Der ukrainische Fußball-Präsident Andrej Pawelko

"Bedrohung für die Welt!" Ukraines Fußball-Präsident fordert Ausschluss von Russland und Iran

Stand: 29.10.2022 11:47 Uhr

Der Präsident des ukrainischen Fußballverbandes, Andrej Pawelko, fordert den Ausschluss Russlands und des Iran aus der FIFA.

"Jeder ist verantwortlich für das, was in seinem Land passiert und dafür, dass er Vertreter eines Landes ist, das die ganze Welt als Bedrohung für die ganze Welt erkannt hat“, sagte Pawelko in einem Interview mit der Sportschau. Russland, das am 24. Februar 2022 einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, nannte der Funktionär eine "terroristische Organisation, die Menschen tötet".

Russische Fußballmannschaften sind wegen des Krieges seit Ende Februar von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Der Fußballverband Russlands ist aber nach wie vor Mitglied in UEFA und FIFA.

Russische Integrationspläne "Verstoß gegen Satzung"

Dies müsse sich auch wegen einer aktuellen Entwicklung ändern, sagte Pawelko. Russland treibe derzeit die Integration von Mannschaften von der Krim in den eigenen Ligenbetrieb voran. Die Halbinsel Krim wurde 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert. Nur wenige Staaten, darunter Belarus, erkennen die Krim als russisches Staatsgebiet an.

"Es liegt ein unmittelbarer Verstoß gegen die Satzung vor", sagte Pawelko über die russischen Integrationspläne, die nach einem Bericht des Portals insideworldfootball.com seit Anfang Oktober vorangetrieben werden.

Der europäische Fußballverband UEFA untersagte dem russischen Verband schon 2014, Mannschaften von der Krim in den eigenen Ligenbetrieb zu integrieren. An dieser Haltung, so insideworldfootball.com mit Berufung auf einen Sprecher der UEFA, habe sich nichts geändert. "Daher wäre es eine wichtige Entscheidung von FIFA und UEFA, nach einem solchen Verstoß den russischen Fußballverband auszuschließen“, sagte Pawelko.

Der 47 Jahre alte Präsident des ukrainischen Fußballverbandes bestätigte, das ein entsprechender Antrag an die beiden Verbände gestellt worden sei.

"Nationalmannschaft ist ein direktes Abbild des Landes"

Wie zuletzt mehrere Organisationen, darunter eine Gruppe von etwa 20 Sportlerinnen und Sportlern aus dem Iran, forderte Pawelko auch den sofortigen Ausschluss des iranischen Verbandes aus der FIFA, der zur Folge hätte, dass die Nationalmannschaft des islamischen Staates nicht an der WM in Katar teilnehmen könne, die am 20. November beginnt.

Auf die Frage, ob er die Ansicht der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi teile, dass die iranische Mannschaft nicht das Regime, sondern das Volk vertrete und damit bei der Weltmeisterschaft spielen solle, antwortete Pawelko: "Wir sagen immer, dass der Ausschluss der Mannschaften eine wichtige Entscheidung ist, und sie ist sogar wichtig für die ganze Welt, weil Spieler und Mannschaften ein Land repräsentieren, das eine terroristische Organisation ist, das Menschen tötet, das eine Bedrohung für die ganze Welt darstellt. Die Nationalmannschaft ist ein direktes Abbild dieses Landes. Daher ist es sowohl in Russland als auch im Iran nicht möglich, Fußballvereine vom Land zu trennen."

Die FIFA reagierte bislang nicht auf die Forderungen nach einem WM-Aus für den Iran.