Das Al Bayt Stadium in Al Kohr, Katar

FIFA WM 2022 Wanderarbeiter vor Eröffnungsspiel ohne Wasser und Essen

Stand: 20.11.2022 23:23 Uhr

Nach Berichten der "New York Times" mussten am Tag des Eröffnungsspiels mehr als 200 Wanderarbeiter mehrere Stunden ohne Wasser, Essen und Toiletten ausharren.

Die Arbeiter waren nach Angaben der Zeitung angeheuert, um an Ständen beim Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador zu arbeiten. Sie sollen sieben Stunden lang ohne Essen, Wasser und Toilettenanlagen zurückgelassen worden sein, während sie auf ihre Aufgaben warteten.

Kontaktaufnahme mit Arbeitgeber gescheitert

Die vornehmlich aus indischen Männern bestehende Gruppe versuchte nach eigenen Angaben erfolglos, Kontakt mit ihrem Arbeitgeber aufzunehmen. Mehrere von ihnen gaben an, gebeten worden zu sein, sich vor 10.00 Uhr morgens und somit neun Stunden vor Spielbeginn in der Nähe des Al-Bayt-Stadions zu melden.

1.000 Dollar für 55 Arbeitstage

Weiter gaben die Männer an, Verträge unterzeichnet zu haben, die eine Mahlzeit pro Tag und knapp 1.000 US-Dollar für 55 Tage garantierten. Ihre Namen wollte nach Informationen der New York Times keiner der Arbeiter nennen, aus Angst, seinen Arbeitgeber zu verärgern.

Wie viele Opfer gibt es? Streit um die Zahlen

Die Fußball-WM in Katar steht wegen massiver Menschenrechtsverletzungen unter starker Kritik: Beim Bau der WM-Stadien sollen Tausende Arbeitsmigranten ums Leben gekommen sein. Laut Statistiken aus Katar sind mehr als 15.000 Menschen nicht-katarischer Staatsangehörigkeit seit der WM-Vergabe 2010 gestorben.

Wie viele Opfer davon im Zusammenhang mit WM-Projekten stehen, wird nicht veröffentlicht. Laut FIFA sind lediglich drei Arbeiter explizit aufgrund von Arbeitsunfällen beim Stadionbau gestorben.