Katarische Zuschauer halten Plakate vom ehemaligen deutschen Nationalspieler Mesut Özil in die Höhe

FIFA WM 2022 Özil-Fotos beim Deutschland-Spiel - aus Protest?

Stand: 28.11.2022 09:39 Uhr

Was hat es mit diesen Fotos auf sich? Protestierten beim Spiel Deutschland gegen Spanien Zuschauer gegen den DFB mit Özil-Fotos und der Mund-zu-Geste?

Beim deutschen WM-Vorrundenspiel gegen Spanien am Sonntagabend (27.11.2022) haben einige Zuschauer Bilder des früheren deutschen Nationalspielers Mesut Özil in die Höhe gehalten. Bei der Aktion von vermutlich katarischen Zuschauern, die in traditionelle Gewänder des Wüstenstaates gekleidet waren, hielten sich auch einige die Hände vor den Mund.

Verweis auf deutschen Protest gegen die FIFA?

Was hinter der Aktion steht, blieb zunächst unklar. Mit der Mund-zu-Geste spielten die Zuschauer sicher auf eine ähnliche Geste der deutschen Nationalspieler vor dem Spiel gegen Japan an, mit der die DFB-Elf auf das Verbot der "One Love"-Binde reagiert hatte.

Özils Rassismus-Kritik am DFB

Özil war nach dem WM-Aus 2018 in Russland aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte dabei den Deutschen Fußball-Bund unter anderem für Rassismus stark kritisiert. Zuvor hatte Özil 2018 durch ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan für Wirbel und Kritik in Deutschland gesorgt.

Umstrittenes

Umstrittenes Foto zwischen dem damaligen DFB-Nationalspieler Özil und dem türkischen Präsidenten Erdogan.

Reporter Friebe: "Gefühl der Bevormundung"

Im Deutschlandfunk-Podcast "Players" ordnet Reporter Matthias Friebe die Aktion von Sonntagabend im Al-Bait-Stadion ein: "Dieses Gefühl von Bevormundung, da kommen die Westeuropäer und wissen alles besser, ist in Katar ziemlich präsent. Das konnte man auch beim Spanien-Spiel sehen. Die passenden Tweets bei Social Media dazu heißen dann: 'Özil ist unser Superstar. In Deutschland gilt er nur als Superstar, wenn er gewinnt. Wenn er verliert, ist er der Migrant.' Diese angebliche moralische Überlegenheit der Deutschen wird hier kritisiert."