Pferdesport | Dressur "Ende einer Ära": Tränenreicher Weihegold-Abschied für Werth

Stand: 10.04.2022 12:06 Uhr

Nur Platz drei, doch Seriensiegerin Isabell Werth ist beim Abschluss der Weltcup-Saison trotzdem rundum glücklich. Die Dressur-Reiterin erlebt einen ganz besonderen Abschied und zeigt ihre Gefühle.

Die Tränen kamen Isabell Werth in den Tagen des Abschieds mehrfach. Beim Weltcup-Finale in Leipzig durchlebte die erfolgreichste Reiterin der Welt das Karriere-Ende von einem ihrer Lieblingspferde.

Und spät am Samstagabend durfte Weihegold vor mehr als 7000 Zuschauern schließlich ihre letzten Piaffen und Passagen zeigen. "Ich hatte am Ende auch ein bisschen Gänsehaut", verriet Werth - das Publikum feierte das Paar mit Ovationen.

"Die Gefühle und die Atmosphäre waren wundervoll", sagte Werth, die in der Messehalle 1 die 17 Jahre alte Stute letztmals in zwei Prüfungen einsetzte. Obwohl es nur zu zwei dritten Plätzen reichte, war die Rekordreiterin aus Rheinberg am Ende rundum glücklich, denn es war für sie das "Ende einer Ära". Für die 52-Jährige war "der Druck größer als beim Kampf um Olympia-Medaillen - es war ja das letzte Mal".

Mehr als 50 Siege mit "Weihe"

Weihegold war ursprünglich nur ein Ersatz, weil andere Pferde in Werths Stall ausgefallen waren. Doch die schwarze Schönheit entwickelte sich schnell zu einem Weltklasse-Pferd. Mit "Weihe" feierte Werth mehr als 50 Siege, mit den Erfolgen in Omaha, Paris und Göteborg gelang sogar der Weltcup-Hattrick.

"Das ist natürlich eine Zäsur", sagte Werth und verwies auch auf Bella Rose, die sie im Vorjahr in die Rente geschickt hatte und die beim CHIO in Aachen verabschiedet werden soll. "Beide haben immer alles gegeben", sagte sie. Beide haben dafür gesorgt, dass Werth weiterhin reichlich goldene Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen gewinnen konnte.

"Jetzt beginnt wieder ein Neuaufbau", sagte die siebenmalige Olympiasiegerin: "Das ist ja klar, wenn man zwei so Super-Stuten nicht mehr reitet." Zuversichtlich schaut die 52-Jährige in die Zukunft: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass es bei mir einen Umbruch gibt."