Der FC Toulouse gewinnt den "Coupe de France"

Höchster Finalsieg seit 53 Jahren Pokalfinale in Frankreich - Toulouse siegt deutlich

Stand: 30.04.2023 13:45 Uhr

Der FC Toulouse hat erstmals den französischen Fußball-Pokal gewonnen - und spielt kommende Saison in der Europa League. Der angekündigte Protest gegen die Rentenreform fiel hingegen leise aus.

Der FC Toulouse hat erstmals den französischen Fußball-Pokal gewonnen. Der Ligue-1-Aufsteiger entschied das Endspiel im Stade de France gegen Titelverteidiger FC Nantes am Samstagabend (29.04.2023) klar mit 5:1 (4:0) für sich. Es war der höchste Finalsieg seit dem 5:0 von St. Etienne im Jahr 1970 - ebenfalls gegen Nantes.

Logan Costa (4./10.) und Thijs Dallinga (23./31.) sorgten vor 78.000 Zuschauern für die höchste Halbzeitführung in der Geschichte der französischen Pokalendspiele. Nach dem Treffer durch Ludovic Blas (75./Foulelfmeter) setzte Zakaria Aboukhlal (79.) den Schlusspunkt.

Toulouse nimmt somit in der kommenden Saison an der Gruppenphase der Europa League teil. Für den Klub war es rein rechtlich der erste große Titel der Vereinsgeschichte - der gleichnamige Pokalsieger von 1957 hat nichts mit dem heutigen FC Toulouse zu tun.

Trillerpfeifen und Rote Karten

Gewerkschaften wollten das französische Pokalfinale eigentlich für einen Protest gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron nutzen. Davon war im Stadion kaum etwas zu hören. Nur sehr verhalten waren einige Trillerpfeifen der Zuschauer zu hören, von denen einige auch Rote Karten gegen die Reform zeigten.

Angesichts der angekündigten Proteste war zunächst spekuliert worden, ob Macron wie üblich zu dem Finale kommt. Der Präsident verfolgte dann aber wie sonst auch mit seiner Frau Brigitte von der Tribüne aus das Endspiel, begab sich aber aus Sicherheitsgründen nicht auf das Spielfeld. Vor dem Anpfiff begrüßte er die Spieler auf dem Weg auf den Platz. Den Pokal verlieh er später auf der Tribüne an die jubelnden Toulouse-Profis.

3.000 Polizeibeamte im Einsatz

Um den Gewerkschaftsprotest hatte es ein Tauziehen gegeben. Die Polizeipräfektur hatte Aktionen rund um das Stade de France zunächst verboten. Das Verwaltungsgericht Paris hob dieses Verbot aber wenige Stunden vor dem Anpfiff wieder auf.

Gewerkschafter kamen zum Stadion, um dort 30.000 symbolische Rote Karten gegen das Anheben des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre sowie 10.000 Trillerpfeifen an die Zuschauer zu verteilen. Nach den Regeln des Fußballverbandes ist es allerdings verboten, Trillerpfeifen mit ins Stadion zu bringen. Viele der Pfeifen und Roten Karten wurden von den Ordnern am Einlass wieder einkassiert.

Die Polizei setzte zur Sicherheit rund um das Spiel 3.000 Beamte ein, 1.000 mehr als beim Pokalfinale im vergangenen Jahr. Außerdem sollten Drohnen zum Einsatz kommen. Am Ende war aber lediglich von 21 Festnahmen rund um die Partie die Rede.