Leipzigs Konrad Laimer und Bayerns Joshua Kimmich im Zweikampf

FC Bayern ist Herbstmeister Gerechte Punkteteilung zwischen Leipzig und München

Stand: 23.01.2023 00:03 Uhr

RB Leipzig hat in der Fußball-Bundesliga Spitzenreiter Bayern München ein Unentschieden abgerungen und verdient einen Punkt ergattert. Torhüter Yann Sommer feierte im ersten Spiel nach der Winterpause sein Debüt beim Rekordmeister, kassierte beim 1:1 (0:1) aber einen Gegentreffer.

Bayern München hat sich damit zum 26. Mal die Herbstmeisterschaft gesichert. Der Rekordchampion profitierte am Samstag vom 0:6 des SC Freiburg beim VfL Wolfsburg. Mit 35 Punkten ist der FC Bayern am 17. Spieltag am Dienstag und Mittwoch nicht mehr vom ersten Rang nach der Hinrunde zu verdrängen. Aufgrund der Fußball-WM in Katar konnte der Herbstmeister erst im Jahr 2023 und nicht wie üblich im Herbst ermittelt werden.

Eric Maxim Choupo-Moting hatte den Rekordmeister zum Auftakt des 16. Spieltags am Freitagabend (20.02.2023) in Führung gebracht (37. Minute). Marcel Halstenberg erzielte kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte den Ausgleich (52.) zum letztlich verdienten Remis.

Rose mit Personalsorgen im Angriff

Leipzigs Coach Marco Rose musste weiterhin auf seine Offensiv-Spitzenkraft Christopher Nkunku verzichten, zusätzlich hütete auch Janis Blaswich für den verletzten Peter Gulacsi den Kasten der Sachsen. Angreifer Timo Werner, der sich vor der WM eine Verletzung zugezogen hatte, saß zu Beginn auf der Bank. Bei den Bayern fehlten verletzungsbedingt neben Manuel Neuer noch immer Sadio Mané und die Abwehrspieler Lucas Hernandéz und Noussair Mazraoui.

Zwar begann RB druckvoll, aber die erste Torchance der Partie erarbeiteten sich die Gäste: Nach einem Diagonalpass von Leroy Sané zog Serge Gnabry aus 14 Metern halblinker Position ab. Josko Gvardiol fälschte den Flachschuss ab, der Ball krachte an den rechten Pfosten. In der Folge schafften es die Leipziger immer wieder, den Spielfluss des Rekordmeisters zu stören, ohne sich aber selbst Torchancen erspielen zu können.

München zwingender als Leipzig

Anders die Bayern: Nach einem ruhenden Ball im Mittelfeld von Joshua Kimmich nach rechts auf Benjamin Pavard trudelte der Ball nach einer gespielten halben Stunde zum linken Pfosten. Leon Goretzka rauschte im Tiefflug heran und köpfte den Ball ins Tor. Doch nach längerer VAR-Prüfung erkannte Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer zu Recht nicht an, weil Bayerns Abwehrspieler Matthijs de Ligt aus Abseitsposition versucht hatte, die Kimmichflanke zu erreichen und dadurch aktiv ins Spielgeschehen eingriff.

Bayerns Alphonso Davies in Aktion

Bayerns Alphonso Davies in Aktion

Keine zehn Minuten später dann die Bayern-Führung: Gnabry flankte von der linken Seite mit höchster Präzision in den Lauf von Choupo-Moting, der sich gegen drei Begleiter in Leipziger Trikots durchsetzte und den Ball zum 1:0 über die Linie drückte.

Leipzig schlägt zurück

Unverändert startete das Spiel in die zweite Hälfte: Leipzig spielte gut mit den Bayern mit und ließ keine Großchancen der Münchner zu. Der etwas überraschende Ausgleich allerdings wurde von heftigen Protesten der Gäste begleitet: André Silva setzte sich vehement gegen Kimmich durch. Sein Zuspiel erwischte Szoboszlai nicht richtig, aber dafür Halstenberg, der den Ball aus kurzer Distanz am machtlosen Sommer vorbei ins Tor schob.

Die Münchner kritisierten Silvas Einsatz gegen Kimmich, das Unparteiischen-Gespann war sich schnell einig und ließ weiterspielen. Kimmich sagte nach der Partie bei "DAZN" auf die Frage, ob es ein Foul gewesen wäre, kurz: "Nö."

Das Tempo der Partie nahm in der Folge zu, die Intensität der Zweikämpfe und die Diskussionen ebenfalls. Der nächste Höhepunkt in Sachen Aufregung entstand nach einem Foul des Ex-Leipzigers Upamecano am durchstartenden Szoboszlai. Der Ungar legte sich den Ball vor, "Upa" traf ihn mein Tackling-Versuch am Fuß. Siebert zeigte dem Franzosen "nur" Gelb, was die Gastgeber erzürnte.

Kräftezehrende Schlussphase

Ein Viertelstunde vor Spielende schienen die Bayern noch einmal zur Schlussoffensive zu blasen. Bayerns Trainer Julian Nagelsmann brachte Kingsley Coman für den diesmal etwas unauffälligen Jamal Musiala,Thomas Müller kam spät ins Spiel. Rose schickte Timo Werner und Lukas Klostermann ins Rennen. Doch bei beiden Teams schwanden die Kräfte.

Der erste, der mit Krämpfen zu kämpfen hatte, war Leipzigs Abwehrarbeiter Mohamed Simakan. Und auch die Nerven schwanden zusehends: Rose griff von der Seitenlinie aus zu intensiv ein und sah von Schiri Siebert Gelb.

Offener Schlagabtausch zwischen Bayern und Leipzig

In den Schlussminuten lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch im Mittelfeld mit einer größeren Chance für Leipzig durch einen Schlager- und für die Bayern bei einem Müller-Schussversuch. Am Ende stand ein gerechtes Remis.

"Für mich fühlt es sich nicht okay an, wir wollten gewinnen", sagte Leipzigs Xaver Schlager bei "DAZN", "in der zweiten Halbzeit waren wir gut im Spiel. Mit einem 1:1 rausgehen ist okay, aber sicherlich nicht zufriedenstellend." "Es hat noch nicht zu 100 Prozent funktioniert, was die Abläufe angeht. Aber den Punkt nehmen wir mit", sagte Sommer bei "Sat.1". Über seinen Transfer sagte er: "Es war sehr hektisch und intensiv. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich freue mich auf die Herausforderung in einem sehr großen Klub."

Leipzig auf Schalke, Bayern gegen Köln

Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga empfängt der FC Bayern München den 1. FC Köln (Dienstag, 24.01.2023 um 20.30 Uhr). Bereits zwei Stunden vorher muss Leipzig auf Schalke bestehen.