Siegtreffer gegen den KSC Weydandt erlöst Hannover 96 - und sich selbst

Stand: 30.10.2022 16:23 Uhr

Hendrik Weydandt hat Hannover 96 zum 1:0 (0:0)-Sieg gegen den Karlsruher SC geköpft. Es war zugleich sein erstes Tor in dieser Saison. Die Niedersachsen rückten dadurch auf den fünften Tabellenplatz vor und haben Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen der 2. Fußball-Bundesliga.

Die erwähnenswerten Ereignisse in der ersten Halbzeit des Spiels reihten sich nicht gerade massenweise aneinander. Beide Mannschaften waren sichtlich gewillt, die Kontrolle zu übernehmen und gefährlich zu werden, gelingen wollte jedoch nicht allzu viel. So war es eine zerfahrene Partie - die aber in der Schlussphase des ersten Durchgangs dafür umso mehr Turbulenzen zu bieten hatte.

Hannovers Nielsen verschießt Strafstoß

Nach 40 Minuten holte KSC-Verteidiger Marcel Franke seinen Gegenspieler per Grätsche von den Beinen und nach Ansicht der Videobilder entschied Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther zu Recht auf Elfmeter. Das Problem für Hannover: Maximilian Beier, der etatmäßige Strafstoßschütze, war der Gefoulte. Statt ihm trat Havard Nielsen an und scheiterte mit einem schwachen Versuch an Torhüter Marius Gersbeck (43. Minute).

Und der 27-Jährige musste noch einmal einschreiten. Gegen Ende der fünfminütigen Nachspielzeit kam Hendrik Weydandt nach einem Eckball aus sieben Metern zum Kopfball und zwang Gersbeck zu seiner zweiten Großtat. Karlsruhe hatte es also seinem Torhüter zu verdanken, dass es torlos in die Kabine ging.

Weydandt gewinnt das zweite Duell

Als die zweite Halbzeit zehn Minuten alt war, gab es das Duell zwischen Weydandt und Gersbeck erneut - und diesmal war der 96-Stürmer der Sieger. Nach einer Flanke von Derrick Köhn kam der 27-Jährige frei zum Abschluss und köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz zum 1:0 (56.). Es war Weydandts erster Treffer in dieser Saison.

Bis zur nächsten Hiobsbotschaft der Gäste dauerte es nicht lange. Jerome Gondorf wurde nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (62.), der KSC musste also in Unterzahl die Wende angehen.

KSC mit verzweifelten Versuchen

Was dann folgte, war relativ erwartbar. Karlsruhe versuchte es, in den entscheidenden Momenten machte sich das Fehlen eines elften Mannes jedoch bemerkbar. Es gab beispielsweise zahlreiche Hereingaben in den gegnerischen Strafraum, jedoch dann keinen Abnehmer im Zentrum. Weil Hannover aber auch wenig dafür tat, die Partie vorzeitig zu entscheiden, gab es keinen Grund, die Hoffnungen und Bemühungen aufzugeben.

Dafür hätte beinahe aber Phil Neumann gesorgt. Wieder wurde es nach einem hohen Ball gefährlich, der 96-Verteidiger zielte aus drei Metern aber ein wenig zu hoch (83.). Kurz darauf musste Gersbeck einen Flachschuss von Nicolo Tresoldi parieren (84.).

Dreimal Pfosten in den letzten Minuten

In der 87. Minute dann eine irre Szene auf der anderen Seite. Ron-Robert Zieler rettete mit einer Parade gegen den Kopfball von Simone Rapp die 96-Führung. Der Ball klatschte an den Pfosten und von dort vor die Füße von Lucas Cueto, der jedoch auch nur die Torumrandung traf.

Es war die große Chance auf den Ausgleich für den KSC - es blieb jedoch die einzige. Louis Schaub traf in der Nachspielzeit auch noch für Hannover den Pfosten.

Hannover in Darmstadt, KSC gegen Kiel

Zum Auftakt des 15. Spieltages der zweiten Fußball-Bundesliga muss Hannover 96 auswärts in Darmstadt bestehen (Freitag, 04.11.2022 um 18.30 Uhr). Karlsruhe ist einen Tag später zu Hause gegen Kiel gefordert (13.00 Uhr).