Fuball | Bundesliga Elf des Spieltags - Drei Derbyhelden und zwei prominente Rückkehrer

Stand: 28.11.2021 21:32 Uhr

4:1 gegen Mönchengladbach - kein Wunder, dass es mehrere Kölner in die Sportschau-Elf des Spieltags geschafft haben. Dazu macht sich bei Borussia Dortmund bemerkbar, dass zwei Stars ihr Comeback feierten.

Tor - Stefan Ortega (Arminia Bielefeld): 70 Minuten lang hat sich der FC Bayern am Arminia-Keeper die Zähne ausgebissen. Leroy Sané war dann der einzige, dem es gelungen ist, Ortega zu bezwingen. Vor allem Thomas Müller brachte er zur Verzweiflung. Sieben teils spektakuläre Paraden zeigte der 29-Jährige, der neben Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach) der einzige Keeper in Europa ist, der in dieser Saison weniger als zwei Treffer in einem Spiel gegen Bayern kassiert hat.

Abwehr - Benno Schmitz (1. FC Köln): 51 Minuten lang hielt er wie (in dieser Saison) gewohnt seine rechte Abwehrseite sauber. Nach Hectors Verletzung rückte der Rechtsfuß auf die linke Seite - und überzeugte auch dort. Den Führungstreffer von Dejan Ljubicic bereitete Schmitz mit einem seiner selbstbewussten Vorstöße vor. Es war schon der vierte Assist des Außenverteidigers in dieser Saison.

Abwehr - Mats Hummels (Borussia Dortmund): Aufgrund einer Rotsperre wurde der Abwehrchef in der Champions League bei Sporting Lissabon schmerzlich vermisst. Hummels musste am Fernseher zusehen, wie der BVB verlor und das Weiterkommen verpasste. In Wolfsburg war der Nationalspieler wieder dabei und sofort stand die Dortmunder Defensive deutlich besser. Hummels (50 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen, 87 Prozent angekommene Pässe) hatte zwar nicht die besten Zahlen vorzuweisen, zeigte aber seinen enormen Wert für den BVB.

Abwehr - Hiroki Ito (VfB Stuttgart): Sein sehenswerter Schuss in den Winkel zum 1:0 war nur der Höhepunkt seiner überragenden Leistung gegen Mainz 05. Seine punktgenauen langen Bälle mit dem linken Fuß nutzte der VfB als taktisches Mittel gegen die gegnerische Defensive, die eigene Abwehr stärkte Ito mit Durchsetzungsvermögen (62,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und gutem Stellungsspiel. Kein Wunder, dass es von Trainer Pellegrino Matarazzo ein Sonderlob gab.

Abwehr - Borna Sosa (VfB Stuttgart): Der linke Fuß des Kroaten ist in der Bundesliga berühmt berüchtigt. In der vergangenen Saison bereitete Sosa mit seinen Flanken zehn Tore vor, in dieser Spielzeit auch schon drei - und jetzt hat er auch erstmals im Oberhaus getroffen. Um seinen Treffer gegen Mainz gibt es aber Unstimmigkeiten, dass es Absicht gewesen sei, von der linken Seite direkt aufs Tor zu zielen. "Jeder denkt, ich wollte die Flanke machen, denn ich mache immer die Flanken. Aber ich muss ehrlich sagen, ich wollte schießen", beteuerte Sosa jedoch nach dem Spiel, in dem er auch defensiv seine Aufgabe gut erledigte. Er gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe.

Mittelfeld - Salih Özcan (1. FC Köln): Er ist Kölns Derby-Spezialist. Vier Mal hat der gebürtige Köln-Ehrenfelder gegen Mönchengladbach auf dem Feld gestanden und dabei vier Siege eingefahren. Beim jüngsten 4:1 warf sich Özcan leidenschaftlich in jeden Zweikampf (und gewann in 60 Prozent der Fälle), eroberte viele wichtige Bälle. So stark wie aktuell war Özcan noch nie im FC-Trikot.

Mittelfeld - Dejan Ljubicic (1. FC Köln): Fleißig, beweglich, aggressiv - der Österreicher hat auch gegen Mönchengladbach gezeigt, dass er für die laufintensive Spielidee von Trainer Steffen Baumgart wie gemacht ist. Im rechten Mittelfeld offensiver als sonst - und prompt erzielte der Sommer-Zugang seinen Bundesligatreffer mit einem technisch hochwertigen Schuss.

Mittelfeld - Filip Kostic (Eintracht Frankfurt): Hätte Evan N'Dicka nicht in der letzten Minute noch den Siegtreffer erzielt, wäre Kostic wahrscheinlich der frustrierteste aller Frankfurter gewesen. Der Serbe war auf der linken Seite nicht zu stoppen, war an allen gefährlichen Situationen beteiligt. Vor dem 1:0 schlug er die Flanke, dann bereitete er vier (vergebene) Großchancen mit punktgenauen Zuspielen vor. Mitspieler N'Dicka krönte mit seinem Kopfball zum 2:1 glücklicherweise noch die Leistung von Kostic - der natürlich die Flanke in den Strafraum schlug.

Angriff - Georginio Rutter (TSG Hoffenheim): Zwei Tore und eine Vorlage - schon allein dieser Arbeitsnachweis reicht, um beste Chancen auf einen Platz in der Top 11 des Spieltags zu bekommen. Doch Rutter gab seinem Team noch viel mehr als seine Torbeteiligungen. Mit seinem Dribblings brachte er immer wieder Durcheinander in die gegnerische Defensive. Nach elf Spielen ohne Scorerpunkt hatte der 19-jährige Niederläner diesen Tag wirklich gebraucht.

Angriff - Erling Haaland (Borussia Dortmund): Sieben Pflichtspiele hatte der Norweger dem BVB gefehlt - und feierte ein perfektes Comeback. In der 73. Minute wurde Haaland in Wolfsburg eingewechselt, sieben Minuten später zeigte er schon wieder seine ganze Klasse. Mit einem akrobatischen Grätschsprung erzielte er das 3:1 für den BVB. Es war in seinem 50. Spiel im Dortmund-Trikot das 50. Tor. Obendrein reichte der Kurzeinsatz auch um mit 33,59 km/h der schnellster Spieler der Partie zu sein.

Angriff - Ihlas Bebou (TSG Hoffenheim): Wenn der 27-Jährige in dieser Saison trifft, dann gleich mehrfach und dann gibt es einen Kantersieg für sein Team. Zwei Saisontore hatte Bebou vor dem Wochenende erzielt, beide beim 5:0-Sieg gegen den 1. FC Köln. In Fürth gelang dem Togolesen beim 6:3-Erfolg sogar ein Dreierpack. Mit 35,04 km/h Topspeed und fünf Torschüssen hatte Bebou aber noch weitere Bestwerte vorzuweisen.

Die Elf des 13. Bundesliga-Spieltags im Überblick