Joshua Kimmich im Zweikampf mit Konrad Laimer

Großes Gedränge im Mittelfeld Löst der Laimer-Transfer das Mittelfeld-Puzzle der Bayern?

Stand: 09.06.2023 13:28 Uhr

Konrad Laimer soll das Mittelfeld des FC Bayern aufmischen. Das Gedränge für die Position neben Joshua Kimmich ist riesig und wird sogar noch größer. Auf seinen Wunsch-Transfer aus England wartet Trainer Thomas Tuchel noch.

Von Hannes Nebelung

Konrad Laimer wechselt von RB Leipzig zum FC Bayern. Der Leistungsträger des direkten Konkurrenten kommt ablösefrei und mit zwei Pokaltriumphen im Gepäck nach München und soll den Konkurrenzkampf im Mittelfeld anheizen.

Auf den ersten Blick ist der Transfer, der sich seit Monaten abzeichnete, ein sinnvolles und risikoarmes Manöver des Rekordmeisters. Doch ist Laimer auch die erhoffte Verstärkung für die als Schwachstelle ausgemachte Schaltzentrale?

Sechser-Suche: Bayerns Schwachstelle

Die Münchner suchen einen "echten Sechser" – also einen Abräumer vor der Abwehr. Denn in der abgelaufenen Saison hatte der Rekordmeister mit mangelhafter Dominanz und wackeliger Konterabsicherung im Mittelfeld zu kämpfen. Ein Spieler, der diese Schwächen knallhart entlarvte und bestrafte, war ausgerechnet Konrad Laimer.

Der 26-Jährige glänzte am 33. Spieltag in der Allianz Arena mit herausragendem Defensivverhalten und einem Tor. Sein Treffer zum 1:1 (Endstand 1:3 für Leipzig) war sinnbildlich: Erst eroberte Laimer den Ball in der eigenen Hälfte und trieb ihn im Vollsprint bis zum gegnerischen Strafraum. Dort schoss er die Kugel kompromisslos unter die Latte.

Laimer vermiest Bayern fast die Meisterschaft

"Er hat im letzten Spiel gegen uns gezeigt, wie stark er ist - Laimer war der beste Mann am Platz", erinnerte sich Bayern-Präsident Herbert Hainer an die schmerzhafte Niederlage, die die Münchener um ein Haar die Meisterschaft gekostet hätte.

Laimers bisheriger Trainer Marco Rose attestiert ihm eine "unfassbare Dynamik im Ballgewinn und Umschalten". Diese Fähigkeiten würden "viele Mannschaften nicht haben und suchen". Die meisten seiner Einsätze absolvierte Laimer allerdings nicht im defensiven Mittelfeld, sondern etwas weiter vorgezogen auf der Achter-Position.

Klassische Abräumer-Qualitäten waren von Laimer in Roses System weniger gefragt als sein unermüdliches und aggressives Verhalten nach Ballverlusten und bei der Balleroberung.

Laimer macht Druck auf Goretzka

Der Österreicher ähnelt dem Spielstil seines Landsmanns und Ex-Kollegen Marcel Sabitzer, der im Sommer von Manchester United zurück nach München kehrt und bislang keine Rolle in München spielte. Ähnlich erging es in der vergangenen Saison Ryan Gravenberch. Leon Goretzka als offensiver Part neben Joshua Kimmich ist umstritten. Mindestens einer der drei Bayern-Profis dürfte den Klub bald verlassen.

Zumal das Gedränge bald noch größer wird: Raphael Guerreiro von Dauerrivale Borussia Dortmund soll in der kommenden Woche beim FC Bayern unterschreiben. Der Portugiese fühlt sich ebenfalls im zentralen Mittelfeld sehr wohl und wurde dem Vernehmen nach durch ein Gespräch mit seinem früheren Coach Thomas Tuchel von einem Wechsel überzeugt.

Declan Rice - Tuchels teurer Wunschtransfer

Die absolute Wunschlösung des Bayern-Trainers ist allerdings auf der Insel zu finden: Declan Rice von West Ham United. Der englische Nationalspieler hat nach dem Erfolg in der Conference League die Freigabe der Hammers erhalten, doch die Bayern haben laut englischer Presse aktuell das Nachsehen gegenüber dem FC Arsenal.

Der 24-Jährige präferiert demnach einen Verbleib in der Premier League, die nötige Ablösesumme soll bei rund 100 Millionen Euro liegen. Eine Menge Geld für die Bayern, die sich in diesem Sommer auch um einen Top-Transfer im Sturmzentrum bemühen.

Als Alternative haben die Bayern-Bosse bereits Sofyan Amrabat auf der Liste. Die "tz" und "Sky Sport Italia" berichten, dass sich der FCB mit dem marokkanischen Nationalspieler von der AC Florenz beschäftigt.

Quelle: BR24Sport 09.06.2023 - 12:55 Uhr