UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (l.) und FIFA-Präsident Gianni Infantino (r.)

Fußball WM alle zwei Jahre - UEFA geht auf Konfrontationskurs mit FIFA

Stand: 16.09.2021 09:00 Uhr

Die FIFA-Pläne, die Fußball-WM alle zwei Jahre auszurichten, stößt bei der UEFA weiter auf Widerstand. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch (16.09.2021) berichtete, hat Europas Fußball-Verband in einem offiziellen Schreiben von der FIFA Aufklärung und ein Treffen eingefordert.

Laut "Süddeutscher Zeitung" soll der Kontinentalverband nach einem Treffen der 55 UEFA-Mitgliedsverbände am Dienstag einen "Brandbrief" an FIFA-Boss Gianni Infantino geschickt haben. Darin hat die UEFA offenbar dringenden Redebedarf beim Weltverband FIFA wegen der angedachten Verkürzung des WM-Zyklus auf zwei Jahre angemeldet.

"Gegenangriff" der UEFA

Das UEFA-Schreiben sei ein "durchdachter Gegenangriff, mühsam verpackt als Gesprächsangebot", schreibt die "SZ". Demnach soll die FIFA schnellstens ihren Plan zur Halbierung des bisherigen Abstands von vier Jahren zwischen WM-Endrunden offenlegen. "So ein Treffen ist unerlässlich, da, wie Sie wissen, keine Entscheidung in einer so wichtigen Sache getroffen werden kann ohne die einstimmige Zustimmung der europäischen Verbände und des europäischen Fußballs", zitiert die "SZ" aus dem Brief.

Infantinos WM-Pläne

Der UEFA-Vorstoß ist laut "SZ" auch die Reaktion auf die Pläne der FIFA, den neuen WM-Zyklus von zwei Jahren auf einem Gipfeltreffen durchzusetzen. Laut "SZ"-Informationen sollen bei diesem Treffen nicht alle Kontinentalverbände mit am Tisch sitzen, sondern nur jeweils bis zu zehn Nationalverbände aus den jeweilgen Konföderationen.

Dies könnte das Stimmungsbild wohl zugunsten von Infantinos Zweijahresplan verschieben, nach der afrikanischen Konföderation CAF hatte sich am Dienstag auch die asiatische Dachorganisation AFC auf Infantinos Seite geschlagen.

In dem Schreiben an die FIFA stellte die UEFA laut "SZ" nochmals klar, dass jedoch in allererster Linie der europäische Fußball von Infantinos WM-Plänen betroffen sei und verwies auf die "große Mehrheit" internationaler Topspieler, die in Europa spielen und auch die Stars bei WM-Turnieren sind.

Ablehnung für FIFA-Pläne auch vom DFB

Die UEFA sowie der Südamerika-Verband CONMEBOL hatten sich schon zuvor gegen die von Infantino verfolgte Verkürzung des WM-Zyklus positioniert. Auch die Spielergewerkschaft FIFPro hält wenig vom Vorstoß der FIFA und kritisierte "den Mangel an echtem Dialog und Vertrauen zwischen den Institutionen".

Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Person von Co-Interimspräsident Rainer Koch steht einem Zwei-Jahres-Rhythmus "ablehnend" gegenüber. "Für mich ist klar, dass der deutsche Fußball sich an der Seite der UEFA und des UEFA-Präsidenten deutlich dagegen aussprechen wird", sagte auch Kochs Amtskollege Peter Peters dem "kicker".