Fußball | WM 2022 WM in Katar - schwierige Suche nach einem Hotel

Stand: 29.12.2021 20:00 Uhr

Bald gibt es Tickets für die in vielerlei Hinsicht umstrittene Fußball-WM in Katar. Fans, die schon jetzt nach Übernachtungsmöglichkeiten suchen, finden vor allem einen Hinweis: "ausgebucht".

Vom 21. November bis 18. Dezember 2022 werden 32 Fußballmannschaften in Katar um den Titel des Weltmeisters spielen. Außer dem Gastgeber sind schon zwölf Nationen qualifiziert. Darunter sind Verbände, die reisefreudige Fans haben.

Das dürfte etwa bei den Argentiniern, Brasilianern, Dänen, Engländern und Deutschen auch 2022 so sein, trotz aller möglichen Vorbehalte gegen die Menschenrechtslage in Katar und die Umstände der Vergabe. Selbst die weiter nur sehr schwierig zu prognostizierende Lage in der Corona-Pandemie wird viele nicht davon abhalten, sich um Tickets zu bemühen.

Noch hat der Weltverband FIFA nicht bekanntgegeben, wann die erste Verkaufsphase startet, aber es soll im Januar so weit sein. Das berichtet am Mittwoch (29.12.2021) auch die Nachrichtenagentur Associated Press (AP), die im entsprechenden Beitrag schreibt, dass es aktuell nahezu unmöglich sei, Übernachtungsmöglichkeiten für den Zeitraum der WM in Katar, also vor allem in der Hauptstadt Doha, zu finden.

Günstigstes Zimmer für 325 Euro

Eine Internetrecherche der Sportschau über die gängigen großen Buchungsportale und auch die Onlineauftritte großer in Katar vertretener Hotelketten bestätigt das. Nur zwei Hotels standen am Mittwochnachmittag (29.12.2021) zur Verfügung, im günstigeren kostet die Nacht 325 Euro.

"Sold out", also "ausgebucht", ist auf den Seiten der Hotelketten zu finden.

Die meisten Zimmer in Katar seien laut AP schon vom Organisationskomitee geblockt, "teilweise um Wucher vorzubeugen, vor allem aber um Kapazitäten für die teilnehmenden Mannschaften, Offizielle der FIFA, Sponsoren und Medien" bereitstellen zu können.

Für den Fan, der seine Mannschaft in der Wüste anfeuern wolle und dank der kurzen Wege vielleicht sogar mehrere Spiele pro Tag besuchen wolle, sei es also sehr schwierig, Übernachtungsmöglichkeiten zu finden, folgert die Nachrichtenagentur AP.

Katar geht von 850.000 Besuchern aus dem Ausland aus

In ihrem Bericht schreibt sie von etwas mehr als 33.000 Zimmern und Apartments, die zur Verfügung stünden. Das ist sehr knapp angesichts der von der FIFA erwarteten 1,2 Millionen Fans bei der WM. Die katarischen Organisatoren gehen laut AP hingegen von etwa 850.000 Besucherinnen und Besuchern aus.

Das sieht tatsächlich nach einem großen Dilemma aus, aber es gibt einiges zu bedenken. Wie die Sportschau kürzlich bei einem Besuch des Arab Cups, der Generalprobe für die WM, aus Katar berichtete, sind viele Hotels noch im Bau. Zudem könnte es sein, dass viele Zimmer derzeit noch nicht zur Buchung freigegeben sind.

Viele offene Fragen

Wieviele Schlafplätze es in den Zeltdörfern geben wird, die als Fanunterkünfte entstehen sollen, ist ebenfalls offen. Aktuell ist es auf der Homepage der FIFA nur möglich, Interesse an einer Unterkunft zu hinterlegen und sich zu registrieren. Das Supreme Committee, wie sich das Organisationskomitee der WM nennt, teilte AP mit, dass über das Portal später 90.000 Zimmer zu buchen seien werden, nach dem Grundsatz: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Hotelpreise sollen gedeckelt werden

Interessant bezüglich einer möglichen Preisgestaltung für Unterkünfte ist ein Beitrag auf der Webseite einer katarischen Anwaltskanzlei. Dort wird von einem Erlass des Handelsministeriums aus Juli 2021 berichtet. Demnach sollen die Hotelpreise für die Zeit vom 1. November bis 21. Dezember 2022 gedeckelt werden. Für ein Zimmer in einer einfachen Unterkunft dürfen nach aktuellem Umrechnungskurs nur etwas mehr als 70 Euro genommen werden, für ein Zimmer in einem Hotel der Kategorie "5 Sterne plus" nur etwa 360 Euro.

Möglicherweise sind viele Unterkünfte erst dann unter den vorgegebenen Höchstpreisen zu buchen, wenn alle Teilnehmer der WM feststehen. Eine Anfrage der Sportschau an das Organisationskomitee der WM bezüglich der Unterbringungsmöglichkeiten wurde auf Grundlage des AP-Berichts am 29. Dezember verschickt.