Hertha BSC - VfB Stuttgart 2:0 Selke-Blitzstart leitet Herthas Sieg gegen Stuttgart ein

Stand: 25.04.2022 00:01 Uhr

Zum Abschluss des 31. Spieltags der Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC gegen den VfB Stuttgart wahrlich kein Feuerwerk im Abstiegsgipfel abgebrannt. Für den Sieg reichte es dennoch.

Am Sonntagabend (24.04.2022) schlugen die Berliner den VfB mit 2:0 (1:0). Den wichtigen Erfolg leitete Stürmer Davie Selke ein - er nutzte eine perfekte Flanke von Marvin Plattenhardt bereits früh in der Partie (4. Minute). Ishak Belfodil machte spät den Deckel drauf (90.+3).

Über weite Strecken war Stuttgart das bestimmende Team, ließ aber gegen disziplinierte Herthaner im Angriff die letzte Präzision vermissen. Durch die drei Punkte vergrößert Hertha BSC den Vorsprung auf den VfB Stuttgart und damit den Relegationsplatz 16 auf vier Zähler.

Magath reflektiert erkämpften Hertha-Erfolg auch kritisch

Nach seinem 500. Bundesliga-Spiel als Trainer bezeichnete Hertha-Coach Felix Magath den Sieg am Sportschau-Mikro zwar als "glücklich", aber letztendlich habe sich sein Team den Erfolg erkämpft. "Warum wir nach dem ersten Tor die Partie im Grunde dem Gegner übergeben haben", sei ihm aber noch nicht klar.

Magaths Gegenüber, Pellegrino Matarazzo, urteilte über die VfB-Leistung: "In den ersten 30 Minuten waren wir viel zu passiv." In Hälfte zwei seien "die Jungs bemüht" gewesen, aber die "Präzision und Abstimmung" habe gefehlt, um bessere Torchancen zu erspielen.

Plattenhardts Bälle sorgen für Gefahr

Auf den Rängen sorgte direkt zum Start der Partie Pyrotechnik aus dem Gästeblock für Rauchschwaden über dem Rasen des Berliner Olympiastadions.

Und feurig ging es auch auf dem Grün los: Die Hertha gab direkt Vollgas, holte sich die erste Ecke. Marvin Plattenhardt schlug den Standard, Marc Oliver Kempfs Kopfball setzte einen Tick zu hoch für Stürmer Selke am zweiten Pfosten auf - er segelte knapp vorbei (3.).

Aber dann: Wieder leitete Plattenhardt die Situation ein und fand Selke, der Hiroki Ito und und Borna Sosa im Strafraum entwischt war und per Volleyabnahme das früheste Saisontor der Hertha erzielte.

Der Assistent hob erst die Fahne wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung, Selke winkte selbstsicher ab. Nach der VAR-Überprüfung sollte der Herthaner Recht behalten.

Umstellung bringt VfB Stuttgart Zugriff

Das Spiel lief ganz und gar nicht in Richtung des VfB. Pascal Stenzel musste nach einem Zweikampf mit Suat Serdar angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Erik Thommy (24.).

Die Verletzungspause nutzte Stuttgart-Coach Pellegrino Matarazzo allerdings, um auf Dreierkette umzustellen. Waldemar Anton rückte von der Sechs ins Abwehrzentrum zwischen Konstantinos Mavropanos und Ito.

Und die Umstellung zeigte Wirkung. Stuttgart agierte strukturierter, spielerisch gelang der Matarazzo-Elf mehr. Wobei Stürmer Sasa Kalajdzic dennoch weiter in der Luft hing.

Und so gehörte der Hertha noch die beste Chance vor dem Halbzeitpfiff: Lucas Tousart nutzte (beinahe) das Chaos nach einer weiteren Plattenhardt-Ecke, traf aber nur das Außennetz (45.+2).

Plattenhardt angeschlagen raus, Mavropanos trifft Latte

Bitter für Berlin: In die zweite Hälfte startete Hertha BSC dann ohne den hauptamtlichen Flankengeber Plattenhardt, der bereits gegen Ende des ersten Durchgangs angeschlagen war. Die Hauptstädter taten sich weiter schwer, wurden teils sehr tief hinten reingedrängt.

Für den ersten Offensivakzent sorgte Stuttgart: Mavropanos setzte zu einem furiosen Alleingang an, ließ die halbe Hertha-Defensive verdutzt stehen und traf mit seinem von Kempf abgefälschten Schuss die Oberkante der Latte (52.). Auch vielen weiteren Stuttgarter Abschlüssen fehlte die letzte Präzision.

Magath wechselt in Schlussviertelstunde defensiv

Nach einer guten Stunde wurde Magath dann auch aktiv. Und nahm Kevin-Prince Boateng sowie Suat Serdar vom Feld. Für die beiden kamen Belfodil und Maximilian Mittelstädt (63.).

Für die Schlussviertelstunde setzte Magath, der eine wenig kreative und weiterhin in Abwehrhaltung befindliche Hertha sah, sichtlich darauf bedacht, die Führung über die Zeit zu retten. Abwehrmann Niklas Stark ersetzte Mittelfeldmann Vladimir Darida (76.).

Letztlich ging die Rechnung auf: Belfodil besorgte nach einer Mittelstädt-Vorlage sogar noch das 2:0 und tütete den wichtigen Berliner Heimsieg ein.

Nächstes Kellerduell für Hertha, VfB empfängt "Wölfe"

Die Hertha ist am kommenden Spieltag im nächsten direkten Kellerduell gefordert. Am Samstag (30.04., 15.30 Uhr) spielen die Berliner bei Arminia Bielefeld. Stuttgart empfängt zeitgleich den VfL Wolfsburg.