Fußball | 2. Bundesliga Relegation - Kaiserslautern steigt in die zweite Liga auf, Dresden muss runter

Stand: 25.05.2022 01:03 Uhr

Der 1. FC Kaiserslautern hat sich seine Träume erfüllt und ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Die Pfälzer besiegten im Relegations-Rückspiel Dresden mit 2:0. Die Sachsen bleiben damit im Jahr 2022 sieglos und müssen künftig nach einem einjährigen Gastspiel in der höheren Spielklasse wieder in der 3. Liga spielen.

Daniel Hanslik verwertete die zweite große Chance der Lauterer zur Führung (59.). In der offenen Schlussphase erhöhte Philipp Hercher (90. +2). Dresden warf in der Schlussviertelstunde alles nach vorne, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. Die Mannschaft vorn Trainer Dirk Schuster beendet damit eine vierjährige Durststrecke in der 3. Liga.

"Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, was sie geleistet hat, wie sie die Relegation nicht als Strafe, sondern als Chance gesehen hat", sagte Schuster nach der Partie am Sportschau-Mikrofon, "die Jungs sollen sich jetzt fürs Feiern was einfallen lassen, sollen vielleicht eine Kuh fliegen lassen. Das haben sie sich verdient." Der 54-Jährige war erst kurz vor der Relegation für Marco Antwerpen verpflichtet worden. "Wir haben das vollendet, was er mit vorbereitet hat", betonte Schuster.

Dresden beginnt druckvoll

Die Gastgeber begannen druckvoller und setzten Kaiserslautern sehr bald unter Druck. Doch die Gäste nahmen den Kampf an und lieferten den Schwarz-Gelben einen heißen Fight. Auch die Anhänger auf den Tribünen gaben für ihre Teams an Unterstützung alles. Die erste größere Chance der Roten Teufel vom Betzenberg durch Terrence Boyd klärte Ransford-Yeboah Königsdörffer knapp vor der Torlinie.

Schon früh mussten Dynamo und Coach Guerino Capretti einen herben Ausfall verkraften: Yannick Stark knickte um und musste schon nach einer knappen halben Stunde verletzt raus. Dresden ließ sich aber nicht von seiner kämpferischen Linie abbringen und setzte nach: Königsdörffer traf nach schönem Solo nur das Außennetz.

2. Hälfte: Weiter nicht viele Torchancen - bis zur 59.

Nach der Pause nahm die Partie zwar weiter an Intensität zu, klare Torchancen blieben allerdings Mangelware. Doch dann kamen die Lauterer: Nach einem Eckball stieg Boyd zum Kopfball hoch, Kevin Broll im Kasten der Hausherren parierte den gefährlichen Versuch mit einem Blitzreflex. Doch nur wenige Sekunden später der Schock für Dynamo.

Bei einem schnellen Vorstoß bediente Marlon Ritter nach einem 60-Meter-Sprint diagonal über den Platz Mike Wunderlich, der aber gedankenschnell den Ball nur ablegte und Daniel Hanslik in Position brachte. Dessen Schuss aus halblinker Position schlug unten links ein, Broll brachte nur noch die Fingerspitzen an den Ball. "Wir haben schwierige Zeit zusammen durchgestanden", sagte Hanslik nach dem Spiel der Sportschau, "Gott sei Dank ist es uns gelungen, uns heute zu belohnen."

Dynamo wirft alles rein ...

Der Gegentreffer brachte zwar den Rückstand für die Heimmannschaft - aber er war nicht stark genug, um sie zu entmutigen: Der eingewechselte Panagiotis Vlachodimos prüfte Lautern-Torman Matheo Raab mit einem Fernschuss, Daferner wollte den Abpraller verwerten, wieder reagierte Raab (63.). Borello verzog (69.), Oliver Batista-Meier schoss einen Freistoß über die Querlatte (72.).

In der Schlussphase lösten sich Torszenen auf beiden Seiten im engen Takt ab. Boyd vergab die Riesenchance, für Lautern das 2:0 zu erzielen (83.), Raab klärte in größter Gefahr gegen den hochveranlagten Vlachodimos (86.). In der 90. Minute verzog Christoph Daferner aus etwa 18 Metern.

... auch Feuerwerkskörper

Nach dem zweiten Tor der Gäste warfen die Dresdner Fans viele mitgebrachte Feuerwerkskörper aufs Spielfeld, so dass Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie nach dem Tor für mehrere Minuten nicht anpfiff. Mit zehnminütiger Verspätung wurde das Spiel abgepfiffen, der Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern war perfekt.

Und, auch das sei angemerkt, sehr viele Dresdner Fans blieben während des ausgelassenen Jubels der Sieger als friedliche Beobachter im Stadion. Ein Fußballfest ging zu Ende, bei dem diesmal die Heimmannschaft als Verlierer vom Platz und aus der Liga ging.