Frankfurts Daichi Kamada am Ball im Spiel gegen Köln

Zähes Bundesliga-Spiel Traum-Jokertore für Frankfurt und Köln bei Remis

Stand: 22.08.2022 21:32 Uhr

Gegen einen zunächst blassen 1. FC Köln hat die SGE in der Fußball-Bundesliga die eigene Überlegenheit über weite Strecken nicht ummünzen können. Saisonübergreifend wartet Eintracht Frankfurt damit nun seit elf Spielen auf einen Sieg.

Am Sonntag (21.08.2022) trennten sich Eintracht Frankfurt und der 1. FC Köln nach einem zähen Duell mit 1:1 (0:0). Die hessischen Europa-League-Sieger der vergangenen Saison bestimmten das Spiel, aber erst Joker Daichi Kamada fand ein Durchkommen (71.). Die Kölner brauchten ebenfalls einen Einwechselspieler, um zum Torerfolg zu kommen. Jan Thielmann traf zum Ausgleich (82.).

Beide Trainer mit Leistung zufrieden

SGE-Trainer Oliver Glasner bewertete das Spiel als "guter Schritt in die richtige Richtung". Mit dem Defensivverhalten in der neu formierten Viererkette sei er "sehr zufrieden" gewesen, im Spiel vorne habe er aber zu viele "Missverständnisse" ausgemacht.

"Meine Jungs haben alles rausgehauen. Die gehen im Moment über Grenzen", sagte FC-Coach Steffen Baumgart. Gerade das Hinspiel der Playoffs zur Europa Conference League von Donnerstag mit langer Unterzahl habe noch in den Knochen gesteckt.

Frankfurt mit Viererkette – Zugang Pellegrini stark

Deutlich besser in die Partie kamen jedenfalls die Gastgeber. Und zwar in einem neuen System: Denn Glasner ließ das Team in einer Viererkette agieren, nachdem zuletzt lange die Dreierkette erste Wahl war.

Das lag auch am Abgang von Filip Kostic (Juventus Turin). Der Flügelflitzer wurde durch den im Gegenzug von Juve ausgeliehenen Luca Pellegrini ersetzt. Spielerisch fügte der sich gut ein. Er gewann zwei Drittel der Zweikämpfe, trieb die SGE auch offensiv über links an.

Kölner Offensive gegen Frankfurt ziemlich blass

Dagegen hatte Köln am meist tadellosen Frankfurter Block zu knabbern. Die sonst so flanken- und abschlussfreudigen Rheinländer blieben lange ohne Schuss aufs Tor. Immerhin: Die Elf von Trainer Baumgart ließ selbst auch keine allzu gefährlichen Szenen zu.

Den ersten FC-Torschuss gab kurz vor der Pause Sargis Adamyan ab, Eintracht-Torhüter Kevin Trapp parierte stark (44.). Richtung Pause war Frankfurt nicht mehr so selbstsicher im Spielaufbau, Köln schwamm sich für einige Minuten frei.

Baumgart handelt: Drei Offensivwechsel vor Stundenmarke

Allerdings behielt Frankfurt in Hälfte zwei weiter die Oberhand. Und somit setzte FC-Coach Baumgart einen Impuls.

In Thielmann brachte er einen frischen Anläufer für die vordere Reihe, auch Florian Dietz und Linton Maina kamen ins Spiel (56.). Adamyan, sein Sturmpartner Steffen Tigges und Außenspieler Dejan Ljubicic mussten weichen.

Baumgart und Glasner beweisen glückliches Händchen

Das glückliche Händchen bewies aber zunächst Baumgarts Gegenüber. SGE-Trainer Glasner brachte Kamada für Jesper Lindström (71.). Und der Japaner schnappte sich nur kurz darauf einen ruhenden Ball.

Der Kamada-Freistoß aus spitzem Winkel wurde von Kölns Kapitän Jonas Hector noch mit dem Kopf über die Fäuste seines Torhüters Marvin Schwäbe gelenkt und damit zu einem unhaltbaren Geschoss.

Einer der wenigen Fehler Frankfurts wurde dann aber auch eiskalt von einem Kölner Joker bestraft. Ansgar Knauffs Kopfballabwehr landete bei Thielmann, der per traumhafter Volley-Abnahme zum Ausgleich traf.

Es wurde noch durch den VAR gecheckt, ob Dietz im Sichtfeld von Trapp – und damit in Abseitsstellung – stand. Schiedsrichter Martin Petersen sah sich die Szene am Bildschirm an, letztlich zählte der Treffer aber.

Abseits? Der knifflige Fall Frankfurt gegen Köln

Volker Schulte, Sportschau, 22.08.2022 16:53 Uhr

Köln empfängt Stuttgart, Eintracht tritt in Bremen an

Am nächsten Wochenende haben sowohl Eintracht Frankfurt als auch der 1. FC Köln Sonntagseinsätze. Der FC hat den VfB Stuttgart zu Gast (15.30 Uhr). Und zum Abschluss des 4. Spieltags muss später noch die SGE bei Werder Bremen bestehen (17.30 Uhr).