Österreich - Nordmazedonien 3:1 Nordmazedonien verpasst EURO-Märchen gegen Österreich

Stand: 13.06.2021 20:57 Uhr

Im Auftaktspiel der EURO-Gruppe C hat Nordmazedonien am Sonntag (13.06.2021) in Bukarest gegen Österreich unglücklich 1:3 (1:1) verloren. Für beide Mannschaften war es ein historisches Spiel. Die Österreicher schafften ihren ersten Sieg bei einer EM. Für das kleine Nordmazedonien mit seinen nur etwa zwei Millionen Einwohnern war es das erste Spiel überhaupt bei einer EM-Endrunde. Ihr trauriger Held war Stürmer Goran Pandev.

Nur ein Märchen konnte wahr werden bei der EURO-Partie zwischen Österreich und Nordmazedonien. Am Ende jubelte zwar Team Austria, doch die Mazedonier verließen erhobenen Hauptes den Platz. Mit etwas Glück hatte Österreich den ersten Sieg bei einer Europameisterschaft eingefahren - bei der dritten Teilnahme im siebten Spiel. Trainer Franco Foda hatte mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen bewiesen und den Sieg in Person der beiden Torschützen Michael Gregoritsch und Marko Arnautovic eingewechselt. Erstmals erzielte Österreich in einem EM-Spiel mehr als ein Tor.

ORF: "Sternstunde historischen Ausmaßes"

"Es ist fantastisch. Es ist wunderschön, das war Weltklasse heute", freute sich der Augsburger Gregoritsch. Der ORF-Kommentator feierte enthusiastisch "eine Sternstunde historischen Ausmaßes". Der österreichische Fußballverband (ÖFB) twitterte im Überschwang der Gefühle: "Das ist sooooooooooooo geil!" Foda sagte: "Gratulation an die Spieler, sie haben heute Geschichte geschrieben."

Pandev zweitältester EM-Torschütze

Doch auch Nordmazedonien musste sich nicht grämen. Der Treffer von Nationalheld Goran Pandev in seinem 120. Länderspiel zum zwischenzeitlichen 1:1 war das erste Tor des kleinen Landes bei einer Europameisterschaft und sorgte bei den mazedonischen Fans für einen Gänsehaut-Moment. In der EM-Historie gibt es bislang nur einen älteren Torschützen als den 37-jährigen Pandev - und das ist kurioserweise ein Österreicher: Ivica Vastic traf 2008 sogar 38-jährig!

Dass ausgerechnet Pandev dieser Treffer für die "Lavovi" - deutsch Löwen - gelang, gab dem Spiel aus mazedonischer Sicht die ganz besondere Note. Schließlich war es Pandev gewesen, der sein Land mit seinem Tor im Playoff-Spiel gegen Georgien zum 1:0 überhaupt zur EURO geschossen hatte.

Löwen mutig von Beginn an

Wie ein verschworener Haufen und auch offensiv mutig traten die Mazedonier von Beginn an auf. Bezeichnend für die Anfangsphase war eine Geste der Ratlosigkeit von Österreichs Marcel Sabitzer, als er keinen Anspielpartner fand. Die Anfangsviertelstunde überstand das Team von Trainer Igor Angelovski problemlos gegen eine österreichische Mannschaft, in der neun Profis standen, die in der abgelaufenen Saison in Deutschland gespielt haben.

Effektive Österreicher: Erste Chance, erstes Tor

Dass man die hungrigen "Löwen" um Pandev nicht unterschätzen darf, hatte ja auch schon die deutsche Mannschaft Ende März bei der 1:2-Heimpleite in der WM-Qualifikation erfahren. Doch mit der ersten Chance ging Team Austria durch Stefan Lainer (18. Minute) in Führung. In eine Sabitzer-Flanke sprang der Gladbacher Verteidiger artistisch hinein und drückte den Ball am zweiten Pfosten über die Linie.

Pandev im Stile eines alten Fuchses

Sasa Kalajdzic (22.) verpasste das 2:0. Und das rächte sich. In der 28. Minute nutzte Rekordnationalspieler Pandev, der 2010 mit Inter Mailand die Champions League gewonnen hatte, im Stile eines alten Fuchses ein Fehler-Wirrwarr in der österreichischen Abwehr zum Ausgleich. Während Nordmazedoniens Anhänger geradezu in Ekstase gerieten, zeigte der Treffer bei Team Austria Wirkung.

Dimitrievskis Wahnsinns-Parade

Viele Fehler, Ungenauigkeiten und große Nervosität kennzeichneten Österreichs Spiel weit über die erste Halbzeit hinaus. Den Mazedoniern hingegen hatte der Treffer von Pandev Flügel und Selbstbewusstsein verliehen. Einen Schuss von Boban Nikolov (62.) parierte Österreichs Schlussmann Daniel Bachmann im Eins-gegen-eins, Pandev setzte den Nachschuss übers Tor. Dann wuchs auch Nordmazedoniens Torwart Stole Dimitrievski über sich hinaus, als er einen Kopfball von Michael Gregoritsch aus dem linken Winkel wischte.

Das Spiel ging nun hin und her, und bis zur 78. Minute durfte Nordmazedonien vom ersten Punktgewinn bei einer EURO träumen. Doch dann schlugen eben Österreichs "Joker" Gregoritsch (78.) mit dem 700. Tor der EM-Historie und Arnautovic (89.) eiskalt zu und holten die Mazedonier von Wolke sieben.