Fußball | WM-Quali Europa Ukraine scheitert, Wales fährt zur Fußball-WM nach Katar

Stand: 05.06.2022 19:55 Uhr

Wales hat sich im Entscheidungsspiel gegen die Ukraine das Ticket für die Fußball-WM 2022 in Katar gesichert. Für die Ukraine war die Niederlage sehr unglücklich - ein Eigentor brachte die Entscheidung.

Das kleine Fußballmärchen in düsteren Zeiten ist ausgeblieben: Die Nationalmannschaft der vom Krieg gebeutelten Ukraine hat das letzte europäische Ticket für die WM-Endrunde in Katar dramatisch verpasst. Im Playoff-Endspiel in Cardiff unterlag die Mannschaft von Trainer Oleksandr Petrakow gegen Gastgeber Wales durch ein Eigentor des früheren Dortmunders Andrij Jarmolenko (34.) mit 0:1 (0:1).

Wales freut sich über die zweite WM-Teilnahme nach 1958. Gegner in der Vorrundengruppe B in Katar (21. November bis 18. Dezember) sind die USA, Iran und Vize-Europameister England. Die Ukraine konnte sich bislang einzig für die WM-Endrunde 2006 in Deutschland qualifizieren.

"Unseren Charakter gezeigt"

"Wir haben unseren Charakter gezeigt. Ich bin so stolz auf unseren Auftritt heute. Manchmal kann Fußball so schmerzhaft sein. Der Spieler des Spiels heute war der Torhüter von Wales, das heißt, dass wir richtig gut waren, eine Menge Chancen herausgespielt haben, aber leider nicht getroffen haben", sagte Oleksandr Sintschenko im TV-Sender "BeIN Sports". "Meine Priorität war es, dieses Jahr bei der WM dabei zu sein. Das war mein letztes Ziel, das ich in meiner Karriere erreichen wollte", sagte der Waliser Gareth Bale dem TV-Sender. Und bei "Sky Sports" ergänzte er: "Es ist das größte Ergebnis in der Geschichte des walisischen Fußballs. Wir sind alle begeistert. Das ist es, woraus Träume gemacht sind und wofür wir von Anfang an gearbeitet haben."

Ukraine zu Beginn stärker

"Es ist ein Finale. Jeder von uns muss die beste Leistung seines Lebens abliefern", hatte Starspieler Oleksandr Sintschenko vom englischen Meister Manchester City erklärt. Die Entschlossenheit der Ukrainer, die durchaus überraschend zuletzt in Schottland 3:1 gewannen und damit ihren WM-Traum am Leben hielten, war auch im Cardiff City Stadium beeindruckend. Sintschenko versenkte im Dauerregen einen Freistoß im Tor (3.), der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz hatte den Ball allerdings noch nicht freigegeben.

Roman Jaremtschuk von Benfica Lissabon prüfte nach zwölf Minuten den walisischen Keeper Wayne Hennessey mit einem strammen Schuss. Wales, das sich bereits im März durch ein 2:1 gegen Österreich ins Playoff-Finale gespielt hatte, setzte im eigenen Stadion in dieser Phase fast nur auf Konter.

Torwart Hennessey bester Waliser

Die Ukrainer hatten trotz ihrer unkoordinierten Vorbereitung seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar das Geschehen insgesamt gut im Griff, erneut Sintschenko (30.) sorgte mit einem Versuch aus 18 Metern für Gefahr, Hennessey avancierte zum besten der elf Waliser.

Deren Starspieler Gareth Bale blieb lange blass - dann kam die 34. Minute. Der Profi von Champions-League-Sieger Real Madrid zirkelte einen Freistoß von der linken Seite scharf vor das Tor, wo der ukrainische Kapitän Jarmolenko beim Klärungsversuch unglücklich seinen eigenen Schlussmann überwand. Die Ukraine blieb unbeeindruckt, kurz nach seinem Missgeschick forderte Jarmolenko einen Foulelfmeter (40.).

Chancen auf beiden Seiten

Nach dem Seitenwechsel vergab Aaron Ramsey freistehend aus wenigen Metern sträflich die Chance, für Wales zu erhöhen (49.). Es ging weiter hin und her, erneut Jaremtschuk (56.) scheiterte nach toller Vorarbeit an Hennessey.

Nach einer Stunde warf die Ukraine alles nach vorn. Wales kam zu Konterchancen, in der 75. Minute scheiterten der eingewechselten Brennan Johnson am Pfosten und nur Sekunden später Bale am ukrainischen Keeper Heorhij Buschtschan. Auf der Gegenseite verhinderte der überragende Hennessey gegen Artem Dowbyk (84.) den verdienten Ausgleich.