FC Augsburg - Bayern München 2:1 Nachlässiger FC Bayern beschert Augsburg einen Feiertag

Stand: 20.11.2021 08:56 Uhr

Die Niederlage gegen den FC Augsburg trifft den FC Bayern München unvorbereitet. Trainer Julian Nagelsmann ärgert vor allem die Dauerbaustelle Abwehr. Aber auch das Impfthema um Joshua Kimmich schwelt weiter.

Julian Nagelsmann trat die kurze Heimfahrt mit dem Mannschaftsbus nach München am Freitagabend (19.11.2021) schlecht gelaunt an. Den ehrgeizigen Trainer traf das 1:2 (1:2) im bayerischen Derby gegen einen kämpfenden und gut aufgelegten FC Augsburg so unvorbereitet wie seine Profis. "Ich bin tatsächlich den ersten Tag als Bayern-Trainer richtig sauer auf uns, weil wir es deutlich besser machen müssen", sagte Nagelsmann.

Verärgert war auch Manuel Neuer: "Wir müssen auf jeden Fall gewinnen gegen eine solche Mannschaft. Wir haben mehr Qualität", sagte der Bayern-Kapitän.

Sabitzer konnte Kimmich nicht ersetzen

Mit dem nächsten Alleingang zum zehnten Meistertitel am Stück dürfte es vorerst nichts werden. Und auch das Thema "ungeimpfte Spieler" beschäftigt die Münchner weiter. Allen voran Joshua Kimmich, der erneut in häuslicher Quarantäne ist.

Nagelsmann wollte nach der Partie keine Rückschlüsse von Kimmichs Fehlen auf die Niederlage ziehen. "Die Ausrede ist mir zu plump", sagte der Bayern-Coach. Kimmichs Abwesenheit aber war ein wichtiger Faktor, auch weil Neuzugang Marcel Sabitzer ihn in dieser Partie nicht ersetzen konnte. "In Sabi steckt viel, viel mehr", sagte Nagelsmann, der den Österreicher seit der gemeinsamen Zeit in Leipzig gut kennt.

Müller nach Jubiläumsspiel verägert

Ein Dauerärgernis bleiben für den Bayern-Trainer auch die immer wiederkehrenden Abwehrschwächen: "Wir haben diese Baustelle, die wir schließen müssen. Wir bekommen zu viele Gegentore auf eine total einfache Art", sagte Nagelsmann.

Mads Pedersen (23. Minute) und André Hahn (35.) nutzten die erneuten Nachlässigkeiten vor 26.000 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena konsequent aus.

Robert Lewandowski konnte mit Saisontor Nummer 14 nur noch verkürzen (38.). Das war bei allen Bemühungen nach der Pause zu wenig, auch für Thomas Müller, der sich sein 600. Pflichtspiel im Bayern-Trikot anders vorgestellt hatte. "Für uns ist das ein bitterer Rückschlag in unserem Selbstverständnis, wie wir Spiele bestreiten wollen", urteilte der Münchner Offensivspieler.

Energieleistung des FCA

Als besonderer Tag wird der 19. November 2021 dagegen in die Historie des FCA eingehen. Trainer Markus Weinzierl sprach von einem "Feiertag" und angesichts des eigentlich übermächtigen Gegners von "drei Zusatzpunkten".

Alle drei Augsburger Bundesligasiege gegen die Bayern gehen auf das Konto von Weinzierl. "So wollen wir die Mannschaft sehen", sagte der Fußballlehrer nach "der sehr großen Energieleistung im Zusammenspiel mit den Zuschauern". Mit diesem Auftreten werde man das Saisonziel erreichen, also ein weiteres Jahr Bundesliga. Torschütze Hahn resümierte den großen Augsburger Abend in einem einzigen Wort: "Grandios."