Bayern München - VfB Stuttgart 2:2 Stuttgart holt Remis vor Bayern-Meisterfeier - Bielefeld in großer Not

Stand: 08.05.2022 20:04 Uhr

Der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart hat in der Fußball-Bundesliga Bayern München vor der Meisterschalen-Übergabe verdient ein Remis abgerungen. Damit kann der VfB sogar noch den 15. Platz erreichen.

Am Sonntag (08.05.2022) trennten sich Meister Bayern München und der VfB Stuttgart mit 2:2 (2:1). Tiago Tomás brachte die Gäste am 33. Spieltag früh in Führung (8.), der Bayern-Druck erzwang aber ein Eigentor von Konstantinos Mavropanos (35.). Thomas Müller drehte die Partie (44.), doch VfB-Stürmer Sasa Kalajdzic glich noch aus (52.).

Durch das Remis der Stuttgarter ist Arminia Bielefeld nun so gut wie abgestiegen. Stuttgart belegt nach wie vor Rang 16 mit 30 Punkten, der DSC ist Vorletzter mit 27, hat aber das deutlich schlechtere Torverhältnis. Der VfB kann Platz 15 bei einem eigenen Sieg und einer Niederlage von Hertha BSC am letzten Spieltag noch erreichen, denn Berlin (33 Punkte) hat ebenfalls eine schlechtere Trefferbilanz.

Matarazzo hakt direkten Klassenerhalt noch nicht ab

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo zeigte sich am Sportschau-Mikro zufrieden mit der Ausbeute: "Wir haben auch die Chancen gehabt, mit ein bisschen Glück das Spiel zu gewinnen." Den direkten Klassenerhalt wollte er noch nicht abhaken und verwies nüchtern darauf: "Es ist unser Job, nächsten Samstag zu gewinnen."

Sein Gegenüber Julian Nagelsmann freute sich über die Meisterschale, gab aber zu, es fiele ihm "schwer", nun abzuschalten und zu feiern: "Defensiv kassieren wir viel zu viele Chancen gegen einen Gegner, der keine gute Saison spielt." Für die nächste Saison machte er noch einiges an Arbeit aus, etwa in Sachen Kontinuität.

Stuttgart steht für Bayern nur vor Anpfiff Spalier

Vor dem Beginn der Partie erwies Stuttgart München seinen Respekt und stand Spalier. Ganz anders gestaltete sich das dann in der Anfangsphase des Spiels.

Denn plötzlich hatte Stuttgarts Omar Marmoush nach einem hohen Ball in den Lauf die Großchance auf die Führung. Tanguy Nianzou sprintete und hatte im letzten Moment noch den Fuß dazwischen (7.).

Hohe Bälle hebeln Bayern aus, München trotzig

Und hohe Bälle über die Bayern-Kette blieben das Mittel der Wahl für den VfB. Wieder wurde Nianzou überspielt, wieder legte Marmoush den Turbo ein und gab ab zu Tomas, der mit einer traumhaften Direktabnahme den Ball unter die Latte drosch.

Die Aussicht auf eine vermieste Meisterfeier schmeckte den Münchnern selbstredend nicht. Und somit gab der FCB Vollgas. Müller traf nur den Querbalken (12.), Leon Goretzka vergab einen weiteren Hochkaräter (13.). Nach dem Gegentor waren die Bayern überlegen, hatten gut 75 Prozent Ballbesitz.

VfB-Chancenverwertung mangelhaft – Nianzou mit Problemen

Der VfB, der zumindest theoretisch im 3-4-3 versuchte, Münchens Außenspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman keine Räume zu eröffnen, lauerte auf Konter.

Tatsächlich hätte dieser Ansatz zum 2:0 für die Gäste führen können, aber wie schon so häufig in dieser Saison ließ der VfB auch diese Möglichkeit aus. Marmoush vergab – frei vor Bayerns Torwart Manuel Neuer – seine zweite Großchance, nachdem Nianzou sich erneut als Schwachstelle aufgetan hatte (23.).

Wachsender Bayern-Druck zu viel für lauernde Stuttgarter

Doch Bayern drückte und belohnte sich noch vor der Pause: Joshua Kimmich, der sein 200. Bundesliga-Spiel absolvierte, legte auf für Gnabry, dessen Abschluss von Stuttgarts Konstantinos Mavropanos über die eigene Linie zum 1:1 gegrätscht wurde.

Und dann verwertete Müller Dayot Upamecanos Steckpass mit der Pike zur Münchner Führung – Spiel gedreht.

Kalajdzic-Kopfball zum Ausgleich – München offenbart Mängel

In der Kabine hatte Matarazzo offenbar die richtigen Worte gefunden, denn nach dem Wiederanpfiff bemühte sich Stuttgart nach Kräften.

Nachdem Bayerns Müller bei einer weiteren Großchance am Pfosten gescheitert war (51.), jubelten die Gäste: Sosa schlug die Flanke, Nianzou verlor das Kopfballduell mit Kalajdzic. Nur wenig später hätte letzterer sogar das Spiel wieder auf den Kopf stellen können, aber Kalajdzic scheiterte frei vor Neuer (54.).

Bayern offenbarte Schwächen in der Abwehrarbeit. Vor allem Talent Nianzou sah oft unglücklich aus, er hatte dann nach einer guten Stunde Feierabend. Für ihn kam Niklas Süle (63.), der im Sommer ablösefrei zu Borussia Dortmund wechseln wird.

Mutiges Stuttgart bietet Bayern mehr als nur Stirn

Stuttgart, getrieben von der engen Situation im Tabellenkeller, bot München in der Schlussphase mehr als nur die Stirn. Der eingewechselte Stuttgarter Philipp Förster vergab selbst noch zwei Hochkaräter (75./81.).

In einer Schlussphase mit offenem Visier lenkte auf der Gegenseite VfB-Keeper Müller Robert Lewandowskis Abschluss an die Latte (77.) – Aluminiumtreffer Nummer drei für die Gastgeber. Bayerns Kingsley Coman sah noch die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit gegen Mavropanos (90.+5).

FC Bayern reist nach Wolfsburg, VfB empfängt Köln

Am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2021/22 lässt Bayern München die Spielzeit beim VfL Wolfsburg ausklingen. Der VfB Stuttgart empfängt den 1. FC Köln (alle Spiele Samstag, 14. Mai, 15.30 Uhr).