man weitere Informationen haben.

Deschamps bestätigte aber indirekt, dass er Sorge vor möglichen Ansteckungen zwischen den Spielern hat. "Wir versuchen uns zu schützen, uns an die Situation anzupassen und damit zu leben", sagte er.

Corona: In Katar sind die Regeln gefallen, bei der FIFA auch

In französischen Medien gibt es die Annahme, dass sich unter den Spielern möglicherweise eine Variante des Coronavirus verbreite. Regeln für den Umgang damit gibt es bei der WM kaum noch. Während rund ein Jahr vor dem Turnier noch eine verpflichtende Impfung selbst für Spieler im Gespräch war, beruft sich die FIFA nach Informationen der Sportschau auf das Vorgehen der lokalen Behörden.

Und Katar hat praktisch alle Vorgaben aufgehoben. Weder eine Impfung noch eine Quarantäne oder ein Test bei der Einreise sind verpflichtend, was gleichermaßen für Fans, Journalisten, Spieler oder Team-Delegationen gilt. Ein Hygienekonzept, das es zu Beginn der Pandemie bei vielen Fußballwettbewerben gab, ist nicht in Kraft. Und ein solches Konzept für andere Erkrankungen existiert ohnehin nicht.

Die Regeln: Was passiert im Ernstfall?

Die Entscheidung, ob ein Spieler einsatzfähig ist, liegt damit bei den Teams und ihrem medizinischen Personal. Spielen sollte man grundsätzlich mit einer Infektion nicht, gesundheitliche Folgen wären möglich. Sollten im Extremfall mehrere Spieler ausfallen, bleibt nur der Bezug auf die allgemeinen Fußballregeln. Darin heißt es: Wenn ein Team weniger als sieben Spieler auf dem Platz aufweist, darf das Spiel nicht begonnen oder fortgesetzt werden.

Davon ist Frankreich weit entfernt, eine Herausforderung bleibt die Lage trotzdem. "Manchmal gibt es unvorhersehbare Situationen, in denen das Schlüsselwort 'anpassen' lautet", sagte Deschamps. "Das Wichtigste bei der Vorbereitung auf ein Spiel wie dieses ist, ruhig zu bleiben."