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Noch zwei Spieltage Die 2. Liga und die Frage nach dem Momentum

Stand: 07.05.2025 10:53 Uhr

Zwei Spieltage vor Schluss geht es oben wie unten weiter eng zu in der 2. Bundesliga. Da stellt sich die Frage, wer das Momentum im Endspurt auf seiner Seite hat.

Von Frank van der Velden

In der Sprache des Sports ist häufig vom Momentum die Rede. Der Duden beschreibt das Wort als einen richtigen und geeigneten Augenblick oder Zeitpunkt, die Lateiner sprechen von der Dauer einer Bewegung und die Sportler von einem psychologischen Vorteil.

In der 2. Fußball-Bundesliga, in der jeder jeden schlagen kann und in der es oben wie unten eng zugeht, könnte ein Blick auf das Momentum helfen bei der Frage, wer am Ende wohl die Nase vorn hat.

Hamburg hat Matchball gegen Ulm

Versuchen wir es und beginnen wir mit den Aufstiegskandidaten. Da hätten wir zum einen den Hamburger SV. Das Team von Trainer Merlin Polzin hat zwar in den jüngsten fünf Partien nur sieben Punkte geholt, steht aber dennoch auf Rang eins.

Der 4:0-Sieg am vergangenen Wochenende bei Darmstadt 98 war deutlich, und den "Rothosen" ist es trotz aller Unbeständigkeit durchaus zuzutrauen, dass sie am kommenden Samstag (20.30 Uhr) gegen Ulm nachlegen. Dann wäre der Bundesliga-Aufstieg im siebten Anlauf perfekt.

Köln setzt auf Friedhelm Funkel

So gar nicht in Form ist der 1. FC Köln. Fünf Zähler aus den jüngsten fünf Partien sind zu wenig in Sachen Aufstieg. Nun sind die Kölner aber ein Sonderfall. Sie haben im Endspurt die Reißleine gezogen, sich von Trainer Gerhard Struber getrennt und Friedhelm Funkel geholt, der das Team jetzt wieder auf Kurs bringen soll.

Elversberg seit sechs Spielen ungeschlagen

Voll im Soll dagegen ist die SV Elversberg. Der Tabellendritte ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Der Vorteil: Anders als bei den Konkurrenten werden dort jegliche Aufstiegsambitionen vehement verneint.

Elversberg führt eine Reihe von sieben Teams an, die noch um Platz drei kämpfen. Angepirscht haben sich zuletzt auch wieder der SC Paderborn (Platz vier, seit drei Spielen unbesiegt) und der Karlsruher SC (Platz neun, seit fünf Partien ungeschlagen). Während Paderborn damit noch voll im Rennen ist, kommt für den KSC die Aufholjagd bei vier Punkten Rückstand auf Elversberg aber wohl zu spät.

Elversberg-Trainer Horst Steffen

Elversberg-Trainer Horst Steffen

Gut dabei ist auch noch der Sechste Fortuna Düsseldorf. Auch die Rheinländer haben seit fünf Spielen nicht verloren, zuletzt gab es aber drei Unentschieden in Serie.  Für den 1. FC Magdeburg (Platz fünf) könnte die jüngste 0:5-Klatsche gegen Preußen Münster dagegen ein echter Wirkungstreffer gewesen sein.

Und da wären noch der 1. FC Kaiserslautern (Platz sieben) und Hannover 96 (Platz acht). Beide haben sich nach einer Niederlagenserie im April zuletzt wieder gefangen, doch für beide wird es enorm knapp, denn sie sind jeweils auf Patzer der Konkurrenz angewiesen.

Das Momentum liegt bei den Top drei

So spricht in Sachen Momentum vieles für die Top drei. Für Hamburg, weil es dort jetzt endlich mal klappen muss und die "Rothosen" gegen Ulm einen Matchball haben. Und  auch für Köln, was nicht an den jüngsten Ergebnissen, sondern an Friedhelm Funkel liegt. Vor allem aber für die SV Elversberg, die aktuell einfach gut spielt, nicht vom Aufstieg redet und von allen Teams, die noch um Platz drei ringen, auch noch das beste Torverhältnis hat.

Braunschweig mit Siegesserie, Münster mit Kantersieg

Das Momentum gilt freilich auch im Abstiegskampf. Satte sechs Spiele ist Eintracht Braunschweig jetzt ungeschlagen und hat sich damit auf Platz 15 geschoben. Große Hoffnungen, den Relegationsplatz 16 noch verlassen zu können, macht sich nach dem 5:0-Sieg in Magdeburg unter dem neuen Trainer Christian Pander auch noch Preußen Münster.

Schalke und Fürth setzen auf neue Trainer

Apropos neue Trainer. Die gibt es mit Jakob Fimpel auch beim FC Schalke und mit Thomas Kleine auch in Fürth. Beide sollen trotz der jüngsten Pleitenserien den Klassenerhalt an den beiden letzten Spieltagen wasserdicht machen.

Kommt Ulms großer Moment beim HSV?

Selbst beim Vorletzten aus Ulm könnte es noch etwas werden mit dem Momentum. Dazu müssten die "Spatzen" aber erst dem Hamburger SV den Aufstieg vermasseln und anschließend das Kellerduell gegen Münster gewinnen.

Die Formtabelle der 2. Bundesliga (Spieltage 28-32)
Platz Mannschaft Punkte Tordifferenz
1. Elversberg 11 +10
2. Braunschweig 11 +5
3. Karlsruhe 11 +3
4. Hertha 11 +3
5. Düsseldorf 9 +2
6. Darmstadt 8 -1
7. HSV 7 +4
8. Paderborn 7 +1
9. Magdeburg 7 -1
10. Ulm 6 -1
11. Hannover 6 -3
12. Münster 5 +2
13. Köln 5 0
14. Regensburg 5 -7
15. Schalke 4 -4
16. Kaiserslautern 4 -4
17. Nürnberg 4 -5
18. Fürth 1 -4