Fußball Sportrechtler Schimke hält 2G-Regel für Fußballprofis für schwer umsetzbar

Stand: 20.11.2021 12:00 Uhr

Sportrechtler Martin Schimke sieht erhebliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der 2G-Regelung auch für Fußballprofis. Die Einführung einer Impfpflicht müsse verhältnismäßig und erforderlich sein.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag (18.11.2021) angekündigt, dass nach Meinung der Länderchefs die 2G-Regelung in Stadien nicht nur für Zuschauer, sondern auch für Fußballprofis gelten solle.

Nicht mit vulnerablen Gruppen in Kontakt

Demnach dürften nur genesene oder geimpfte Kicker spielen. "Sehr schnell einig" seien sich die Länderspitzen in dieser Frage gewesen. "Ob wir das umgesetzt kriegen, müssen wir jetzt prüfen", fügte der CDU-Politiker hinzu.

Laut Arbeitsrechtler Schimke wird eine solche Prüfung nicht zum Ziel führen. Zum einen, weil die Spieler nicht mit vulnerablen Gruppen in Kontakt kämen, zum anderen, weil die Impfquote der Profis ohnehin hoch sei und bei über 90 Prozent der Spieler in der ersten und zweiten Liga liege, erläuterte Schimke gegenüber der Sportschau.

"Gesetz muss verhältnismäßig und erforderlich sein"

Die Einführung einer Impflicht für Berufsfußballer hält der Düsseldorfer Arbeitsrechtler für problematisch. "Problematisch deshalb, weil ein Gesetz verhältnismäßig und erforderlich sein muss", so Schimke.

Die DFL würde die Berufsgruppe der Profifußballer aber sehr effizient organisieren. Sie habe sich mit den anderen drei Profisportarten Handball, Basketball und Eishockey zusammengetan und zusätzliche kreative Impfmöglichkeiten geschaffen.

Viel initiiert für Kampf gegen Corona

Die Verbände hätten demnach eine Menge initiiert, um auf die Bedeutung von Impfungen gegen Corona aufmerksam zu machen. Vor diesem Hintergrund sehe er einen sehr "dornigen Weg" für die Pläne der Ministerpräsidenten, sagte Schimke.

Zuletzt war in der Öffentlichkeit emotional über die Vorbildwirkung von Profi-Fußballern und eine mögliche Impfpflicht für die Branche diskutiert worden. Bayern-Profi Joshua Kimmich hatte die Debatte Ende Oktober angeheizt, als er bekannt gab, nicht geimpft zu sein.