Staatsanwaltschaft München

Rassismus-Skandal am FC Bayern Campus Ex-Jugendtrainer des FC Bayern akzeptiert Strafbefehl

Stand: 08.09.2021 10:07 Uhr

Der wegen des Rassismus-Skandals am FC Bayern Campus angeklagte Jugendtrainer hat den Strafbefehl wegen Volksverhetzung akzeptiert. Er umgeht damit einen öffentlichen Prozess.

Von Matthias Wolf

Der ehemalige Jugendtrainer des FC Bayern, der im Zentrum des Rassismus-Skandals am Campus stand, hat den Einspruch gegen seinen Strafbefehl wegen Volksverhetzung zurückgezogen. Das bestätigte eine Sprecherin des Amtsgerichtes dem Magazin Sport inside, das im August 2020 zuerst über die Vorfälle am so genannten Campus des FC Bayern berichtet hatte.

Trainer nimmt Vorstrafe in Kauf

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Trainer einen schriftlichen Urteilsvorschlag in Form einer Geldstrafe unterbreitet. Angeblich ging es um 150 Tagessätze und eine Summe von insgesamt 4.500 Euro. Der Einspruch war erfolgt, weil bei einem Strafbefehl mit mehr als 90 Tagessätzen bereits eine Vorstrafe vorliegt. Diese nimmt der Trainer nun in Kauf.

Darum kommt es nun nicht zu der für den kommenden Dienstag, 14. September, geplanten Verhandlung vor dem Amtsgericht München, wo der Trainer sich den Vorwürfen persönlich hätte stellen müssen. Zuletzt war bekannt geworden, dass er versucht hatte, ehemalige Spieler zu überzeugen, für ihn auszusagen.

Sperre durch den DFB

Ein ehemaliger Trainerkollege am Campus hatte in einer Sport-inside-Dokumentation am 29. August 2021 gesagt, er habe das Urteil gegen den Trainer "im ersten Zug als eine Genugtuung" empfunden: "Aber man hätte normalerweise so jemanden lebenslang aus dem Verkehr ziehen müssen. Weil in der Position, in der er war, so wie er diese Führungsposition ausgeübt hat. Das geht einfach nicht - mit Mobbing, mit Rassismus, mit Spielern, mit Eltern, mit Mitarbeitern."  

Der Deutsche Fußball-Bund hatte den Trainer, Inhaber einer A-Lizenz, wegen "Verstößen diskriminierender Art" für 18 Monate gesperrt.