Neapels Präsident Aurelio De Laurentiis sitzt auf der Tribüne.

Aussage über afrikanische Profis Napoli-Chef de Laurentiis sorgt für Empörung

Stand: 04.08.2022 13:56 Uhr

Aurelio de Laurentiis, Präsident des SSC Neapel, hat mit einer Kritik am afrikanischen Fußball für Empörung gesorgt. Afrikanische Profis müssten ihm künftig versichern, nicht mehr beim Afrika-Cup anzutreten.

Der Afrika-Cup wird alle zwei Jahre meistens nach Jahresbeginn ausgetragen - und kollidiert damit mit dem Spielkalender der großen europäischen Ligen. Dass afrikanische Spitzenspieler, die in Europa unter Vertrag stehen, ihren Klubs damit mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen, hat schon in der Vergangenheit für Kritik gesorgt.

Napoli-Boss de Laurentiis: "Kommt mir nicht mit Afrikanern"

So weit wie Aurelio de Laurentiis ging allerdings bislang noch kein Klub-Verantwortlicher: Der Napoli-Präsident kündigte an, künftig Spieler aus Afrika nur noch unter bestimmten Bedingungen verpflichten zu wollen. Er begründete dies damit, dass jene Profis wegen des Afrika-Cups mitten in der Saison mehrere Spiele ausfallen. "Leute, kommt mir nicht mehr mit Afrikanern", sagte der Unternehmer. Er liebe jene Spieler, wolle sie künftig aber nur noch haben, wenn sie ihm schriftlich geben, auf eine Teilnahme am Afrika-Cup zu verzichten.

De Laurentiis ergänzte in dem Video-Interview mit "Wall Street Italia", dass die Vereine die "Dummköpfe" seien, die die Spieler bezahlten, welche dann aber für andere auflaufen würden.

Kritik von Kalidou Koulibaly und Roger Milla

Kritiker werfen dem 73-Jährigen, der immer wieder mit umstrittenen Kommentaren auffällt, Rassismus vor. "Als Kapitän des Senegal muss ich sagen, dass es nicht richtig ist, so über eine afrikanische Mannschaft zu sprechen", sagte Abwehrspieler Kalidou Koulibaly, der jüngst von Napoli zum FC Chelsea gewechselt war. Von den aktuellen afrikanischen SSC-Profis, etwa dem Offensiv-Juwel Victor Osimhen aus Nigeria, gab es zunächst keine öffentliche Reaktion.

"Der Präsident von Napoli hat keinen Respekt vor dem afrikanischen Fußball und unserem Kontinent", sagte der frühere Stürmerstar Roger Milla der italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport" (Donnerstag). "Warum Afrika? Warum immer Afrika?", fragte der 70-jährige Kameruner.