Sieg bei Heim-EM 2017: Niederländischer Traum wird wahr
2017 gewinnen die Niederlande zum ersten Mal den EM-Titel bei den Frauen: Im Finale gelingt ein 4:2 (2:2)-Sieg gegen Dänemark. Die Skandinavierinnen hatten im Viertelfinale Deutschland ausgeschaltet.
30.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion De Grolsch Veste des FC Twente bildeten eine tolle Kulisse für ein ereignisreiches Endspiel. Außenseiter Dänemark ging durch einen von Nadia Nadim verwandelten Elfmeter früh in Führung (6.).
"Oranje" zeigte sich vom frühen 0:1 unbeeindruckt. Das Team von Trainerin Sarina Wiegman drückte aufs Tempo und kam durch Vivianne Miedema bereits in der zehnten Minute zum Ausgleich. Lieke Martens legte zum 2:1 nach (28.). Doch Dänemark gelang noch vor dem Wechsel das 2:2: Kapitänin Pernille Harder war erfolgreich (33.).
Dänische Keeperin Lykke-Petersen patzt zweimal
Das aktivere und bessere Team waren aber die Niederländerinnen. Zudem hatte die dänische Keeperin Stina Lykke-Petersen nicht ihren besten Tag. Bereits beim zweiten Gegentreffer sah sie schlecht aus, beim 3:2 durch einen Freistoß von Sherida Spitse ließ sie den haltbaren Ball regungslos passieren (51.).
Dänemark mühte sich anschließend vergeblich und war endgültig besiegt, als Miedema Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ihr zweites Endspiel-Tor erzielte (89.).
Dänemark - Niederlande 2:4 (2:2)
Tore: 1:0 Nadim (6., Foulelfmeter), 1:1 Miedema (10.), 1:2 Martens (28.), 2:2 Harder (33.), 2:3 Spitse (51.), 2:4 Miedema (89.)
Martens als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet
"Wie geil ist das denn? Wir haben sehr hart gearbeitet und gekämpft wie echte Löwinnen", sagte Martens, die von der UEFA zur Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich diesen Preis gewinne", erklärte die 24-Jährige gerührt.
Beste Spielerin der EM 2017: Lieke Martens.
Es ist wirklich unglaublich. Ich denke, ich werde es erst später realisieren.
Tolles Turnier, DFB-Team enttäuscht
Die Bilanz des ersten Turniers mit 16 Mannschaften fiel insgesamt überaus positiv aus. Die Stadien waren gut gefüllt, das Niveau hoch - und einige Außenseiter sorgten für Aufsehen. Österreich kam als EM-Neuling bis ins Halbfinale und schied dort gegen ein anderes Überraschungsteam aus. Gegen die Dänen.
Die hatten im Viertelfinale Titelverteidiger Deutschland aus dem Weg geräumt. Ohnehin hinterließ der sportliche Auftritt der DFB-Auswahl eine Menge Fragezeichen. Die Mannschaft von Trainerin Steffi Jones wirkte nicht gut vorbereitet und quälte sich durch die Vorrunde. Das Aus gegen Dänemark im Viertelfinale war überraschend, aber nach den gezeigten Leistungen auch folgerichtig.
Jones durfte noch ein Jahr als Bundestrainerin weiterarbeiten, 2018 wurde sie dann jedoch abgelöst.