Fußball | Champions League Bayern bei Benfica - Weigl mit klaren Ansagen

Stand: 19.10.2021 12:03 Uhr

Julian Weigl muss mit Benfica Lissabon in der Champions League gegen den FC Bayern ran und macht vor der Partie klare Ansagen. Den Münchnern verspricht er einen "heißen Fight", und er will zurück ins Nationalteam.

Nach dem 3:0 gegen den FC Barcelona am zweiten Spieltag der Königsklasse strotzt Weigl nur so vor Selbstbewusstsein. Seine Mannschaft habe "eine sehr große Chance" gegen den deutschen Rekordmeister, sagte der frühere Dortmunder und Münchner Löwe dem "kicker": "Das hat man zuletzt auch gegen Barca gesehen".

Am Mittwoch (20.10.2021) gastieren die Bayern in Lissabon. Und die sind derzeit ein anderes Kaliber als der schwächelnde FC Barcelona. Zuletzt deklassierten sie im Bundesliga-Spitzenspiel Bayer Leverkusen deutlich mit 5:1, auch in der Champions League gab es schon zwei souveräne Siege – 3:0 gegen Barcelona und 5:0 gegen Dynamo Kiew.

Gute Defensive

Weigl ist sich jedoch sicher, dass die Münchner es im Estádio da Luz schwerer haben werden als zuletzt. "Es ist gegen uns relativ schwer, Tore zu schießen. Wir haben eine sehr gute Defensive", sagte Weigl, "aber wir erzielen in der heimischen Liga auch die meisten Treffer. Wir sind nicht einfach auszurechnen, können schnell umschalten."

Für ihn steht fest: "Man sollte gegen uns immer die Antennen ausgefahren haben. Dazu wird die Atmosphäre für sie unangenehm sein, uns wiederum gibt sie einen Push." Benfica werde den Bayern "alles abverlangen".

In der Tat: Benfica ist in der Champions League nach dem 0:0 zum Auftakt in Kiew noch ohne Gegentreffer. In der Liga gab es in acht Partien erst fünf Gegentore.

Zuletzt geschwächelt

Gegen die Bayern sollte es aber besser laufen als zuletzt. Da gab es in der Liga nämlich eine 0:1-Niederlage gegen Portimonense. Benfica ist zwar noch Tabellenführer, aber der Vorsprung auf die Verfolger FC Porto und Sporting Lissabon ist auf einen Punkt geschrumpft.

Zudem ist das Team von Trainer Jorge Jesus zuletzt nur mit großer Mühe in die nächste Runde des portugiesischen Pokalwettbewerbs eingezogen. Der Favorit aus der Hauptstadt sicherte sich beim Zweitligisten CD Trofense den 2:1-Pflichtsieg erst in der Verlängerung.

Hoffnung auf Rückkehr ins Nationalteam

Ganz persönlich hofft der 26-Jährige weiterhin auf eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft. "Ich weiß, dass die Konkurrenz groß ist. Aber ich traue es mir zu", sagte der defensive Mittelfeldspieler. Kontakt zu Bundestrainer Hansi Flick habe er aber noch nicht gehabt. Aber: "Ich bin mir sicher, dass Hansi mich auf dem Schirm hat und meine Leistungen sieht", sagte er. Sein bisher letztes von bislang fünf Länderspielen bestritt Weigl im März 2017 beim 1:0 gegen England unter Joachim Löw.

Weigl kennt Flick, aus dessen Zeit als DFB-Sportdirektor. Es bestehe gegenseitig eine "große Wertschätzung", sagte der Mann von Benfica: "Ich weiß um die Konkurrenz in der Nationalmannschaft, auf meiner Position sind alle Jungs sehr gut, aber natürlich würde ich gerne zurück. Dafür arbeite ich jeden Tag."

Zufrieden bei Benfica

Unbedingt zurück in die Bundesliga will er aber nicht. "Ich glaube eigentlich schon daran, dass es auch von Benfica aus einen Weg zurück ins DFB-Team gibt", sagte Weigl. Im Januar 2020 war er für 23 Millionen Euro von Borussia Dortmund nach Portugal gewechselt. Dort fühlt er sich wohl. "Ich habe die Chance, um Titel und in der Champions League zu spielen. Die Voraussetzungen sind gegeben, um wieder im DFB-Team zu spielen", erklärte er.

Bei Benfica ist der EM-Teilnehmer von 2016 im defensiven Mittelfeld Stammspieler. Sowohl in den vier Begegnungen der Champions-League-Qualifikation als auch in Kiew und gegen Barcelona stand er in der Startelf. Durch eine gute Leistung und vielleicht sogar einen Erfolg gegen die Bayern könnte Weigl sich in den Fokus spielen – und er könnte seinen klaren Worten auch Taten folgen lassen.