VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 0:1 Bielefeld gelingt in Stuttgart der Befreiungsschlag

Stand: 06.11.2021 18:56 Uhr

Nach zehn Spielen ohne Sieg hat Arminia Bielefeld beim VfB Stuttgart den Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga geschafft. Der VfB enttäuschte spielerisch komplett und steckt nun auch voll im Abstiefgskampf.

Das 1:0 (1:0) der Arminen am Samstag (06.11.2021) in Stuttgart ging letztlich völlig in Ordnung, weil die Gäste kompakt und sicher verteidigten und kaum echte Torchancen zuließen.

Überschattet wurde die Partie von einem schweren Zusammenprall zwischen Stuttgarts Nicolas Nartey und Patrick Wimmer, in dessen Folge beide Spieler längere Zeit benommen auf dem Rasen lagen - Wimmer musste blutend ausgewechselt werden.

Stuttgart extrem einfallslos

Schon im ersten Durchgang hatten die Bielefelder versucht, sich nicht in die Defensive drängen zu lassen, sondern die Gastgeber früh und aggressiv zu attackieren. Stuttgart fiel lange Zeit wenig ein, um die Arminia vor ernsthafte Probleme zu stellen, auch die Standardsituationen waren für die Mannschaft von Trainer Frank Kramer ohne allzu großen Aufwand zu bewältigen.

Wirklich eng wurde es für Bielefeld nur bei einem Schuss von Roberto Massimo, der nach einem mutigen Sololauf von Borna Sosa und einer gut getimten Ablage von Daniel Didavi nach einer Viertelstunde knapp das Führungstor verpasste.

Konter perfekt ausgespielt

Die Arminia brannte auf der Gegenseite auch nicht gerade ein Feuerwerk an Großchancen ab, war dafür aber gleich beim ersten gefährlichen Konter eiskalt. Wimmer knackte mit seinem Steilpass auf Masaya Okugawa in der 19. Minute um Zentimeter die Abseitsfalle des VfB, der Japaner lief frei auf Fabian Bredlow zu und behielt beim Abschluss die Nerven.

Stuttgart versuchte anschließend, den Druck im Mittelfeld zu erhöhen, agierte aber oft zu langsam, ohne Überraschungsmomente und lief sich immer wieder in der sehr konzentrierten Arminia-Abwehr fest. Ein Distanzschuss von Didavi (34.) war die einzig nennenswerte Szene vor der Pause, Bielefelds Keeper Stefan Ortega hielt den Ball aber souverän fest.

Dreimal Aluminium-Pech für Arminia

Im zweiten Durchgang merkte man Kramers Team zunehmend an, dass die Führung Sicherheit gab. Stuttgart wirkte immer verzweifelter, musste sich sogar Pfiffe der eigenen Anhänger anhören. Bielefeld verpasste es allerdings, aus dem deutlichen Chancen-Plus Kapital zu schlagen und die Nerven des eigenen Anhangs frühzeitig zu beruhigen. Dabei kam aber auch mehrfach großes Pech hinzu.

Andrade scheiterte in der 71. Minute mit einem Kopfball am linken Außenpfosten, dann klatschte Amos Piepers Schuss von der Lattenunterkante knapp vor die Torlinie (83.). Drei Minuten danach klingelten Bredlow im VfB-Tor schon wieder die Ohren: Diesmal hatte Fabian Klos perfekt für Janni Serra aufgelegt, doch auch dessen Abschluss prallte von der Latte ins Feld zurück.

"Sind extrem happy"

Am Ende machte der VfB dann komplett auf. Doch selbst als Bredlow phasenweise sein Tor verließ, konnten Edimilson Fernandes mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte und auch Klos nicht das 2:0 nachlegen - was der Freude am Ende keinen Abbruch tat.

"Wir sind natürlich extrem happy. Da spielt eine Menge mit an positiven Emotionen - sei es Erleichterung, sei es Glück. Ich finde, dass die Manschaft eine richtig tolle Leistung gebracht hat", bilanzierte Kramer. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat klang düster: "Wir sind da angekommen, wo wir uns vor der Saison gesehen haben - im Abstiegskampf."

Stuttgart jetzt nach Dortmund

Der VfB Stuttgart tritt nun nach der Länderspielpause bei Borussia Dortmund an. Anstoß ist am Samstag (20.11.2021) um 15.30 Uhr. Arminia Bielefeld hat zeitgleich sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.