Bremer SV - FC Bayern München 0:12 Tor-Festival: Choupo-Moting schießt Bayern in die 2. Pokalrunde

Stand: 25.08.2021 22:00 Uhr

Das wegen einer Corona-Infektion beim Bremer SV verschobene Erstrunden-Pokalspiel gegen den FC Bayern geriet zu einem Tor-Festival: Vor allem Eric Maxim Choupo-Moting und Jamal Musiala glänzten - und auch Leroy Sané hatte an diesem Mittwochabend (25.08.2021) Grund zum Feiern.

Der Fünftligist aus Bremen hatte vor der Partie immer wieder betont, an diesem Abend auch Spaß haben zu wollen. "Mir ist auch sehr wichtig, dass wir unserer eigenen Spielweise treu bleiben", gab Coach Benjamin Eta seinen Spielern und der Öffentlichkeit mit auf den Weg. Und in der Tat verzichtete der Sportverein mit frischem Selbstvertrauen aus einem 3:1-Ligaerfolg über den Blumenthaler SV darauf, die Bälle lang aus der eigenen Hälfte nach vorn zu bolzen. Der spielerische Ansatz war immer die erste Wahl - auch wenn das Endergebnis von 0:12 (0:5) das beidseitige Bemühen um ein unterhaltsames Fußballspiel nicht ganz adäquat widerspiegelte.

Erster Abschluss von Bremens Diop

Die 10.029 Fans im Weserstadion hatten auf jeden Fall Spaß, nach fünf Minuten kam sogar Begeisterung auf: Bremens Flügelmann Lamine Diop hatte den französischen Weltmeister Corentin Tolisso stehen gelassen und einfach mal von der Strafraumgrenze abgezogen - Sven Ulreich im Bayern-Tor hielt den Ball aber fest.

Ulreich war einer der sechs Münchener Profis, die Julian Nagelsmann an diesem Pokalabend gegenüber dem 3:2 gegen den 1. FC Köln von der Bundesliga-Bank in die Startelf befördert hatte. Manuel Neuer war mit leichten Kapselproblemen im Sprunggelenk ebenso zu Hause geblieben wie Leon Goretzka und Robert Lewandowski, die geschont wurden.

Sané mit dem ersten Assist

Die Bayern gingen die Partie trotzdem konzentriert an und steckten die ersten Angriffe der Bremer unbeeindruckt weg. Leroy Sané, der bei seiner Auswechslung gegen Köln von den eigenen Fans ausgepfiffen worden war, agierte diesmal mit sichtlich mehr Körperspannung und wurde früh belohnt. Den Führungstreffer von Eric Maxim Choupo-Moting legte Sané auf, nachdem er sich auf dem linken Flügel durchgesetzt hatte (8. Minute).

Bis zur Pause war die Partie dann zügig in trockenen Tüchern: Der wie Sané und Choupo-Moting sehr spielfreudige Jamal Musiala legte das 2:0 nach (16.) und leitete das 3:0 durch ein Eigentor von Jan-Luca Warm ein (27.). Nach zwei weiteren Treffern von Choupo-Moting (28./35.) deutete schon früh alles auf ein zweistelliges Ergebnis hin.

Noch drei Stars ausgewechselt

Die Halbzeitpause nutzte Nagelsmann, um schon früh in der Saison weiter das Thema Belastungssteuerung zu forcieren: Joshua Kimmich, Thomas Müller und Niklas Süle blieben in der Kabine, am Verlauf der Partie änderte sich nichts.

Der Bremer SV versuchte weiter, aus der eigenen Defensive herauszukombinieren, übertrieb es aber auch immer wieder einmal. So wollte Ikrami Olatunji sogar im eigenen Strafraum noch querspielen, verlor dabei aber die Kugel an den Sekunden zuvor eingewechselten Malik Tillmann, der sich mit dem 6:0 bedankte (47.). Das bis dahin schönste Tor des Abends legte eine Minute später Musiala nach, der den Ball aus 16 Metern von halbrechts passgenau zum 7:0 in den linken Winkel beförderte.

Tor für die Seele

Die Kräfte des Sportvereins erlahmten nun zusehends, und so nutzte auch der angezählte Sané nach zuvor zwei Assists den Abend noch zu einem Seelentröster: Mit einem trockenen Schrägschuss traf er zum 8:0 (65.) und wurde anschließend bei seiner Auswechslung von fast allen Fans im Bayern-Trikot demonstrativ beklatscht und ebenso demonstrativ von Nagelsmann in den Arm genommen.

Die Gegentorflut war damit für die am Ende bemitleidenswerten Bremer, die eine Viertelstunde vor Schluss auch noch Ugo-Mario Nobile nach einer Notbremse mit Rot verloren, aber noch lange nicht beendet. Mickael Cuisance (80.), Choupo-Moting (82.) mit seinem vierten Treffer, Bouna Sarr (85.) und Tolisso (88.) machten das Schützenfest komplett.

Bremen jetzt beim Leher TS

Trotzdem war man bei den Gastgebern nach der Partie positiv gestimmt:  "Es war ein Mega-Erlebnis", sagte Trainer Eta. Nun können er und sein Team sich wieder auf das große Saisonziel fokussieren: den Aufstieg in die Regionalliga.

Im Kampf um die vierthöchste Spielklasse geht es am nächsten Donnerstag (02.09.2021) zum Leher TS. Die Bayern haben am Samstagabend (28.08.2021, 18.30 Uhr) ein paar Klassen höher das noch punktlose Liga-Schlusslicht Hertha BSC zu Gast.