Die Spieler des FC Sevilla jubeln

Europa League Tristesse bei Turin - Sevilla zerstört den Traum vom italienischen Finale

Stand: 18.05.2023 23:52 Uhr

Rekordsieger FC Sevilla hat erneut das Finale in der Europa League erreicht. Durch das 2:1 (0:0, 1:1) nach Verlängerung verpasste Juventus Turin am Donnerstag (18.05.2023) das italienische Endspiel gegen AS Rom.

Dass die Saison für Juventus Turin doch noch zu einem Erfolg werden könnte, war vor einigen Wochen noch nahezu utopisch. In der Serie A hatte es wegen eines Verdachts der Bilanzfälschung einen 15-Punkte-Abzug gegeben und in der Europa League gab es nach dem Ausscheiden aus der Champions League auch keine begeisternden Auftritte.

Nachdem die Juve-Strafe durch die Serie A wieder zurückgenommen wurde und der Klub dadurch schlagartig auf einen Champions-League-Platz gesprungen ist, ist das Glücksgefühl zurück in Turin. Bestes Beispiel dafür war der Ausgleichstreffer im Hinspiel des Halbfinals der Europa League gegen den FC Sevilla. In der siebten Minute der Nachspielzeit traf Federico Gatti zum 1:1 und sorgte dafür, dass der Klub vor dem Rückspiel weiter vom ersten internationalen Titel seit 1996 träumen durfe - doch dieser Traum zerplatzte in Sevilla.

Viele Chancen, keine Tore, ein großer Aufreger

Die spanischen Gastgeber bestimmten das Spiel von Beginn an, doch Turin war zunächst die gefährlichere Mannschaft, scheiterte allerdings einige Male an Sevilla-Torhüter Bono. Zum Beispiel schaffte es Gatti aus kurzer Distanz nicht, den Marokkaner zu überwinden (15.). Die beste Chance vergab jedoch Moise Kean, der den Pfosten traf (33.).

Doch auch Sevilla wurde immer wieder gefährlich in einer rasanten Partie. Lucas Ocampos vergab aber gegen den ebenfalls starken Wojciech Szczesny per Flugkopfball den ersten Hochkaräter (24.), Ivan Rakitic verfehlte aus 15 Metern knapp das Turiner Tor (34.). Große Aufregung gab es jedoch unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Nach einem klaren Foul von Juan Cuadrado an Oliver Torres gab es überraschenderweise trotz Ansicht der Videobilder keinen Elfmeter für Sevilla (45.+1).

Vlahovic trifft, Suso kontert

Das muntere Vergeben bester Torchancen wurde auch in der zweiten Halbzeit fortgesetzt. Adrien Rabiot scheiterte völlig freistehend aus 15 Metern (55.), verfehlte das gegnerische Tor. Doch dann zeigte ihm ein Teamkollege, wie es geht. Dusan Vlahovic kam in der 63. Minute ins Spiel und sorgte zwei Minuten später für den Führungstreffer. Per Lupfer sorgte der Stürmer nach starker Einzelleistung für den Treffer, der seinem Team den Einzug ins Finale der Europa League hätte bescheren können (65.).

Doch Sevilla kam schnell zurück. Bereits sechs Minuten nach dem 1:0 gelang Suso ein Traumtor zum Ausgleich für den Rekord-Champion in der Europa League (seit 2009/10) mit bisher vier Titeln (71.). Und weil in der Folge nicht mehr allzu viel passierte, war dies das Tor zur Verlängerung - wie das Hinspiel endete das Rückspiel nach 90 Minuten mit 1:1.

Lamela köpft Sevilla nach Budapest

In der Verlängerung zeigte erneut Bono seine Klasse. Einen Flachschuss von Federico Chiesa parierte der 32-Jährige hervorragend (95.) - und ermöglichte seinem Team damit die Führung. Denn im direkten Gegenzug erzielte Erik Lamela per Kopf das 2:1 (95.).

Juve warf nochmal alles nach vorne, kam auch mehrfach in aussichtsreiche Abschlusssituationen. In den entscheidenden Momenten fehlte jedoch die nötige Präzision - und so scheiterte Turin trotz Überzahl (Marcos Acuna sah in der 115. Minute wegen Zeitspiels Gelb-Rot) an Sevilla, das zum fünften Mal seit 2013/14 im Finale des Wettbewerbs steht. Dort treffen die Spanier auf die AS Rom, die bei Bayer Leverkusen nach einem 1:0-Hinspielsieg ein 0:0 erkämpfte.