Trauriger Verlierer nach dem Finale 2022: Mo Salah.

Champions League Liverpool will Wiedergutmachung gegen Real

Stand: 21.02.2023 10:55 Uhr

Gleich zweimal in den vergangenen fünf Jahren standen sich der FC Liverpool und Real Madrid im Finale der Champions League gegenüber - und zweimal siegten die "Königlichen". Die "Reds" wollen Wiedergutmachtung.

Die Vorgeschichte des Spiels ist groß. Vielleicht sogar größer als die anstehende Begegnung zweier Schwergewichte des europäischen Fußballs.

Wenn sich der FC Liverpool und Real Madrid im Achtelfinale der Champions League gegenüberstehen (Dienstag, 21 Uhr, im Sportschau-Live-Ticker), dann klingt das nicht nur wie ein Finale, sondern es ist die Neuauflage der Endspiele von 2018 und 2022. Und Traditionalisten schlagen auch gleich noch den Bogen ins Jahr 1981, als im alten Europapokal der Landesmeister diese Klubs ebenfalls aufeinandertrafen.

Als einst Alan Kennedy für Liverpool im Pariser Prinzenpark in der 81. Minute zum 1:0 traf, hatte Liverpool als erster englischer Verein dreimal den Henkelpott gewonnen. Was niemand ahnen konnte: Seitdem hat der Rekordchampion aus Spanien kein solches Finale mehr verloren.

Klopp - "Eines der größten Spiele überhaupt"

Sportschau, 21.02.2023 10:43 Uhr

Der tragische Auftritt von Loris Karius in Kiew

Gerade die "Reds" haben unter den vergangenen Final-Niederlagen gelitten: 2018 in Kiew, damals noch eine lebensfrohe Hauptstadt der Ukraine, die beide Fanlager mit offenen Armen empfing, verging sich Real-Raubein Sergio Ramos an der Schulter von Mo Salah, ehe Liverpools Torwart Loris Karius einen fast schon tragischen Auftritt hinlegte, der in eine 1:3-Niederlage mündete.

Bei der von Ausschreitungen rund ums Stade de France überschatteten Auflage 2022 mutete es vom Spielverlauf wie ein Treppenwitz an, dass das Team von Jürgen Klopp - der allerdings 2019 die Champions League gewonnen hatte - sich für eine drückende Überlegenheit nicht belohnte und nach dem 0:1-Nackenschlag bei der Siegerehrung schon wieder lange Gesichter machte.

Kein Sieg gegen Real mehr seit 2009

Um nun nicht schon im Vorfeld die Zuversicht für den nächten Showdown mit dem Angstgegner zu verlieren, kamen die jüngsten zwei Siege in der Premier League gerade recht – je 2:0 gegen den FC Everton und bei Newcastle United. "Der einzige Weg, wie wir es schaffen können, wieder in die Spur zu kommen, ist zu gewinnen - und das haben wir jetzt zweimal hintereinander geschafft“, erklärte Klopp danach.

Doch jeder Überschwang verbietet sich für den deutschen Trainer nach der langen Durststrecke. "Ich glaube nicht, dass wir jetzt in einer Position sind, in der wir eine große Klappe haben können", sagte der 55-Jährige, der die Statistiken gegen Madrid natürlich auch kennt. Zwischen den verlorenen Finalen stellte Real auch 2021 im Viertelfinale das Stoppschild auf. Liverpool hat Madrid seit dem Weiterkommen im Champions-League-Achtelfinale 2009 nicht mehr geschlagen.

Trainer Carlo Ancelotti macht auf Zuversicht

Trainer Carlo Ancelotti will dafür sorgen, dass sich das erst einmal nicht ändert. "Wir sind in guter Verfassung und werden mit viel Selbstvertrauen nach Anfield reisen", sagte der Italiener, der auf Aurelien Tchouameni verzichten muss. Gesetzt ist neben dem geschonten Torjäger Karim Benzema auch Vinicius Junior, der im Endspiel des Vorjahres zum Matchwinner avancierte.

Mittelfeldstratege Toni Kroos kann entgegen erster Meldungen wohl doch dabei sein. Der Weltmeister von 2014 reiste dem Team vor dem Spiel kurzfristig nach und steht zur Verfügung. Aufgrund von Magenproblemen hatte Kroos die beiden vergangenen Ligaspiele bei CA Osasuna (2:0) und gegen den FC Elche (4:0) verpasst. Noch am Montag ging der Klub offiziell davon aus, dass der Deutsche es nicht mehr in den Kader schafft.

Natürlich ist Real nach Liverpools bisher so desolater Saison weiter der Favorit, aber Liverpools Mittelfeld-Malocher Fabinho weiß: "Champions-League-Abende sind in Anfield immer etwas Besonderes." Die Fans werden mit Sicherheit alles geben, schließlich ist ihnen nicht entgangen, dass das Champions-League-Finale in diesem Jahr wieder in Istanbul stattfindet - dem Schauplatz des sagenumwobenen Triumphes über den AC Mailand im Jahr 2005.

Auch Klopp wird keine Probleme haben, sein Team zu motivieren. "Dieses Spiel spricht für sich selbst.“ Pünktlich zum Real-Showdown sind die Lebensgeister bei Liverpool wieder geweckt. "Wir haben hart gearbeitet, wir arbeiten weiter hart daran, unsere Situation zu verbessern", sagte Torwart Alisson Becker: "Ich denke, wir bekommen wieder Schwung und Selbstvertrauen, aber wir können die Dinge nicht als selbstverständlich ansehen.“ Erst recht nicht gegen Real Madrid.