FC Liverpool - Inter Mailand 0:1 Champions League: Liverpool zittert sich gegen Inter ins Viertelfinale

Stand: 08.03.2022 23:47 Uhr

Dramatik an der Anfield Road: Der FC Liverpool hat gegen Inter Mailand trotz einer Niederlage das Viertelfinale der Champions League erreicht. Entscheidend war eine harte Gelb-Rote Karte.

Die "Reds" verloren zwar am Dienstagabend (08.03.2022) das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Inter Mailand mit 0:1 (0:0), zogen aber nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel in das Viertelfinale ein.

Harte Schiedsrichter-Entscheidung der Knackpunkt

Lautaro Martinez (61. Minute) erzielte vor 50.000 Zuschauern an der Anfield Road das letztlich wertlose Tor des Tages. Den Knockout für Inter bedeutete die harte Gelb-Rote Karte gegen Alexis Sanchez (63.).

Die Mailänder standen eh vor einer Herkulesaufgabe, mussten schon auf ein kleines Wunder hoffen. Die "Reds" hatten die vorhergehenden zwölf Pflichtspiele in Folge gewonnen und vor eigenem Publikum in dieser Saison in allen Wettbewerben gar nicht verloren.

Klopp hatte gewarnt

Trotz des komfortablen Vorsprungs aus dem Hinspiel spielten auch die Liverpooler auf Sieg. Klopp hatte vor dem Anpfiff gewarnt. Ein 2:0 sei jene Führung, "die in der Fußballgeschichte am öftesten umgedreht wurde". Und aufgrund der abgeschafften Auswärtstorregel hätte Inter jedes Ergebnis mit zwei Treffern Differenz gereicht, um zumindest die Verlängerung zu erreichen.

So entwickelte sich von Beginn an ein flottes Spiel. Doch klare Torchancen gab es in der Anfangsviertelstunde nicht, weil sich beide Mannschaften wenig Raum ließen und diszipliniert verteidigten. Das erste Mal überhaupt brachte "Reds"-Verteidiger Virgil van Dijk (16.) den Ball nach einer Ecke aufs Tor, stellte aber Inter-Torhüter Samir Handanovič vor keinerlei Probleme.

Spielunterbrechung bei medizinischem Notfall

Mailand versuchte den Spagat, nach vorne Druck auszuüben und dabei nicht frühzeitig ins Verderben zu rennen. In der 26. Minute gab es eine Spielunterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne. Als es nach gut zwei Minuten weiterging, hatte Mailand augenscheinlich Konzentrationsprobleme, Liverpool drehte auf.

Matip köpft an die Latte

Nach einem Freistoß von Trent Alexander-Arnold köpfte Joel Matip (31.) den Ball aus sieben Metern an die Unterkante der Latte. Gleich darauf nach einer Ecke flog ein abgefälschter Kopfball von van Dijk aus kurzer Distanz knapp am linken Pfosten vorbei.

Inters beste Torchance im ersten Durchgang war vom rechten Strafraumrand ein tückischer Freistoß-Aufsetzer von Hakan Çalhanoğlu (41.), den Liverpools Schlussmann Alisson zur Seite parierte. Die "Reds" schlugen zurück: Alexander-Arnold (45.+7) zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern einen halben Meter am linken Pfosten vorbei.

Salah trifft den Pfosten

Auch in die zweite Halbzeit starteten beide Mannschaften mit viel Power - Liverpool mit ein bisschen mehr. In der 52. Minute vergab Mohamed Salah die Vorentscheidung, als er nach einer Faustabwehr von Handanovič den Ball aus kurzer Distanz an den rechten Pfosten setzte.

Inter auf der Achterbahn der Gefühle

Dann wurde es dramatisch: Ein Schuss von Martinez mit viel Effet halblinks von der Strafraumgrenze schlug im rechten Winkel des Liverpooler Tors ein. Jetzt war alles wieder offen. Doch auf Inters Euphorie folgte zwei Minuten später der Schock: Sánchez klärte gegen Fabinho klar den Ball, erwischte im Nachgang aber auch das Spunggelenk des Brasilianers und sah dafür die zumindest harte Gelb-Rote Karte. Der Videoassistent darf bei Gelben Karten nicht eingreifen.

Die Liverpooler Fans wiederum hätten aufatmen können, hätte Salah (76.) nicht erneut nur den Pfosten getroffen. So blieb es eine Zitterpartie bis zum Schluss, die ohne die Gelb-Rote Karte womöglich einen anderen Ausgang genommen hätte.